US-Hausmarkt zeigt Überhitzungstendenzen
27.05.2016 | Folker Hellmeyer
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Erfreuliche Nachrichten: Deutlich über den Prognosen lagen die Neuaufträge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA mit 3,4% im Apri gegenüber erwarteten 0,8%.
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Der durch Großbestellungen aus dem Flugzeugbereich schwankungsanfällige Index zeigt, dass ohne den Transportsektor (Kernrate) der Wert mit 0,4% deutlich niedriger ausfällt. Hier klafften Erwartungen und Ergebnis kaum auseinander.
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Weniger erbaulich als diese Daten im ersten Moment vermuten lassen, ist aber die Situation der Firmeninvestitionen. Drei Monate in Folge sind diese Daten nun rückläufig. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung für Quartal zwei sollte in den USA zwar die Dynamik des ersten Quartals (nur 0,5% annualisierter Wert, heute deutliche Revision erwartet) übertreffen, liefert aber nicht nachhaltig wachsende Erwartungen an die heimische Wirtschaft. Ohne die beiden verzerrenden Sektoren Transport und Militär war die Rate sogar um 0,8% rückläufig und überrasche abermals deutlich negativ…
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Nachdem die Preisentwicklung am US-Immobilienmarkt bereits droht aus dem Ruder zu laufen, zeichnen die schwebenden Hausverkäufe ein Bild weiterer großer Nachfrage. Die Zahl der offenen Fälle stieg um 5,1% auf 116.000 Wohneinheiten. Dieser Anstieg ist der größe seit März 2006 ! Es ist von weiteren Preissteigerungen auszugehen.
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Der Hausmarkt zeigt inzwischen erste Überhitzungsanzeichen. Die Preisentwicklung in den meisten Regionen hat sich von den verfügbaren Einkommen entkoppelt und macht die eigene Immobilie für immer mehr Bürger zu einem finanziellen Drahtseiakt. Nachdem die Notenbank mit positiven Immobilienpreisentwicklungen für wirtschaftliche Belebung sorgen wollte und auch die Bankbücher bereinigt hat, ist es an längst der Zeit die Zügel wieder etwas straffer zu halten. Die lockeren Kreditbedinungen heizen die Preise inzwischen wieder stark an und verzerren die Gestaltung weg von einer breit angelegten Normalisierung hin zu Gunsten eines kurzfristen Booms und Übertreibungen.
Auf der anderen Seite öffnet sich für die Notenbank die Argumentationstür für eine weitere Zinserhöhung. Dabei ist es erstaunlich, dass die Wahrscheinlichkeit für einen nächsten Zinsschritt Ende Juni/Mitte Juli deutlich zugenommen hat, weil FED-Gouverneure in ihren Aussagen deutlich positiver geworden sind. Von einer deutlich höheren Geschwindkeit als angenommen ist zu hören…ja, von welcher Geschwindigkeit war denn da die Rede? Von halbjährlichen Minischritten oder wie?
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.0800 - 1.1350 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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