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Anleihen: Problemverschärfung

06.08.2016  |  Mack & Weise
Staatsfinanzierung: Auf den Spuren der Reichsbank!

Die Notenbanken sind bereits heute die größten Gläubiger ihrer Staaten. So nennt die Deutsche Bundesbank bereits knapp 20% aller deutschen Staatsschulden ihr Eigen. Bis Ende 2017 soll Spaniens Notenbank rund 23% (aktuell 14%), die Italiens rund 16% (aktuell 8%) und die Frankreichs rund 20% (aktuell 11%) der nationalen Staatsschulden aufgekauft haben. Mit dem Aufkauf von rund 40% aller Staatsanleihen hält die Bank of Japan einen einsamen Rekord, doch schon heute lässt der akut drohende Mangel an aufkaufbaren Staatsschulden (IWF-Paper No. 15/186) erahnen, dass weitere geldpolitische Verzweiflungstaten anstehen.

Allein dieses Jahr werden EZB und BoJ zusammen für monatlich 180 Mrd. USD staatliche und private Schuldpapiere aufkaufen. Zum Vergleich: Der aktuelle Gegenwert der weltweiten Goldminenproduktion 2015 beträgt lediglich rund 140 Mrd. USD!


Geldpolitik

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Konjunktur

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IWF: Erneute Revision des globalen Konjunkturausblicks!

Im Juli revidierte der IWF seine globale Konjunkturprognose für 2016 und 2017 um jeweils -0,1%-Punkte.

Das US-Wachstum soll 2016 mit nur noch 2,2% gleich um 0,2%-Punkte schwächer als noch im April erwartet ausfallen, das der Eurozone wurde auf 1,6% (+0,1) angehoben. Italiens Wachstumsaussichten wurden jedoch für die kommenden zwei Jahre abwärtsrevidiert, was sowohl die heimische Bankenkrise als auch das Staatsschuldenproblem verschärfen sollte. Scheitert Italien, scheitert der Euro!

Japans Wirtschaft fehlen unverändert jegliche Wachstumskräfte; die ohnehin nur schwachen 2016er Wachstumsaussichten wurden nochmals um -0,2-%-Punkte auf nur noch 0,3% revidiert.

Der IWF kappte ebenso seine Welthandelswachstumsprognose 2016 um 0,4%-Punkte, welche mit nur noch 2,7% einer glatten Halbierung der Januar-Prognose des Jahres 2015 entspricht.


Finanzmärkte

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Anleihen: Problemverschärfung

Mitte Juli erreichte das Volumen von Staatsanleihen mit Negativverzinsung einen neuen Rekordwert: rund 13 Bill. USD! (BofAML). In der rekordhoch verschuldeten Eurozone (Q1 2016: 9,6 Bill. Euro) rentierten zuletzt rund 53% aller ausstehenden Staatsanleihen negativ, darunter selbst italienische!

Seit der EZB-Ankündigung, Unternehmensanleihen aufkaufen zu wollen, erreichten nicht nur die Unternehmens-Anleihe-Emissionen in Europa Rekordwerte, inzwischen rentiert auch bereits ein Volumen von rund 465 Mrd. Euro an europäischen Unternehmensanleihen negativ. S&P Global Ratings prognostiziert einen Anstieg der globalen Unternehmensverschuldung bis 2020 von aktuell 51,4 Bill. USD auf 75,3 Bill. USD.

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Aktien: US-Börsen im Blasenmodus

Zwar übertrafen 68% der berichtenden S&P500-US-Unternehmen ihre zuvor deutlich abgesenkten Gewinnprognosen für das zweite Quartal, dennoch wird - zum fünften Mal in Folge - ein Gewinnrückgang (-3,7%) erwartet. Das S&P500-Shiller-KGV notiert angesichts des Index-Rekordstandes bei nunmehr 26,95 (68% über Median). Damit sind US-Aktien wieder so teuer wie 1996, als der Ex-Fed-Chef Greenspan dem Markt "irrationalen Überschwang" attestierte.


Fondsmanager-Kommentar

Die immer hemmungslosere weltweite Inflationspolitik seitens der Notenbanken - sichtbar in ihrer Null- und Negativzinspolitik und den seit Ausbruch der Finanzkrise bis dato gedruckten rund 12 Bill. USD - zerstört mittelfristig nicht nur die Wirtschaft, sondern stellt eine zunehmende Bedrohung für das weltweite Währungssystem selbst dar. Wir gehen daher davon aus, dass die Trendwende an den Edelmetallmärkten erst begonnen hat und die immer wieder zu erwartenden Korrekturen als (Nach-)Kaufgelegenheit genutzt werden sollten.


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