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Charttechnischen Analyse der politischen Parteien

20.02.2017  |  Robert Rethfeld
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Mit Ausnahme des Fukushima-Gipfels im Jahr 2011 (siehe Pfeil folgender Chart) bewegen sich die Grünen stabil zwischen 5 und 12 Prozent.

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Der aktuelle Wert von 9 Prozent könnte je nach Attraktivität und Verhalten des SPD-Spitzenkandidaten noch unterschritten werden. Die 5-Prozent-Marke bedeutet charttechnisch eine wichtige Unterstützung. Die Grünen neigen dazu, im unmittelbaren Vorfeld von Wahlen in einen Abwärtstrend zu geraten. Dies war bei vier der letzten sechs Wahlen der Fall. Die Wahlen von 2002 und 2009 (jeweils in der Nähe von Rezessionen) bezeichnen die Ausnahmen.

Die FDP bewegte sich aus Sicht der Meinungsumfragen zwischen 2011 und 2015 zwischen 3 und 5 Prozent. Seit Februar 2016 notiert sie beständig zwischen 5 und 7 Prozent.

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In den vergangenen 20 Jahren hatte die FDP in Meinungsumfragen häufig mit der 5-Prozent-Marke zu kämpfen. Bei der Bundestagswahl 2013 verfehlte sie den Einzug in den Bundestag. Hingegen verstand sie es im Wahlkampf 2009, die Karten so zu spielen, dass viele Wähler eine Konstellation Union/FDP als Alternative zur regierenden großen Koalition bevorzugten. Die Ausbildung der langjährigen Bodenformation erscheint konstruktiv, sodass der Wiedereinzug in den Bundestag durchaus an Wahrscheinlichkeit gewonnen hat.

Die AfD notiert bei 10 Prozent. Ende letzten Jahres waren es 13 Prozent.

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Die Werte der AfD stiegen - etwas zeitverzögert - mit den Flüchtlingsströmen an. Der Umkehrschluss könnte lauten, dass das Flüchtlingsthema mit der fallenden Zahl der Asylanträge (August 2016: 91.000 Anträge; Dezember 2016: 20.500 Anträge laut Bundesinnenministerium) von anderen Überlegungen in den Hintergrund gedrängt wird. Vorstellbar ist beispielsweise, dass einige bisherige AfD-Unterstützer aus wahltaktischen Gründen zur CDU/CSU zurückkehren, um Rot-Rot-Grün unter einem Kanzler Martin Schulz zu verhindern. Die 8-Prozent-Marke erscheint als eine wichtige Unterstützung.

Wer könnte regieren? Auf Rot-Rot-Grün entfallen laut Forschungsgruppe Wahlen derzeit 46 Prozent, Schwarz-Grün-Gelb (Jamaika-Koalition) kommt auf 49 Prozent. Die große Koalition als "sichere Bank“ erhält komfortable 64 Prozent.

Nachdem Union und SPD in den Perioden 2005 bis 2009 sowie 2013 bis 2017 zusammenarbeiteten, dürfte die Lust auf eine Fortsetzung bei beiden Parteien gering sein. Die Grünen sind die einzige Partei, die sowohl bei Schwarz-Grün-Gelb als auch bei Rot-Rot-Grün im Boot wäre. Als umworbene Braut befinden sie sich in einer komfortablen Situation, müssen allerdings aufpassen, im Wahlkampf nicht zwischen den Fronten zerrieben zu werden.

Wenn gar nichts gehen sollte, bliebe rechnerisch stets die Option auf die Fortsetzung der großen Koalition.


© Robert Rethfeld
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