Charttechnischen Analyse der politischen Parteien
20.02.2017 | Robert Rethfeld
Stimmungen, Erwartungen und Handlungen prägen die Kursverläufe von Unternehmen. Gleiches gilt für Parteien. Parteien haben einen Marktwert, weil sie gewinnen oder verlieren, regieren oder opponieren, eine(n) Bundeskanzler/in hervorbringen, Gesetze machen und Lobbyisten anziehen. Wenn ein Unternehmen charttechnisch analysiert werden kann, warum nicht auch eine Partei?
Ersetzt ein neuer Vorstandsvorsitzender seinen glücklosen Vorgänger, kann eine Aktie schon mal einige Prozent im Plus eröffnen. Die SPD erlebte diesen Effekt im Januar mit Bekanntgabe des Kanzlerkandidaten Martin Schulz.
An dieser Stelle ist der Hinweis fällig, dass die technische Analyse das Wissen um Trends und charttechnische Formationen nutzt und somit Orientierungspunkte bietet. Die Leser werden beim Betrachten der Charts zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Interpretieren Sie die Charts gern auch anders! Letztendlich geht es uns darum, den Blick auf die Parteienlandschaft aus einer anderen Ecke als gewohnt zu beleuchten. Alle Charts basieren auf Zeitreihen der Forschungsgruppe Wahlen (Stand 17.02.2017). Die Reihenfolge der Darstellung der Charts richtet sich nach dem Ergebnis der Bundestagswahl 2013.
Die Stabilität der Union über die vergangenen 20 Jahre wird deutlich (folgender Chart). Aktuell notiert sie bei 34 Prozent.
Ein Fall auf 30 Prozent würde ein unteres Extrem bedeuten. Um einen solch niedrigen Wert über einen längeren Zeitraum zu rechtfertigen, müsste die bürgerliche Mitte weiter abbröckeln. Das ist nicht auszuschließen, kann aber nicht aus dem Verhalten der vergangenen 20 Jahre abgeleitet werden. Wir nehmen eine Fortsetzung der Umfragewerte im Rahmen der Handelsspanne an, wenn auch am unteren Rand.
Die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer taxiert die SPD auf 30%. Andere Institute sehen die SPD Mitte Februar 2017 bei 31% (Forsa) oder gar 33% (Emnid).
Charttechnisch hat die SPD ein Doppeltief markiert (siehe Pfeile obiger Chart). Der 19jährige Abwärtstrend endete im Januar 2017. Die anschließende erste Aufwärtswelle war heftig und dürfte annähernd gelaufen sein, denn die 32-Prozent-Marke offeriert einen wichtigen Widerstand (schwarze Linie obiger Chart). Ein Rücksetzer sollte im Bereich 25/ 26 Prozent stoppen. Häufig kommt es zu einer zweiten Aufwärtswelle, die den Kurs der SPD an die 32-Prozent-Marke heranbringen könnte. Eine Trendumkehr ist zeitlich eine größere Herausforderung.
Die Linke profitierte deutlich von der Finanzkrise (siehe Pfeil folgender Chart).
Aufgrund der jüngst schwächeren Werte ist anzunehmen, dass der Martin-Schulz-Effekt aktiv wirkt. Im Kernbereich notiert die Linke zwischen 8 und 10 Prozent (aktuell bei 7 Prozent). Sollte die SPD den Linken weiter Stimmen abjagen können, würde die Existenz der Linke als Bundestagspartei gefährdet sein. Allerdings stellt der Bereich von 5 bis 6 Prozent charttechnisch eine gute Unterstützung dar.
Ersetzt ein neuer Vorstandsvorsitzender seinen glücklosen Vorgänger, kann eine Aktie schon mal einige Prozent im Plus eröffnen. Die SPD erlebte diesen Effekt im Januar mit Bekanntgabe des Kanzlerkandidaten Martin Schulz.
An dieser Stelle ist der Hinweis fällig, dass die technische Analyse das Wissen um Trends und charttechnische Formationen nutzt und somit Orientierungspunkte bietet. Die Leser werden beim Betrachten der Charts zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Interpretieren Sie die Charts gern auch anders! Letztendlich geht es uns darum, den Blick auf die Parteienlandschaft aus einer anderen Ecke als gewohnt zu beleuchten. Alle Charts basieren auf Zeitreihen der Forschungsgruppe Wahlen (Stand 17.02.2017). Die Reihenfolge der Darstellung der Charts richtet sich nach dem Ergebnis der Bundestagswahl 2013.
Die Stabilität der Union über die vergangenen 20 Jahre wird deutlich (folgender Chart). Aktuell notiert sie bei 34 Prozent.
Ein Fall auf 30 Prozent würde ein unteres Extrem bedeuten. Um einen solch niedrigen Wert über einen längeren Zeitraum zu rechtfertigen, müsste die bürgerliche Mitte weiter abbröckeln. Das ist nicht auszuschließen, kann aber nicht aus dem Verhalten der vergangenen 20 Jahre abgeleitet werden. Wir nehmen eine Fortsetzung der Umfragewerte im Rahmen der Handelsspanne an, wenn auch am unteren Rand.
Die Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer taxiert die SPD auf 30%. Andere Institute sehen die SPD Mitte Februar 2017 bei 31% (Forsa) oder gar 33% (Emnid).
Charttechnisch hat die SPD ein Doppeltief markiert (siehe Pfeile obiger Chart). Der 19jährige Abwärtstrend endete im Januar 2017. Die anschließende erste Aufwärtswelle war heftig und dürfte annähernd gelaufen sein, denn die 32-Prozent-Marke offeriert einen wichtigen Widerstand (schwarze Linie obiger Chart). Ein Rücksetzer sollte im Bereich 25/ 26 Prozent stoppen. Häufig kommt es zu einer zweiten Aufwärtswelle, die den Kurs der SPD an die 32-Prozent-Marke heranbringen könnte. Eine Trendumkehr ist zeitlich eine größere Herausforderung.
Die Linke profitierte deutlich von der Finanzkrise (siehe Pfeil folgender Chart).
Aufgrund der jüngst schwächeren Werte ist anzunehmen, dass der Martin-Schulz-Effekt aktiv wirkt. Im Kernbereich notiert die Linke zwischen 8 und 10 Prozent (aktuell bei 7 Prozent). Sollte die SPD den Linken weiter Stimmen abjagen können, würde die Existenz der Linke als Bundestagspartei gefährdet sein. Allerdings stellt der Bereich von 5 bis 6 Prozent charttechnisch eine gute Unterstützung dar.