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Leichte Frühlingsgefühle

09.02.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0675 (08.03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0641 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 119.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0645.

Positive Signale zum Jahresauftakt mehren die Chancen, dass wir einen besser als prognostizierten Welthandel im ersten Quartal erleben werden. Fast sämtliche Indikatoren deuten darauf hin, dass die Konjunktur in den meisten globalen Bereichen positive Akzente setzen kann.

Der OECD-Sammelindex blieb im Durchschnitt bei 99,9 Zählern, wie schon im Vormonat. In diesem Bereich lagen die Daten auch in den vergangenen 12 Monaten. Während sich das Wachstum in einigen Bereichen verlangsamte, beschleunigte es sich in anderen Bereichen (u.a. Deutschland, China und UK). Dennoch bleibt die Zahl um 0,3 Prozentpunkte unter dem in 2015 berichteten Wachstum von 100,2 Punkten.

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© Moody´s economy.com


Im Vergleich zeigt die Euro Zone ein konstanten Ausblick auf erhöhtem Niveau (>100 Punkte), während die USA zwar einen leichten Positivtrend in den letzten drei Monaten aufweisen, aber insgesamt deutlich weniger Dynamik zeigen und deutlich unter der 100-Punkte Marke verbleiben.

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© Moody´s economy.com


Auch in UK zeigt sich eine positive Tendenz, nachdem bislang unmittelbare wirtschaftliche Auswirkungen nach dem Brexit-Referendum ausgeblieben sind. Von 98,8 im Monat der Befragung auf inzwischen 99,5

Punkte hat sich der OECD-Index für das Vereinigte Königreich bewegt. Die Brexit-Maschinerie ist aber gerade erst angeworfen, Auswirkungen werden sich erst perspektivisch zeigen. Voraussichtlich Ende März wird Premierministerin May die Austrittsverhandlungen mit der EU aufnehmen.

Deutschland gibt weiter wirtschaftlich einen sehr soliden Part ab, wenn gleich die Kritik dies geschehe auf dem Rücken der Handelspartner in Zukunft nicht weniger häufig zu hören sein wird. Denn auch in 2016 hat das Land einen Export-Rekordüberschuss generiert. Der Handelsbilanzsaldo (Exporte-Importe) beträgt knapp 253 Mrd. EUR, nachdem die letzte Rekordmarke aus dem Vorjahr bei 244,3 Mrd. EUR lag.

Exporte stiegen um 1,2 Prozent auf 1,2 Bill. EUR, wobei das wichtige Geschäft mit den EU-Partnern um 2,2% zulegte. Mit dem Rest der Welt waren es dagegen sogar 0,2% weniger als in 2016. Einen deutlichen Einbruch der Exporte gab es im letzten Monat des Jahres, als die Exporte unerwartet deutlich um 3,3% zurückgingen. Importe legten auf Jahressicht in 2016 um 0,6% auf knapp 955 Mrd. EUR zu.

Obwohl es noch kalt ist und hier und da noch etwas Schnee liegt, stellen sich langsam ökonomische Frühlingsgefühle ein ... Die Nachrichtenlage bleibt zum Wochenausklang dünn. Lediglich das ohnehin als bias-lastig geltende Verbrauchervertrauen der Uni Michigan erwartet uns morgen Nachmittag.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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