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Fed & NL - abgehakt

16.03.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0726 (07.56 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0607 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.0718.

Gestern war ein so gennanter Großkampftag - gleich zwei Ereignisse mit Kurspotenzial standen ins Haus. Beide Ereignisse entpuppten sich als Treiber für den Euro. Während die Fed durch den erwarteten Zinsschritt um 0.25% und ein eher zurückhaltendes Statement mit dem Ton des letzten Protokolls den skeptischen Markt nicht überzeugen konnte, atmet ein Teil Europas auf. Die Fed erwartet weiter für dieses Jahr insgesamt drei Zinserhöhungen und ebenso für 2018. Auch die anderen Prognosen hinsichtlich Wachstum, Arbeitsmarkt und Zinsniveau blieben unverändert.

EUR/USD legte um gute 70 bips bis zur 1,07-Marke zu und bekam im Laufe der Nacht mit den Wahl-Nachrichten aus den Niederlanden weiteren Auftrieb. Laut Prognosen (die Lokale schlossen teilweise wegen der hohen Nachfrage später als 21.00 Uhr) gab es eine sehr hohe Wahlbeteiligung, so dass in einigen Wahllokalen die Stimmzettel ausgingen. Die Regierungspartei bleibt aber an der Macht, was die gesetzten Parteien in Frankreich und Deutschland aufatmen lässt.

Zwar fiel das Ergebnis für Premier Rutte schwächer aus als bei der letzten Wahl, nach jetzigem Stand deutet aber alles auf eine Regierungsbildung unter Ruttes Führung hin. Einfach wird die Regierungsbildung aber nicht, da wahrscheinlich vier Parteien gemeinsam eine Regierung auf die Beine stellen müssen.

So lief das Währungspärchen an die wichtige Begrenzung bei 1,0750 heran, ohne bisher darüber zu steigen. Aber erst oberhalb von 1,0850 kann sich der Euro wieder als gestärkt betrachten und nachhaltig Boden gutmachen. Bis dahin droht ein Rückfall in die Region um 1,0600-1,0550.

Auf der heute anstehenden Sitzung der Bank of England wird voraussichtlich wenig Neues verkündet. Zwar zeichneten zuletzt einige Indikatoren schwächer ein schwächeres Bild, aber es sind immer wieder Positivüberraschungen dabei.

Unerwartet ist die Arbeitslosenrate im Vereinigten Königreich von 4,8% auf 4,7% gefallen. So niedrig war die Rate vor über 40 Jahren. Sowohl die Zahl der Beschäftigten (+92.000) stieg während die Zahl der Arbeitslosen fiel (-31.000). Die Einkommenszuwächse sanken allerdings von 2,6% auf 2,2%. Realöhne legten nur um 0,7% zu und damit so wenig wie seit Ende 2014 nicht mehr.

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© Moody´s economy.com


Die Daten aus USA zeigen fortgesetzte Dynamik. Der Empire State Index, der die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk New York abbildet, setzte sich auf hohem Niveau fest. Nachdem es im Vormonat eine deutliche Aufwärtsbewegung von 6,5 auf 18,7 Zähler gab, ist der Rückgang auf aktuell 16,4 Punkte nicht als Rücksetzer anzusehen. Auf diesem Level liegt der Index immer noch in Schlagdistanz zu dem gerade erst markierten zweieinhalb Jahreshoch im Februar. Der Subindex Neuaufträge stieg sogar auf ein Mehrjahreshoch bei 21,3 Zählern nach 13,5 im Vormonat.

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© Moody´s economy.com


Die wichtigen Einzelhandelsumsätze lagen mit einem Zuwachs im Februar von 0,1% im Rahmen der Erwartungen. Der Vormonat wurde von +0,4% auf +0,6%. Die Kernrate ohne Autos und Energie (orange) legte um 0,2% zu nach zuletzt 1,1%. Auf Jahressicht fielen die Umsätze im Februar um 5,7% höher aus, während die Kernrate um 4,4% zulegte.

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© Moody´s economy.com


Zu guter Letzt zeigen die US-Verbraucherpreise mit 0,1% im Februar eine sehr moderate Entwicklung, während die Kernrate (ohne Energiepreise) um 0,2% anstieg. Erwartet wurde nur ein stabiler Wert. Im Vergleich mit den 2016 Werten stellt sich die Inflation auf 2,8% sowie auf 2,2% in der Kernrate.

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© Moody´s economy.com


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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