Silber: Die überkaufte Lage mahnt zur Geduld
04.04.2017 | Florian Grummes
1. Silber in USD
Rückblick:
In den letzten drei Wochen konnten sich die Edelmetalle aufgrund der im kurzfristigen Zeitfenster stark überverkauften Lage deutlich erholen. Dabei hat der Silberpreis zügig und vor allem zielstrebig wieder seine 200-Tagelinie (18,09 USD) erreicht. Hier liefen die Notierungen in den letzten Tagen seitwärts.
Auch beim Goldpreis hat sich mit kleinen Abstrichen eine ähnliche Erholungsrally ergeben, wobei Gold immer noch unterhalb seiner 200-Tagelinie (1.262 USD) notiert. Die Minenaktien jedoch lieferten erneut keine Bestätigung für das grundsätzlich bullische Kursgeschehen am Gold- und Silbermarkt.
Silber Monatschart:
Auf dem logarithmischen Monatschart für den Silberpreis sticht zunächst das im vergangenen Dezember erzielte höhere Tief ins Auge. Während im Dezember 2015 erst bei 13,62 USD der Boden gefunden wurde, endete die Korrektur im Dezember 2016 bereits bei 15,68 USD. Damit ist das Fundament für einen neuen Aufwärtstrend gelegt. Nun fehlt "nur noch" ein höheres Hoch. Dafür müsste der Silberpreis den Hochpunkt vom Sommer 2016 bei 21,23 USD überwinden. Bis dahin fehlen aktuell noch mehr als 3,00 USD. D.h. auch in den nächsten Monaten werden wir noch keine 100%ige Klarheit darüber bekommen, ob sich der Silbermarkt denn nun wirklich in einem neuen Aufwärtstrend befindet.
Die Indikatoren sprechen seit Anfang 2016 jedenfalls recht eindeutig für einen bullischen Trendwechsel. So ist das Kaufsignal des MACD-Indikators bis heute aktiv. Der RSI notiert im Niemandsland und die Stochastik hat zuletzt in der neutralen Zone ein neues Kaufsignal generiert. Insgesamt bieten alle Indikatoren auf längere Sicht sehr viel Luft nach oben.
Die Tatsache, dass sich der letzte Rücksetzer im März klar oberhalb des mittleren Bollinger Bandes (16,63 USD) halten konnte, ist ebenfalls positiv zu bewerten.
Auf dem Weg bis zur großen und markanten Widerstandszone um 26,00 USD warten auf die Silberbullen allerdings zahlreiche Widerstände. Neben dem oberen Bollinger Band (20,49 USD) ist dies vor allem die ehemaligen Aufwärtstrendlinie (gestrichelt in rot). Diese gibt den Zielbereich um 26,00 USD erst ab der zweiten Jahreshälfte langsam frei. Insofern bleibt es bei der Erwartung, dass der Silberpreis bis zum Frühjahr 2018 auf 26,00 USD ansteigt.
Insgesamt sorgt die positive Indikatorenlage für eine Verbesserung des Monatscharts auf "vorsichtig bullisch".
Im ganz großen Bild bringt aber erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 26,50 USD den entscheidenden Befreiungsschlag. Dann wäre der Weg in Richtung der Allzeithochs um 50,00 USD frei.
Fundamental betrachtet dürfte der Silberpreis auf Sicht der nächsten Jahre von der anziehenden Inflation wie kein anderes Investment profitieren und sollte daher in jede etwas größere Kursschwäche hinein weiter akkumuliert werden.
Silber Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart greifen die Silberbullen aktuell erneut die Widerstandszone um 18,50 - 18,70 USD an. Bislang ist der Ausbruch zwar noch nicht geglückt, aber dieser schnelle Konter der Bullen in den letzten drei Handelswoche ist doch bemerkenswert.
Allerdings passt dieses bullische Kursgeschehen irgendwie noch nicht so ganz mit den Indikatoren zusammen. Vor allem die Bollinger Bänder begrenzen derzeit die Handelspanne zwischen 15,65 USD und 18,57 USD. Dies entspricht ziemlich genau der altbekannten Seitwärtszone, in welcher sich der Silberpreis seit Ende 2014 mit einigen Unterbrechungen bewegt.
Während der MACD eigentlich ein Kaufsignal liefert, notiert die Stochastik erneut nahe der überkauften Zone. Der Ausbruch über den Widerstand um 18,50 - 18,70 USD müsste eigentlich starke bullische Kräfte freisetzen. Ein überkaufter Wochenchart aber dürfte dann in der Folge wie Blei wirken und könnte den Ausbruch mit einem tiefen Rücksetzer schnell wieder einkassieren. Insofern wäre es eigentlich zu hoffen, dass sich die Silberbullen hier nochmal auf eine Konsolidierung einlassen, um dann im zweiten Halbjahr gestärkt und nachhaltig nach oben durchmarschieren zu können.
In der Konklusion verbessert sich der Wochenchart auf "leicht bullisch". Ähnlich wie beim Goldpreis passt der Wochenchart aber noch nicht in das Puzzle einer direkt bevorstehenden starken Rally. Nüchtern betrachtet und in Verbindung mit den anderen Analysebausteinen spricht doch vieles für eine mehrwöchige Korrektur/Konsolidierung. Erst ab dem Frühsommer wäre dann mit dem Ausbruch über 18,70 USD und dem anschließenden Durchmarsch bis zu meinem großen Kursziel bei ca. 26,00 USD zu rechnen.
Silber Tageschart:
Auf dem Tageschart hat der Silberpreis erneut die seit dem Juli 2016 deckelnde Abwärtstrendlinie überwunden und läuft seit einigen Handelstagen knapp oberhalb der 200-Tagelinie (18,09 USD) seitwärts.
Der zunächst bullische Charakter wird aber durch die überkauften Indikatoren in Frage gestellt. So notiert der Stochastik-Oszillator fast am Anschlag, während der RSI leicht unterhalb der überkauften Zone sitzt. Immerhin liefert der MACD nach wie vor ein bullisches Signal.
Laufen sich die Bullen in der aktuellen Region zwischen 18,00 und 18,50 USD in den nächsten Tagen fest, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer bis zur 50-Tagelinie (17,66 USD) überproportional an. Neben der 50-Tagelinie müssen auch die Aufwärtstrendlinie (aktuell ca. 17,15 USD) sowie die alte Abwärtstrendlinie (aktuell 17,75 USD) als mögliche Korrekturziele auf der Unterseite miteinkalkuliert werden.
Gelingt hingegen der Ausbruch über 18,50 USD sind schnelle Kursgewinne bis 19,00 und 19,30 USD wahrscheinlich.
Zusammengefasst ist der Tageschart vorerst noch "zunehmend bullisch". Versagen den Bullen aber in den nächsten zwei Handelswochen die Kräfte, kann sich die Lage sehr schnell ins Gegenteil drehen. Ich bleibe zunächst skeptisch und rechne weiterhin mit einer Konsolidierung bis zum Frühsommer. Allerdings muss ich ergänzen, dass die Gefahr auf der Oberseite etwas zu verpassen tatsächlich immer größer wird.
Rückblick:
In den letzten drei Wochen konnten sich die Edelmetalle aufgrund der im kurzfristigen Zeitfenster stark überverkauften Lage deutlich erholen. Dabei hat der Silberpreis zügig und vor allem zielstrebig wieder seine 200-Tagelinie (18,09 USD) erreicht. Hier liefen die Notierungen in den letzten Tagen seitwärts.
Auch beim Goldpreis hat sich mit kleinen Abstrichen eine ähnliche Erholungsrally ergeben, wobei Gold immer noch unterhalb seiner 200-Tagelinie (1.262 USD) notiert. Die Minenaktien jedoch lieferten erneut keine Bestätigung für das grundsätzlich bullische Kursgeschehen am Gold- und Silbermarkt.
Silber Monatschart:
Auf dem logarithmischen Monatschart für den Silberpreis sticht zunächst das im vergangenen Dezember erzielte höhere Tief ins Auge. Während im Dezember 2015 erst bei 13,62 USD der Boden gefunden wurde, endete die Korrektur im Dezember 2016 bereits bei 15,68 USD. Damit ist das Fundament für einen neuen Aufwärtstrend gelegt. Nun fehlt "nur noch" ein höheres Hoch. Dafür müsste der Silberpreis den Hochpunkt vom Sommer 2016 bei 21,23 USD überwinden. Bis dahin fehlen aktuell noch mehr als 3,00 USD. D.h. auch in den nächsten Monaten werden wir noch keine 100%ige Klarheit darüber bekommen, ob sich der Silbermarkt denn nun wirklich in einem neuen Aufwärtstrend befindet.
Die Indikatoren sprechen seit Anfang 2016 jedenfalls recht eindeutig für einen bullischen Trendwechsel. So ist das Kaufsignal des MACD-Indikators bis heute aktiv. Der RSI notiert im Niemandsland und die Stochastik hat zuletzt in der neutralen Zone ein neues Kaufsignal generiert. Insgesamt bieten alle Indikatoren auf längere Sicht sehr viel Luft nach oben.
Die Tatsache, dass sich der letzte Rücksetzer im März klar oberhalb des mittleren Bollinger Bandes (16,63 USD) halten konnte, ist ebenfalls positiv zu bewerten.
Auf dem Weg bis zur großen und markanten Widerstandszone um 26,00 USD warten auf die Silberbullen allerdings zahlreiche Widerstände. Neben dem oberen Bollinger Band (20,49 USD) ist dies vor allem die ehemaligen Aufwärtstrendlinie (gestrichelt in rot). Diese gibt den Zielbereich um 26,00 USD erst ab der zweiten Jahreshälfte langsam frei. Insofern bleibt es bei der Erwartung, dass der Silberpreis bis zum Frühjahr 2018 auf 26,00 USD ansteigt.
Insgesamt sorgt die positive Indikatorenlage für eine Verbesserung des Monatscharts auf "vorsichtig bullisch".
Im ganz großen Bild bringt aber erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 26,50 USD den entscheidenden Befreiungsschlag. Dann wäre der Weg in Richtung der Allzeithochs um 50,00 USD frei.
Fundamental betrachtet dürfte der Silberpreis auf Sicht der nächsten Jahre von der anziehenden Inflation wie kein anderes Investment profitieren und sollte daher in jede etwas größere Kursschwäche hinein weiter akkumuliert werden.
Silber Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart greifen die Silberbullen aktuell erneut die Widerstandszone um 18,50 - 18,70 USD an. Bislang ist der Ausbruch zwar noch nicht geglückt, aber dieser schnelle Konter der Bullen in den letzten drei Handelswoche ist doch bemerkenswert.
Allerdings passt dieses bullische Kursgeschehen irgendwie noch nicht so ganz mit den Indikatoren zusammen. Vor allem die Bollinger Bänder begrenzen derzeit die Handelspanne zwischen 15,65 USD und 18,57 USD. Dies entspricht ziemlich genau der altbekannten Seitwärtszone, in welcher sich der Silberpreis seit Ende 2014 mit einigen Unterbrechungen bewegt.
Während der MACD eigentlich ein Kaufsignal liefert, notiert die Stochastik erneut nahe der überkauften Zone. Der Ausbruch über den Widerstand um 18,50 - 18,70 USD müsste eigentlich starke bullische Kräfte freisetzen. Ein überkaufter Wochenchart aber dürfte dann in der Folge wie Blei wirken und könnte den Ausbruch mit einem tiefen Rücksetzer schnell wieder einkassieren. Insofern wäre es eigentlich zu hoffen, dass sich die Silberbullen hier nochmal auf eine Konsolidierung einlassen, um dann im zweiten Halbjahr gestärkt und nachhaltig nach oben durchmarschieren zu können.
In der Konklusion verbessert sich der Wochenchart auf "leicht bullisch". Ähnlich wie beim Goldpreis passt der Wochenchart aber noch nicht in das Puzzle einer direkt bevorstehenden starken Rally. Nüchtern betrachtet und in Verbindung mit den anderen Analysebausteinen spricht doch vieles für eine mehrwöchige Korrektur/Konsolidierung. Erst ab dem Frühsommer wäre dann mit dem Ausbruch über 18,70 USD und dem anschließenden Durchmarsch bis zu meinem großen Kursziel bei ca. 26,00 USD zu rechnen.
Silber Tageschart:
Auf dem Tageschart hat der Silberpreis erneut die seit dem Juli 2016 deckelnde Abwärtstrendlinie überwunden und läuft seit einigen Handelstagen knapp oberhalb der 200-Tagelinie (18,09 USD) seitwärts.
Der zunächst bullische Charakter wird aber durch die überkauften Indikatoren in Frage gestellt. So notiert der Stochastik-Oszillator fast am Anschlag, während der RSI leicht unterhalb der überkauften Zone sitzt. Immerhin liefert der MACD nach wie vor ein bullisches Signal.
Laufen sich die Bullen in der aktuellen Region zwischen 18,00 und 18,50 USD in den nächsten Tagen fest, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer bis zur 50-Tagelinie (17,66 USD) überproportional an. Neben der 50-Tagelinie müssen auch die Aufwärtstrendlinie (aktuell ca. 17,15 USD) sowie die alte Abwärtstrendlinie (aktuell 17,75 USD) als mögliche Korrekturziele auf der Unterseite miteinkalkuliert werden.
Gelingt hingegen der Ausbruch über 18,50 USD sind schnelle Kursgewinne bis 19,00 und 19,30 USD wahrscheinlich.
Zusammengefasst ist der Tageschart vorerst noch "zunehmend bullisch". Versagen den Bullen aber in den nächsten zwei Handelswochen die Kräfte, kann sich die Lage sehr schnell ins Gegenteil drehen. Ich bleibe zunächst skeptisch und rechne weiterhin mit einer Konsolidierung bis zum Frühsommer. Allerdings muss ich ergänzen, dass die Gefahr auf der Oberseite etwas zu verpassen tatsächlich immer größer wird.