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EZB handlungsfähig...

24.08.2016  |  Folker Hellmeyer
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Aus den USA erreichten uns widersprüchliche Datensätze: Euphorie und Depression!

Der Absatz neuer Wohnimmobilien legte angeblich per Juli um 12,4% auf 654.000 Objekte in der annualisierten Fassung zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das eine Steigerung um mehr als 31%. Der Markt hatte einen Rückgang um 2% im Monatsvergleich unterstellt. Der Vormonatswert wurde von 592.000 auf 582.000 revidiert. Zuletzt sank der Mittelwert bei den Verkaufspreisen. Per Juli stellte sich der Rückgang auf 5% im Monatsvergleich. Das mag ein Grund für den erhöhten Absatz sein. Ist dann aber die Absatzsteigerung Ausdruck von extrapolierbarer Stärke?

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© Moody’s Analytics


Die Erstschätzung des Markit Einkaufsmanagerindex für die Produktion sank in den USA per August unerwartet von zuvor 52,9 auf nur noch 52,1 Punkte. Die Prognose lag bei 52,7 Zählern. Die Redbook Datenreihe (Einzelhandel) enttäuschte einmal mehr in der letzten Berichtswoche. Es kam im Monatsvergleich zu einem Rückgang um 0,4% nach zuvor -0,3%. Im Jahresvergleich stellt sich der Anstieg auf malade 0,2% in dieser nicht inflationsbereinigten Datenreihe. Der nachfolgende Chart unterstreicht das kritische Bild in diesem Sektor.

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© Reuters


In Richmond geht es wirtschaftlich zur Sache. Der Richmond Fed Composite Index kollabierte per August von zuvor +10 auf -11 Punkte.

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© Reuters


Der Dienstleistungsindex der Richmond Fed sackte per August von +8 auf 0 Punkte ab.

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© Reuters


Der Auslieferungsindex der Richmond Fed brach von +7 auf -14 Punkte ein.

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© Reuters


Der Auftragsindex brach von +15 auf -20 Punkte ein (kein Chart verfügbar). Fakt ist, dass der Einbruch des Composite Index der markanteste Sturz in der Geschichte dieses Index ist.

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Ob die Datensätze aus den USA zu dem von der Fed gepflegten "Narrative" einer solide wachsenden Ökonomie oder aber eher zu Stagflations- und Rezessionssorgen passen, überlassen wir unseren Lesern und den Fachleuten, die diesen Report lesen.

Wir wären erstaunt, wenn diese durch Fakten basierten Analysen den Weg in unseren Medienmainstream finden würden.

Mich erinnert das persönlich an die Phase vor Lehman. Da wurden die kritischen Stimmen zu der Lage in den USA auch im Mainstream nicht produziert (Endlich Klartext), sondern unsachlichen Einlassungen der „Eliten“ medialer Raum geboten und damit die Fehlallokation des Produktionsfaktors Kapital weiter forciert. Damals war das „Narrative“ "The crisis is contained", anschließend hieß es, das das niemand im Vorwege wissen konnte … "Food for thought!"

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 - 1.0970 dreht den Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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