Gold und die keynesianische Todesspirale
11.06.2016 | Steve Saville
Fast alles kann sich als gute oder schlechte Investition erweisen - es hängt ganz vom Preis ab. Im Verhältnis zu den Preisen anderer Rohstoffe ist der Goldpreis gemessen an historischen Vergleichsdaten derzeit hoch und auch in US-Dollar ist Gold bei Weitem nicht mehr so günstig wie noch vor 15 Jahren. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Wirtschaftslage bietet das Edelmetall jedoch auch im Bereich von 1.200 Dollar noch einen vernünftigen Wert. Angesichts der aktuell umgesetzten Geld- und Wirtschaftspolitik und dem allgemeinen Mangel an ökonomischem Verständnis, den die politischen Entscheidungsträger an den Tag legen, besteht zudem eine reelle Chance, dass Gold in zwei Jahren sehr viel teurer sein wird.
Mit der Geld- und Wirtschaftspolitik, auf die ich mich hier beziehe, meine ich das Gelddrucken, die Zinssenkungen und die Erhöhung der Staatsausgaben, sobald die Konjunktur und/oder die Aktienmärkte die geringsten Zeichen der Schwäche offenbaren. Diese sogenannten Heilmittel untergraben in Wirklichkeit die Wirtschaftsleistung, sodass sie letztlich nur eine weitere Schwächung verursachen, wenn sie doch eigentlich angewendet werden, um eine geschwächte Wirtschaft zu unterstützen. Es ist zum Beispiel kein Zufall, dass die schleppendste wirtschaftliche Erholung, die es in den vergangenen 60 Jahren jemals nach einer Rezession gegeben hat, Hand in Hand geht mit den aggressivsten Einmischungen der Zentralbanken und Regierungen zur Ankurblung der Nachfrage.
Wir haben es hier mit einem Teufelskreis zu tun, der treffend als keynesianische Todesspirale bezeichnet werden kann. Die keynesianischen Modelle, die von Politikern auf der ganzen Welt verwendet werden, beruhen auf der Annahme, dass die Wirtschaft stärker wird, wenn die Zinsen gesenkt, die Regierungsausgaben erhöht und neue Banknoten gedruckt werden. Diese Modelle sind allerdings völlig irrig, denn die Verfälschung von Preissignalen führt zu falschen Investitionsentscheidungen und schadet damit der Wirtschaft im Allgemeinen mehr, als sie ihr nützt. Zudem verfügen die Regierungen keineswegs über zusätzliche Vermögensreserven, die sie investieren können, um echtes Wachstum zu erzeugen - alles, was sie ausgeben, müssen sie zuerst dem Privatsektor entnehmen. Trotz allem werden diese Modelle nie in Frage gestellt.
Wenn sich im Anschluss an die Anwendung dieser nachfragesteigernden Heilmittel keine anhaltende Phase wirtschaftlichen Wachstums einstellt, dann wird ein ums andere Mal die Schlussfolgerung gezogen, dass die Dosis noch nicht ausreichend war. Man nimmt also an, dass eine Ausweitung der bisherigen Maßnahmen notwendig ist, weil die Modelle das sagen. Das ist in etwa so, als würde jemand mit einer vom übermäßigen Alkoholkonsum geschädigten Leber sich an einem Buch orientieren, in dem steht, dass er das Problem bekämpfen soll, indem er noch mehr Alkohol trinkt. Ein weiteres Glas wird anfangs dazu führen, dass der Patient sich besser fühlt, die bereits bestehenden Schäden aber auch weiter verschlimmern. Genauso wird eine Intervention, die zur Erhöhung der Nachfrage führen soll, zuerst den Anschein erwecken, dass die Wirtschaft gestärkt wurde, während sie einem echten Fortschritt gleichzeitig den Weg versperrt.
Obwohl Gold heutzutage teurer ist, als vor 15 Jahren, ist das Fazit also letztlich, dass heute auch das Preisniveau, bei dem Gold sein Geld wert ist, viel höher ist als damals, weil sich die keynesianischen Todesspirale seitdem unablässig weitergedreht hat.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Dieser Artikel wurde am 8. Juni 2016 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Mit der Geld- und Wirtschaftspolitik, auf die ich mich hier beziehe, meine ich das Gelddrucken, die Zinssenkungen und die Erhöhung der Staatsausgaben, sobald die Konjunktur und/oder die Aktienmärkte die geringsten Zeichen der Schwäche offenbaren. Diese sogenannten Heilmittel untergraben in Wirklichkeit die Wirtschaftsleistung, sodass sie letztlich nur eine weitere Schwächung verursachen, wenn sie doch eigentlich angewendet werden, um eine geschwächte Wirtschaft zu unterstützen. Es ist zum Beispiel kein Zufall, dass die schleppendste wirtschaftliche Erholung, die es in den vergangenen 60 Jahren jemals nach einer Rezession gegeben hat, Hand in Hand geht mit den aggressivsten Einmischungen der Zentralbanken und Regierungen zur Ankurblung der Nachfrage.
Wir haben es hier mit einem Teufelskreis zu tun, der treffend als keynesianische Todesspirale bezeichnet werden kann. Die keynesianischen Modelle, die von Politikern auf der ganzen Welt verwendet werden, beruhen auf der Annahme, dass die Wirtschaft stärker wird, wenn die Zinsen gesenkt, die Regierungsausgaben erhöht und neue Banknoten gedruckt werden. Diese Modelle sind allerdings völlig irrig, denn die Verfälschung von Preissignalen führt zu falschen Investitionsentscheidungen und schadet damit der Wirtschaft im Allgemeinen mehr, als sie ihr nützt. Zudem verfügen die Regierungen keineswegs über zusätzliche Vermögensreserven, die sie investieren können, um echtes Wachstum zu erzeugen - alles, was sie ausgeben, müssen sie zuerst dem Privatsektor entnehmen. Trotz allem werden diese Modelle nie in Frage gestellt.
Wenn sich im Anschluss an die Anwendung dieser nachfragesteigernden Heilmittel keine anhaltende Phase wirtschaftlichen Wachstums einstellt, dann wird ein ums andere Mal die Schlussfolgerung gezogen, dass die Dosis noch nicht ausreichend war. Man nimmt also an, dass eine Ausweitung der bisherigen Maßnahmen notwendig ist, weil die Modelle das sagen. Das ist in etwa so, als würde jemand mit einer vom übermäßigen Alkoholkonsum geschädigten Leber sich an einem Buch orientieren, in dem steht, dass er das Problem bekämpfen soll, indem er noch mehr Alkohol trinkt. Ein weiteres Glas wird anfangs dazu führen, dass der Patient sich besser fühlt, die bereits bestehenden Schäden aber auch weiter verschlimmern. Genauso wird eine Intervention, die zur Erhöhung der Nachfrage führen soll, zuerst den Anschein erwecken, dass die Wirtschaft gestärkt wurde, während sie einem echten Fortschritt gleichzeitig den Weg versperrt.
Obwohl Gold heutzutage teurer ist, als vor 15 Jahren, ist das Fazit also letztlich, dass heute auch das Preisniveau, bei dem Gold sein Geld wert ist, viel höher ist als damals, weil sich die keynesianischen Todesspirale seitdem unablässig weitergedreht hat.
© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 8. Juni 2016 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.