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US-Datenfront mit schweren Fragzeichen ...

02.06.2016  |  Folker Hellmeyer
EZB im Fokus

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1198 (07.57 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1117 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.20. EUR-CHF oszilliert bei 1.1057.

Heute ist die EZB-Ratssitzung im Fokus der Finanzmärkte. Es wird zu einer Bestätigung der aktuellen Politik kommen. Ergo äugt der Markt in Richtung der um 14.30 Uhr anstehenden Pressekonferenz, um in oder zwischen den Zeilen den Gemütszustand des EZB-Rats zu eruieren.

Als nüchterner Analyst könnte man sagen, dass der von Einkommen getriebene Aufschwung der Eurozone (im Gegensatz zu den USA, dort maßgeblich von Kredit getrieben!) zu einem Wachstum im Dunstkreis des definierten Potentialwachstums geführt hat und von daher eine zu laxe Geld- und Zinspolitik unnötige Risiken generieren könnte. Man muss das aber nicht und wer ist heute schon als Analyst nüchtern?

Das führt uns zu der Veröffentlichung der finalen Erfassung des Markit Einkaufsmanagerindex für die Eurozone für den Sektor Produktion per Berichtsmonat Mai. Der vorläufige Wert bei 51,5 Punkten wurde bestätigt. Damit ergibt sich weiter nennenswertes Wachstum in diesem Sektor der Wirtschaft der Eurozone trotz der Probleme, mit denen die Eurozone (Brexitchance, Fliehkräfte in der EU, Flüchtlingsproblematik, Sanktionsfolgen, politische Instabilität) konfrontiert ist.

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Wir wäre die Konjunkturlage wohl, wenn diese Probleme, die zum Teil durch exogene Kräfte (!) verursacht wurden, nicht belasten würden?

Für Deutschland liefert die Krisenlage weiter Steilvorlagen für Wirtschaft und Staat. Die Bedingungen für die deutsche Staatsfinanzierung könnten nicht besser sein. Das wäre übrigens ohne die latent kochende Griechenlandkrise kaum möglich gewesen.

Gestern konnte sich der Bund mit der Aufstockung der 5 jährigen Bundesobligationen an einer Rendite von -0,38% erfreuen. Das Volumen der Aufstockung lag bei 3,245 Mrd. Euro. Damit wird die Refinanzierung der deutschen Staatsschuld immer günstiger und auch tragfähiger.

Im Gegensatz zu den Reformländern der Eurozone ist dieser "Windfall" nicht in der aktuellen Politik Deutschlands begründet, sondern sie ist in Teilen Ausdruck der vor 12 Jahren begonnenen Reformpolitik der damaligen Bundesregierung.


Aus den USA erreichten uns unterschiedliche Konjunktursignale:

Die Bauausgaben sanken per Berichtsmonat April unerwartet um 1,8% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei +0,6%. Die Vormonatswerte per März und Februar wurden um insgesamt 1,6% nach oben revidiert, so dass die Verfehlung der Konsensusprognose für den Dreimonatszeitraum bei 0,8% lag.

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© Moody’s Analytics


Der ISM-Manufacturing Index setzte per Mai einen positiven Akzent mit einem nicht prognostizierten Anstieg von 50,8 auf 51,3 Punkte. Die Prognose lag bei 50,5 Zählern.

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© Moody’s Analytics



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