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Japan in bekannten Fahrwassern

27.07.2016  |  Folker Hellmeyer
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Fakt ist, dass die Durchsetzung der Kandidatin Clinton mit all diesen Mitteln am Ende genau das Thema in der US-Öffentlichkeit forcieren wird, das Bernie Sanders und Donald Trump befördert hat:

"Das Establishment der USA lebt nach eigenen Regeln, die auf Vorteilnahme bezüglich Macht und Wohlstand basieren!"

An dieser Stelle könnte mehr geschrieben werden, beispielsweise zu der westlichen Wertegemeinschaft. Man könnte, wir machen das aber lieber nicht … Diese Kandidatenkür der Demokraten könnte ein Katalysator für Donalds Trump Erfolg werden.

Das politische Bild in den USA liefert definitiv keine positive Katalysatoreigenschaft für den USD - mehr gibt es nicht zu sagen.

Heute steht die Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve auf der Agenda. Es wird keine Veränderung in der Zinspolitik erwartet.

Entscheidend wird die Verbalakrobatik sein, die geliefert wird. Lässt sich aus den Zeilen eine Erkenntnis gewinnen, wann der nächste Zinsschritt erfolgt? Strukturelle Fragen, die nicht politisch korrekt sind, könnten sogar die Richtung des nächsten Zinsschritts hinterfragen. Was bedeutet die intellektuelle Kehrtwende im IWF für den Krisenlösungsansatz in den USA?

Nun, ja, nach 20 Uhr sind wir heute unter Umständen etwas schlauer!


Datenpotpourri USA: Einige positive Ausreisser!

Der Absatz neuer Wohnimmobilien setzte quantitativ positive Akzente. Per Berichtsmonat Juni stellte sich der Absatz in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung auf 592.000 (Prognose 560.000) nach zuvor 572.000 (revidiert von 551.000).

Der Richmond Fed Composite Index legte im Juli dramatisch von zuvor -10 (revidiert von -7) auf +10 Punkte zu. Damit kam es zum zweithöchsten Anstieg seit 1998, der einen Umfang von sieben (!) Standarbaweichungen ausmacht.

Da explodiert gerade die Konjunktur Richmonds nach oben! Wir sind gespannt, ob diese Sentimententwicklungen auch reale und vor allen Dinge in harten Fakten (Auftragseingänge, Produktion, Beschäftigung) Folgen haben werden!

Der Index des Texas Service Sector Outlook lieferte per Juli gleichfalls positive Akzente. Der Index stieg von zuvor -7,7 auf -1,3 Punkte. Auch das Verbrauchervertrauen nach der Lesart des Conference Board setzte bezüglich der Erwartungshaltung positive Akzente. Der Index sank lediglich von zuvor 97,4 (revidiert von 98,0) auf 97,3 Punkte. Die Prognose lag bei 95,8 Zählern.

Der Case/Shiller Hauspreisindex enttäuschte dagegen per Berichtsmonat Mai. Im Jahresvergleich sank der Anstieg der Hauspreise von zuvor 5,4% auf 5,2% im 20-Städtevergleich. Die Prognose lag bei 5,6%.

Der von Markit erhobene Dienstleistungsindex verzeichnete per Juli für die USA unerwartet einen Rückgang von zuvor 51,4 auf 50,9 Punkte und markierte damit den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Der Composite Index von Markit nahm von zuvor 51,2 auf 51,5 Punkte zu.

Fazit: Das US-Datenbild lieferte in den letzten Wochen vermehrt positive Ausreisser. Einige Datensätze werfen Qualitätsfragen auf.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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