Gold - das wird volatil
15.06.2016 | Florian Grummes
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In der Summe muss man dem Tageschart trotz einiger Warnzeichen ein bullisches Zeugnis verpassen. Ein erneuter Rückfall unter 1.262 USD und vor allem unter die 50-Tagelinie (1.252 USD) dürfte aber wohl nochmals zu einem letztmaligen Rücksetzer in Richtung 1.200 USD führen. Bricht Gold hingegen über 1.294 nach oben aus, geht es zügig weiter bis ca. 1.350 USD.Eine extrem negative Variante kann ich an dieser Stelle leider nicht verschweigen. Scheitert Gold aktuell an der Marke von 1.287 USD und bleibt beim nächsten Anstieg auch unterhalb von 1.262 USD, während gleichzeitig die Unterstützung um 1.200 USD erneut angelaufen und bestätigt wird, hätten wir alle Puzzleteile für eine bärische Schulter (1.262/1.287 USD) - Kopf (1.303 USD) - Schulter (1.287/1.262 USD) Umkehr-Formation. Ein Unterschreiten der Nackenlinie bei 1.200 USD würde dann ein Kursziel von 1.100 USD aktivieren. Die CoT-Daten passen zu diesem Szenario! Alles andere ist momentan reine Spekulation. Ich wollte auf dieses unwahrscheinliche, aber doch mögliche Szenario hingewiesen haben.
2. Gold/Silber-Ratio:
Die Gegenbewegung beim Gold/Silber-Ratio ist in den letzten Wochen wie erwartet eingetreten. Bislang verläuft sie mustergültig unterhalb der 50-Tagelinie (75,40) und vor allem auch unterhalb des 38,2%-Retracements der vorangegangenen Abwärtsbewegung. Damit bestätigt das Ratio weiterhin eine neue Aufwärtsbewegung im gesamten Edelmetallsektor. Zudem bleibt Silber das weitaus chancenreichere Investment. Fällt das Ratio nun klar und deutlich unter die Zone von 69-72 Punkten dürfte die nächste Stufe der übergeordneten Rally am Gold- und Silbermarkt eingeläutet werden. Die nächsten Kursziele liegen dann bei 66 und 58 Punkten.
3. CoT-Report:
Die kumulierte Netto-Leerverkaufsposition der kommerziellen Händler ist in den vergangenen drei Wochen zwar unterm Strich etwas gesunken, insgesamt bewegt sie sich aber weiterhin auf sehr ungesundem Terrain. Aktuell beträgt diese Shortposition 243.692 leerverkaufte Kontrakte. Ein antizyklisches Kaufsignal liegt eigentlich erst bei Werten unterhalb von 80.000 Kontrakten vor. Davon sind wir weit entfernt.
Die Preis-Korrektur im Mai hat rückblickend also kaum zu Eindeckungen geführt. Auch am Silbermarkt sind die Profis nach wie vor stark auf der Shortseite engagiert. Insgesamt liefert der Analysebaustein CoT-Report/Terminmarktdaten weiterhin ein klares Verkaufssignal und steht damit im krassen Gegensatz zur Kursentwicklung der letzten Tage.
4. Sentiment: