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Machen Sie Ihr Portfolio krisensicher

14.06.2016  |  John Mauldin
- Seite 4 -
Mark Yusko wies auf eine weitere besorgniserregende Parallele hin: Die Unternehmensgewinne. Werfen Sie einen Blick auf die gestrichelte rote Linie im folgenden Chart.

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Die grau hinterlegten Abschnitte kennzeichnen die letzten beiden Rezessionen. Wie wir sehen, erreichten die Gewinne jeweils einige Quartale vor jedem Abschwung ihren Höchststand, bevor sie weit in den negativen Bereich abfielen und sich anschließend vor dem Ende der Rezession wieder erholten.

Diesmal scheinen wir schon die Hälfte des Weges bis zu Talsohle zurückgelegt zu haben. Es ist durchaus möglich, dass die Rezession bereits begonnen hat und wir es bloß noch nicht wissen. Der genaue Beginn eines Konjunkturrückgangs lässt sich immer erst im Nachhinein erkennen.

Die Margin Debt ist ein weiteres schlechtes Zeichen. Die roten Bereiche im linken Chart zeigen, wie das Volumen der fremdfinanzierten Investments gemeinsam mit einem Markt ansteigt, bevor die Spitze überschritten wird.

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Auch in diesem Fall scheinen wir uns in einer ähnlichen Lage zu befinden wie in den Anfangsphasen der letzten beiden Bärenmärkte.

Darüber hinaus ist 2016 das achte Jahr des Präsidentschaftszyklus in den USA. Im Durchschnitt liegt der Kursgewinn an den Aktienmärkten im achten Amtsjahr eines Präsidenten seit 1901 bei -14%. Wenn Ihnen 2000 und 2008 also gefallen haben, dann werden Sie das Ende des Jahres 2016 lieben. (Ich gebe übrigens zu, dass es nicht viele Daten gibt, die darauf hindeuten, dass das tatsächlich etwas mit dem achten Jahr einer Amtszeit zu tun hat. Der Chart ist vielleicht einfach nur eine Zusammenstellung von Daten, die Ihre bearishen Argumente gut aussehen lassen. Aber wer weiß...)

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Wo können wir in all dieser Düsternis also einen Hoffnungsschimmer ausmachen? Yusko hat das in seinem voluminösen Quartalsausblick erklärt. (Sie können den vollständigen Bericht hier lesen, doch beachten Sie bitte, dass die eigentliche Analyse erst auf Seite 27 beginnt. Der erste Teil ist ein Vergleich von Prince und Shakespeare und den Märkten. Amüsante Lektüre allerdings.)

An den Aktienmärkten steigen die Kurse oft nur langsam, doch Verluste manifestieren sich normalerweise sehr abrupt. Das lässt sich auch daran ablesen, dass die durchschnittliche Hausse viel länger ist, als eine typische Baisse (genau gesagt mehr als fünfmal so lang - 97 Monate verglichen mit 18 Monaten). Es ist daher wichtig, immer nach guten Gelegenheiten für langfristige Investments Ausschau zu halten, insbesondere während der kurzen Korrekturphasen, wenn es Schnäppchen gibt. Wir möchten hier einen Punkt wiederholen, den wir bereits in früheren Newslettern angesprochen haben: Wenn es um Spekulationsblasen und Krisen geht, können Sie ein paar Stunden zu früh sein, aber niemals auch nur eine Minute zu spät.

Die richtige Zeit für Käufe ist, wenn das Blut durch die Straßen fließt, um ein altes Sprichwort der Investmentbranche zu bemühen. Wenn Sie Ihr Portfolio wie Mark Yusko bereits defensiv ausgerichtet haben (oder sich in die Fötushaltung von Richard Fisher eingerollt haben), dann werden sich Ihnen bald einige exzellente Kaufgelegenheiten bieten. Diejenigen, die weniger vorausschauend waren, werden einige wertvolle Assets verkaufen - nicht weil sie wollen, sondern weil sie keine Wahl haben. Sie werden die Liquidität brauchen.

Was also sollten Sie kaufen? Ganz klar ist das noch nicht und es wird uns auch nicht gelingen, den exakten Tiefststand zu erwischen. Es läutet niemand eine Glocke, wenn es soweit ist. Doch wenn Mark Yusko recht behält, dann sollte sich diese Chance innerhalb des nächsten Jahren bieten.

Ich könnte noch hunderte von Seiten mit den neuen Informationen füllen, die wir auf der SIC gehört haben. Doch ich denke, Sie haben vorerst genügend Anregungen erhalten und wollen vielleicht auch noch das eine oder andere Video von der Konferenz anschauen, also belasse ich es für heute dabei. Nächste Woche mehr.

Noch eine kurze Anmerkung zur Fötushaltung: Babys finden letztlich den Weg hinaus aus der Dunkelheit und hinein in die reale Welt. Die Reise ist mit Tränen und Schmerzen verbunden, doch am Ende sind sie immer froh, wenn sie es geschafft haben.

Wenn wir eine Wiedergeburt der Wirtschaft erleben, ist das ebenfalls eine schmerzliche Erfahrung. Doch dieser Schmerz hat einen Sinn, denn eines Tages wird er enden und dann werden wir das Leben in einer neuen Welt genießen können.


© John Mauldin

Dieser Artikel wurde am 04. Juni 2016 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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