Silber: Kurze Zwischenerholung wahrscheinlich, aber die Korrektur ist noch nicht abgeschlossen
05.05.2017 | Florian Grummes
1. Silber in USD
Rückblick:
Seit dem Hochpunkt am 17.April bei 18,64 USD ist der Silberpreis deutlich zurückgekommen. Vom höchsten Stand seit Mitte November ging es in den letzten zweieinhalb Wochen täglich ohne Gegenwehr eine Etage tiefer. Damit ist der Silberpreis nun seit 13 Handelstagen in Folge gefallen und erreicht gestern ein Tief bei 16,21 USD!
Auch der Goldpreis geriet wie erwartet unter Druck, allerdings hielten sich hier die Abgaben bis vorgestern noch in einem überschaubaren Rahmen. Kurz vor der FED-Zinsentscheidung konnte die 200-Tagelinie aber nicht mehr verteidigt werden, so dass nun auch der Goldpreis im Tief bereits bis auf 1.225 USD abgestürzt ist.
Die Minenaktien schließlich können weiterhin nicht überzeugen, sondern nähern sich wieder ihren Tiefs von Anfang März.
Silber Monatschart:
Trotz des fünfmonatigen Hochs Mitte April sowie dem deutlichen Rückfall in den letzten zweieinhalb Wochen hat sich auf dem logarithmischen Monatschart letztlich nicht allzu viel getan.
Einerseits ist die erste Serie höherer Tiefs weiterhin völlig ungefährdet intakt und spricht eher für einen neuen übergeordneten Aufwärtstrend am Silbermarkt. Diese These wird durch das MACD Kaufsignal bestätigt, welches trotz der mittlerweile über zehn Monate laufenden Korrektur noch immer aktiv ist. Das mittelfristige technische Kursziel, welches sich aus der Höhe des aufgelösten bullischen Keils errechnen lässt, liegt bei ca. 26,00 USD und entspricht der ehemaligen Unterstützungszone aus den Jahren 2011 - 2013.
Auf der anderen Seite hat der Stochastik-Oszillator im letzten Monat ein neues Verkaufssignal geliefert, während der Silberpreis weiterhin klar unterhalb seiner ehemaligen Aufwärtstrendlinie (rot gestrichelt) notiert.
Stellt man beide Betrachtungsperspektiven einander gegenüber, überwiegen die bullischen Argumente. Allerdings müssen sich die Silberbullen in Kürze unbedingt zurückmelden, sonst wird der technische Schaden zu groß. Können sie sich wie bislang mehr oder weniger an der Aufwärtstrendlinie im Bereich um 16,40 USD halten, ist die Welt in Ordnung. Darunter aber wird es ungemütlich und der Aufwärtstrend muss eindeutig in Frage gestellt werden. Ich halte daher die Bewertung "vorsichtig bullisch" gerade noch für gerechtfertigt.
Im ganz großen Bild bringt aber erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 26,50 USD den entscheidenden Befreiungsschlag. Dann wäre der Weg in Richtung der Allzeithochs um 50,00 USD frei.
Silber Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart sind die Silberbullen Mitte April bilderbuchmäßig an der Widerstandszone um 18,50 - 18,70 USD gescheitert. Relativ zügig hat der laufende Rücksetzer das Mindestziel, die Aufwärtstrendlinie im Bereich um 16,40 USD, gestern erreicht und auch schon leicht unterschritten!.
Blickt man auf die Bewegung der letzten drei Jahre zurück, wird klar, dass der Silberpreis nun unbedingt die Unterstützungszone um 15,65 USD verteidigen muss. Solange dies der Fall ist, bleibt der Silberpreis in der altbekannten Handelspanne zwischen 15,65 USD und 18,65 USD. Auch die beiden Bollinger Bänder bestätigen diese Range aktuell mit 15,84 USD auf der Unterseite, und 18,90 USD auf der Oberseite.
Positiv ist die ansatzweise überverkaufte Stochastik auf dem Wochenchart. Diese hat doch deutlich schneller als erwartet die überverkaufte Zone fast erreicht und erfüllt damit bereits ansatzweise ein wichtiges antizyklisches Kriterium im mittelfristigen Analyseprozess. Das frische Verkaufssignal beim trendfolgenden MACD fällt daher nicht so sehr ins Gewicht.
In der Konklusion muss der Wochenchart nun wieder mit "neutral" bewertet werden. Eigentlich hätte die Aufwärtstrendlinie aufgrund der insgesamt überverkauften Lage zunächst halten müssen. Das gestrige Unterschreiten deutet bereits an, dass Silber wohl in den kommenden Tagen oder Wochen noch bis zur horizontalen Unterstützungszone um 15,65 - 15,85 USD durchgereicht werden wird.
Idealerweise können die Silberbullen dann im Anschluss eine erneute Attacke in Richtung der Widerstandszone 18,50 - 18,70 USD zustande bringen. Damit würde diese Widerstandszone weiter aufgeweicht werden, so dass sie irgendwann im Sommer/Spätsommer schließlich brechen müsste und endlich den Weg in Richtung 26,00 USD freimachen würde.
Silber Tageschart:
Auf dem Tageschart ist die desolate Vorstellung des Silberpreises in den letzten zweieinhalb Wochen gut zu erkennen. Weder die 50-Tageline (17,75 USD) noch die 200-Tagelinie (17,95 USD) konnten die Bären hier in irgendeiner Weise aufhalten. Ebenso wenig das untere Bollinger Band (16,41 USD), welches sofort nach unten aufgebogen wurden und an welchem die Notierungen seit neun Handelstagen nach unten rutschen.
Alleine damit wird aber klar, dass der Abverkauf mittlerweile übertrieben ist. Zudem sind 14 rote Tageskerzen in Folge schon so ziemlich das Maximum, was sich an Standardabweichung finden lässt. Hinzu kommt eine extrem niedrige Stochastik sowie ein ebenfalls stark überverkaufter RSI Indikator. Gleichzeitig hat der Silberpreis aber das Tief von Anfang März bereits klar unterschritten und der Stochastik-Oszillator hat sich mit beiden Signallinien unterhalb von 20 ultrabärisch eingenistet.
Angesichts der völlig überverkauften Lage müsste man eigentlich von einer unmittelbar bevorstehenden sprunghaften Erholung auszugehen. Diese könnte den Silberpreis im besten Fall direkt bis an seine fallende 50-Tagelinie (17,79 USD) zurückführen können. Aufgrund der desolaten technischen Situation ("embedded Stochastik") ist eine größere Erholung aber bis auf weiteres wohl eher Wunschdenken und dürfte daher bereits unterhalb von 17,00 USD enden.
Zusammengefasst muss der Tageschart aus Trendfolge-Perspektive und aufgrund der eingebetteten Stochastik natürlich extrem "bärisch" bewertet werden. Erfolgreiche Investoren und Trader wissen aber, dass genau in solchen übertriebenen Abverkäufen das beste Chancen/Risiko-Verhältnis zu finden ist. Nur wer tief kauft, kann hoch mit Gewinn verkaufen.
Sobald daher auch der Wochenchart eine klar überkaufte Lage zu Tage fördert und auf den kurzfristigeren Zeiteinheiten zudem deutlichere Divergenzen sichtbar werden, ist es an der Zeit wieder bullisch zu werden. Leider sind wir noch nicht soweit. Vielmehr gehe ich davon aus, dass sich die Korrektur/Konsolidierung bei den Edelmetallen insgesamt noch bis zum Sommer hinziehen wird. Zumindest könnte ein mögliches Zwischentief im Umfeld der FED-Zinsentscheidung gefunden worden sein.
Rückblick:
Seit dem Hochpunkt am 17.April bei 18,64 USD ist der Silberpreis deutlich zurückgekommen. Vom höchsten Stand seit Mitte November ging es in den letzten zweieinhalb Wochen täglich ohne Gegenwehr eine Etage tiefer. Damit ist der Silberpreis nun seit 13 Handelstagen in Folge gefallen und erreicht gestern ein Tief bei 16,21 USD!
Auch der Goldpreis geriet wie erwartet unter Druck, allerdings hielten sich hier die Abgaben bis vorgestern noch in einem überschaubaren Rahmen. Kurz vor der FED-Zinsentscheidung konnte die 200-Tagelinie aber nicht mehr verteidigt werden, so dass nun auch der Goldpreis im Tief bereits bis auf 1.225 USD abgestürzt ist.
Die Minenaktien schließlich können weiterhin nicht überzeugen, sondern nähern sich wieder ihren Tiefs von Anfang März.
Silber Monatschart:
Trotz des fünfmonatigen Hochs Mitte April sowie dem deutlichen Rückfall in den letzten zweieinhalb Wochen hat sich auf dem logarithmischen Monatschart letztlich nicht allzu viel getan.
Einerseits ist die erste Serie höherer Tiefs weiterhin völlig ungefährdet intakt und spricht eher für einen neuen übergeordneten Aufwärtstrend am Silbermarkt. Diese These wird durch das MACD Kaufsignal bestätigt, welches trotz der mittlerweile über zehn Monate laufenden Korrektur noch immer aktiv ist. Das mittelfristige technische Kursziel, welches sich aus der Höhe des aufgelösten bullischen Keils errechnen lässt, liegt bei ca. 26,00 USD und entspricht der ehemaligen Unterstützungszone aus den Jahren 2011 - 2013.
Auf der anderen Seite hat der Stochastik-Oszillator im letzten Monat ein neues Verkaufssignal geliefert, während der Silberpreis weiterhin klar unterhalb seiner ehemaligen Aufwärtstrendlinie (rot gestrichelt) notiert.
Stellt man beide Betrachtungsperspektiven einander gegenüber, überwiegen die bullischen Argumente. Allerdings müssen sich die Silberbullen in Kürze unbedingt zurückmelden, sonst wird der technische Schaden zu groß. Können sie sich wie bislang mehr oder weniger an der Aufwärtstrendlinie im Bereich um 16,40 USD halten, ist die Welt in Ordnung. Darunter aber wird es ungemütlich und der Aufwärtstrend muss eindeutig in Frage gestellt werden. Ich halte daher die Bewertung "vorsichtig bullisch" gerade noch für gerechtfertigt.
Im ganz großen Bild bringt aber erst ein Monatsschlusskurs oberhalb von 26,50 USD den entscheidenden Befreiungsschlag. Dann wäre der Weg in Richtung der Allzeithochs um 50,00 USD frei.
Silber Wochenchart:
Auf dem logarithmischen Wochenchart sind die Silberbullen Mitte April bilderbuchmäßig an der Widerstandszone um 18,50 - 18,70 USD gescheitert. Relativ zügig hat der laufende Rücksetzer das Mindestziel, die Aufwärtstrendlinie im Bereich um 16,40 USD, gestern erreicht und auch schon leicht unterschritten!.
Blickt man auf die Bewegung der letzten drei Jahre zurück, wird klar, dass der Silberpreis nun unbedingt die Unterstützungszone um 15,65 USD verteidigen muss. Solange dies der Fall ist, bleibt der Silberpreis in der altbekannten Handelspanne zwischen 15,65 USD und 18,65 USD. Auch die beiden Bollinger Bänder bestätigen diese Range aktuell mit 15,84 USD auf der Unterseite, und 18,90 USD auf der Oberseite.
Positiv ist die ansatzweise überverkaufte Stochastik auf dem Wochenchart. Diese hat doch deutlich schneller als erwartet die überverkaufte Zone fast erreicht und erfüllt damit bereits ansatzweise ein wichtiges antizyklisches Kriterium im mittelfristigen Analyseprozess. Das frische Verkaufssignal beim trendfolgenden MACD fällt daher nicht so sehr ins Gewicht.
In der Konklusion muss der Wochenchart nun wieder mit "neutral" bewertet werden. Eigentlich hätte die Aufwärtstrendlinie aufgrund der insgesamt überverkauften Lage zunächst halten müssen. Das gestrige Unterschreiten deutet bereits an, dass Silber wohl in den kommenden Tagen oder Wochen noch bis zur horizontalen Unterstützungszone um 15,65 - 15,85 USD durchgereicht werden wird.
Idealerweise können die Silberbullen dann im Anschluss eine erneute Attacke in Richtung der Widerstandszone 18,50 - 18,70 USD zustande bringen. Damit würde diese Widerstandszone weiter aufgeweicht werden, so dass sie irgendwann im Sommer/Spätsommer schließlich brechen müsste und endlich den Weg in Richtung 26,00 USD freimachen würde.
Silber Tageschart:
Auf dem Tageschart ist die desolate Vorstellung des Silberpreises in den letzten zweieinhalb Wochen gut zu erkennen. Weder die 50-Tageline (17,75 USD) noch die 200-Tagelinie (17,95 USD) konnten die Bären hier in irgendeiner Weise aufhalten. Ebenso wenig das untere Bollinger Band (16,41 USD), welches sofort nach unten aufgebogen wurden und an welchem die Notierungen seit neun Handelstagen nach unten rutschen.
Alleine damit wird aber klar, dass der Abverkauf mittlerweile übertrieben ist. Zudem sind 14 rote Tageskerzen in Folge schon so ziemlich das Maximum, was sich an Standardabweichung finden lässt. Hinzu kommt eine extrem niedrige Stochastik sowie ein ebenfalls stark überverkaufter RSI Indikator. Gleichzeitig hat der Silberpreis aber das Tief von Anfang März bereits klar unterschritten und der Stochastik-Oszillator hat sich mit beiden Signallinien unterhalb von 20 ultrabärisch eingenistet.
Angesichts der völlig überverkauften Lage müsste man eigentlich von einer unmittelbar bevorstehenden sprunghaften Erholung auszugehen. Diese könnte den Silberpreis im besten Fall direkt bis an seine fallende 50-Tagelinie (17,79 USD) zurückführen können. Aufgrund der desolaten technischen Situation ("embedded Stochastik") ist eine größere Erholung aber bis auf weiteres wohl eher Wunschdenken und dürfte daher bereits unterhalb von 17,00 USD enden.
Zusammengefasst muss der Tageschart aus Trendfolge-Perspektive und aufgrund der eingebetteten Stochastik natürlich extrem "bärisch" bewertet werden. Erfolgreiche Investoren und Trader wissen aber, dass genau in solchen übertriebenen Abverkäufen das beste Chancen/Risiko-Verhältnis zu finden ist. Nur wer tief kauft, kann hoch mit Gewinn verkaufen.
Sobald daher auch der Wochenchart eine klar überkaufte Lage zu Tage fördert und auf den kurzfristigeren Zeiteinheiten zudem deutlichere Divergenzen sichtbar werden, ist es an der Zeit wieder bullisch zu werden. Leider sind wir noch nicht soweit. Vielmehr gehe ich davon aus, dass sich die Korrektur/Konsolidierung bei den Edelmetallen insgesamt noch bis zum Sommer hinziehen wird. Zumindest könnte ein mögliches Zwischentief im Umfeld der FED-Zinsentscheidung gefunden worden sein.