Gold: Dieser tiefe Sommerschlussverkauf legt das Fundament
06.07.2017 | Florian Grummes
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Aufgrund der seit Wochen anhaltenden Kursschwäche und dem scharfen Ausverkauf am Montag, meldet die Sentimentanalyse nun einen zunehmend übertriebenen Pessimismus unter den Marktteilnehmern.
Zwar sind die klassischen Optix-Daten für Gold und Silber weiterhin neutral, insbesondere aber liefern die schnell wechselnden Signale für die Gold- und Silber ETFs jetzt klare Kaufsignale. Hier ist die Stimmung bereits klar im Keller und die ETF-Investoren und Trader werden zunehmend panisch.
Gleiches kann für die wöchentliche Kitco-Goldumfrage gesagt werden. Hier sind die Amateure so bärisch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.
Insgesamt liefert die Sentiment-Analyse damit erstmals seit langer Zeit wieder ein Kaufsignal.
5. Saisonalität:
Saisonal betrachtet beginnt jetzt die beste Phase des Jahres für den Goldpreis! Diese startet im Juli noch zögerlich und liefert dann aber bis Anfang Oktober meist fulminante Kursanstiege.
Die Saisonalität bzw. die Statistik über die letzten 40 Jahre sendet in diesen Tagen also ein klares Kaufsignal.
6. Gold in EUR
Rückblick:
In Euro gerechnet durchbrach der Goldpreis in der letzten Handelswoche die flache Aufwärtstrendlinie im Bereich um 1.115 EUR. Damit wurde die wichtige Verteidigungsbastion der Bullen durchbrochen und es geht seitdem konsequent und steil bergab. Im Tief wurden bereits 1.072 EUR gesehen.
Gold in EUR Wochenchart:
Auch auf Eurobasis läuft die Korrektur beim Goldpreis bereits seit dem letzten Juli, also ziemlich genau ein Jahr! Während diese Korrektur auf der Oberseite vor allem durch eine Reihe tieferer Hochs definiert wurde, stand sie bislang auf der Unterseite lediglich auf einem Bein - in Form des Tiefs im letzten Dezember bei 1.076 EUR.
Nun ist der Goldpreis in der neuen Handelswoche direkt in die Tiefe gerauscht und unterbot dabei mit 1.072 EUR den bisherigen Tiefststand der letzten zwölf Monate.
Erfreulicherweise ist damit charttechnisch aber noch kein Porzellan zerstört worden. Vielmehr bewegt sich der Goldpreis in Euro noch immer und bislang auch ungefährdet innerhalb des großen, im Dezember 2014 etablierten Aufwärtstrendkanals. Dieser bietet auf der Unterseite momentan noch Platz bis ca. 1.040 EUR und könnte wie schon vermutet die Korrektur dort letztlich beenden. Auch angesichts der deutlich überverkauften Stochastik dürfte das verbleibende Rest-Risiko auf der Unterseite überschaubar sein.
Auf der Oberseite verläuft die nächste wichtige Widerstandszone weit entfernt um 1.165 EUR und steht somit momentan nicht zur Diskussion. Ein erstes mögliches Erholungsziel wäre jedoch die gebrochene Trendlinie seit Jahresanfang im Bereich um 1.110 - 1.115 EUR.
Summa summarum liefert die Bewertung des Wochencharts eine "neutrale" Einschätzung. Auf der Oberseite müssen die Bullen die Widerstandszone um 1.165 EUR aus dem Weg räumen, um das Chartbild wieder zu ihren Gunsten drehen zu können. Wirklich bullisch wird es erst mit einem Anstieg über die Abwärtstrendlinie bei 1.200 EUR. Auf der Unterseite verbleibt den Bären angesichts der überverkauften Lage nicht mehr all zu viel Spielraum.