Zinserhöhung
05.03.2017 | Christian Vartian
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Und damit sind wir beim Thema, es soll nämlich etwas Generelles erörtert werden:
- Die Erhöhung von Zinsen bedroht die Kurse von Anleihen, welche schon am Sekundärmarkt notieren;
- Die Erhöhung von Zinsen bedroht- mit der Zeit- Immobilien;
- Die Erhöhung von Zinsen gegenüber dem Zinssatz anderer Währungen führt zur Aufwertung der Währung, in der die Zinsen erhöht werden;
- Die Aufwertung der Währung führt zur Reduktion der Wettbewerbsfähigkeit und zur Verlagerung von Industrie ins Ausland (im Falle offener Grenzen).
Wenn die Federal Reserve dies alles bewirkt, dann bewirkt sie damit:
- Exakt, das, was die US-Regierung NICHT will, weil diese Arbeitsplätze in das Inland zurückverlagern möchte und nicht das Gegenteil;
- Exakt, was die US-Regierung NICHT brauchen kann, wenn sie anfangs auf Neukredit die Infrastruktur verbessern will und dazu zusätzliche neue Staatsanleihen emittieren muss;
- Exakt, was die US-Regierung NICHT brauchen kann, wenn sie anfangs auf Neukredit die Steuern senken will und dazu zusätzliche neue Staatsanleihen emittieren muss (Steuersenkungen gehen zuerst in die Verschuldung und können nur später durch Erhöhung der Wirtschaftsaktivität zu vermehrten Steuereinnahmen führen, dies dauert aber);
- Dass vom Kurs her ein Hauptkonkurrent von Gold, nämlich die Staatsanleihe, gefährlicher wird;
- Dass von den Sachwerten her DER Hauptkonkurrent von Gold, die Immobilien, abgebremst werden.
Wer sich diese Mechaniken logisch durchdenkt und sich zudem überlegt, was die US-Zentralbank tun müsste, falls sie ihre Zinserhöhungen überschießt, damit die Kurse von Staatsanleihen zu sehr senkt, nämlich diese dann wieder aufkaufen, was man QE nennt und sich schon immer hervorragend positiv für Edelmetalle und Aktien ausgewirkt hat, der versteht, dass besondere Angst um Edelmetallpreise und Aktienpreise derzeit einfach nicht gerechtfertigt ist.
Sie können die liquiden Hard Assets ein Wenig senken, mehr nicht. Alle Mechaniken sprechen ein anderes Szenario.
Können sehr hoch rentierende Anleihen eine Gefahr für Edelmetalle werden: teilweise, aber diese sind nicht realistisch. Können sehr hoch rentierende Anleihen eine Gefahr für Aktien werden: Die General Electric Aktie bringt jetzt und nicht vielleicht irgendwann 4,7% Dividendenrendite. Das reicht, um selbst bei 12 weiteren Zinserhöhungen der Federal Reserve besser zu rentieren als Staatsanleihen, ganz abgesehen davon, was alles systemisch bei 12 Zinserhöhungen geschehen würde. Hier also ein klares nein.
Der Umstand, dass im speziellen Fall auch die Aktionen der Zentralbank klar systemisch den Interessen der Regierung und der Parlamentsmehrheit entsprechen, ist ein zusätzlicher Faktor, weil lange geht das nicht gut und der Chef ist das Parlament.
© Mag. Christian Vartian
www.vartian-hardassetmacro.com
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