Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gemischte Daten zum Start

14.03.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0638 (08.03 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0636 im frühen europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 115.08. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.45. EUR-CHF oszilliert bei 1.0738.

China lieferte für die ersten beiden Monate, die ausnahmsweise aggregiert veröffentlicht werden, gemischte Datenqualität. Das Lunar New Year sorgte für kein Feuerwerk abseits der Straßen der Volksrepublik.

Private Investitionen zeigten sich zum Jahresbeginn stark. Die Rate legte im Neujahrszeitraum (Januar/Februar-Periode) auf 8,9% zu, nachdem diese im Dezember noch bei 8,1% lagen. So deutlich stiegen die Investitionen zuletzt im Juni 2016. Der boomende Hausmarkt zeigt Wirkung. Bei den staatlichen Investitionen gibt es dagegen Zurückhaltung zu vermdelden. Chinas Regierung plant Überkapazitäten in der Schwerindustrie abzubauen.

Open in new window
©Moody´s economy.com


Ein überraschend schwachen Jahresauftakt melden die Einzelhändler. Statt erwarteter Umsatzsteigerung um 10,8%, fiel das Wachstum mit „nur“ 9,5% ernüchternd aus. Der Onlinehandel legte um 32% zu und entspricht nun 11% des gesamten Einzelhandels. Nachdem der Automarkt stark in das Jahr einstieg, gab es nun mit -1% einen kleinen Rücksetzer. In den letzten Monaten hatte dieser Teilbereich die Umsätze deutlich anziehen lassen. China war im vergagngenen Jahr das Land mit den meisten Elektroauto-Neuzulassungen, noch deutlich vor den USA.

Open in new window
©Reuters


In Italien zeigte sich die Industrie in schwächlicher Verfassung. Im Januar fiel das Minus so stark aus wie seit fünf Jahren nicht mehr. Der Monatsvergleich stellt sich auf deutliche -2,3% und damit fast dreimal so deutlich wie man erwartet hatte. Die enttäuschenden Daten betreffen die gesamte Industriebranche, mit Ausnahme der Versorger, die in den kalten Wintermonaten ihr Hauptgeschäft machen. Es ist fraglich, ob der niedrige Wert Trendfähigkeit besitzt. Es ist eher davon auszugehen, dass bereits im Februar wieder eine Normalisierung eintritt. Die Einkaufsmanager zeigen mit einem Indexstand von 55 im zweiten Jahresmonat den optimistischsten Wert seit Dezember 2015 an.

Open in new window
©Moody´s economy.com


Aus Deutschland erreichen uns wieder einmal gute Vorzeichen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Firmenpleiten auf den niedrigsten Stand seit 1999 - der Einführung der aktuellen Insolvenzordnung. Sieben Prozent weniger Firmenpleiten als im Jahr zuvor - die Unternehmen profitierten von einer soliden Konjunktur in Deutschland. Da es eher Insolvenzen von größeren Unternehmen gab, stiegen die Forderungen der Gläubiger von 17,3 Mrd. Euro auf 27,4 Mrd. Euro.

Trotz der beschriebenen Daten bleibt die Weltkonjunktur auf Kurs. In Europa stehen die Zeichen auf grün und auch in China sehen wir - allen Unkenrufen zum Trotz - keine Unfallgefahr in 2017. Während in Deutschland die Inflation klettert und klettert und nun bei 2,2% angekommen ist, werden die Rufe nach der EZB (nicht nur aus DE) immer lauter. Das wird die ehemaligen Krisenländer nicht erfreuen, aber die Erwartungen, dass sich die EZB wieder auf ihr Mandat besinnt, werden immer mehr durchschlagen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"