Für Stress sorgt sinkender Ölpreis
22.06.2017 | Folker Hellmeyer
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Nach den zum Teil furiosen Überraschungen der letzten Monate und Wochen kehrt etwas Beruhigung an die Märkte zurück. Als Auslöser ist unter anderem der sinkende Ölpreis zu nennen, der Dank enger Korrelation zu den Inflationserwartungen die Aussichten auf ein Fortsetzen des Zinserhöhungspfades (USA) oder der Abkehr von der aktuellen Geldpolitik (EZB) schmälert. Ängste vor einer negativen Preissirale sind allerdings nicht begründet, denn die Weltwirtschaft läuft und nimmt weitere Fahrt auf, was den Angebotsüberhang weniger prekär erscheinen lässt.
Nur sorgt diese Konstellation ein bisschen für die Gefühle, die der Ölpreisverfall Mitte 2014 auslöste und die Flut von billigem Geld fortsetze.
In dieses Bild passt nur schwer die Meldung um die Bank of England. Chefvolkswirt Haladane könnte sich auf die Seite der Befürworter einer Zinserhöhung schlagen, was verdeutlicht, wie kritisch die hohe Inflationsrate aufgrund des schwachen britischen Pfundes gesehen wird. Es ist aber fraglich, ob etwas höhere Zinsen den Kursverfall der Heimatwährung stoppen können. Zu groß sind die Sorgen, dass der Brexit dem Land größere Schäden zufügen könnte.
In den USA zeigt sich, dass die Plateaubildung am Hausmarkt stärkere Ausprägung findet.
Etwas überraschend sind die Hausverkäufe in den USA leicht um 1,1% angezogen. Im Mai ergaben sich so annualisierte Verkaufszahlen von 5,62 Mio. Einheiten - die Erwartungen waren nicht hoch und gingen von einem leichten Rückgang der Verkäufe aus. Im Jahresvergleich zu 2016 stiegen die Mai-Verkäufe um 2,7%.
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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0970-1.1000 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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