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Gold: Dieser tiefe Sommerschlussverkauf legt das Fundament

06.07.2017  |  Florian Grummes
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Sollte sich der US-Dollar in den kommenden Wochen erholen können, stünde er einer Rally im Edelmetallsektor natürlich im Weg. Schon jetzt muss man sich fragen, wieso der schwache US-Dollar in den letzten Wochen dem Goldpreis überhaupt nicht behilflich war. Tatsächlich könnte sich in der aktuellen Konstellation eine völlig normale Reaktion äußerst ungünstig auf den Edelmetallsektor auswirken.


8. Goldminen GDX

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Die Minenaktien, und damit stellvertretend der GDX (Market Vektor Goldminers ETF), befinden sich seit dem letzten August in einer Korrektur. Diese hatte die Form eines symmetrischen Dreiecks angenommen, aus welchem der GDX am letzten Montag nach unten ausgebrochen ist. Zwar ist der Ausbruch noch nicht weit gelaufen und könnte theoretisch auch in ein bis zwei Handelssitzungen wieder egalisiert werden, grundsätzlich hat sich die Charttechnik mit dieser Bewegung aber deutlich eingetrübt.

Legt man die Höhe des Dreiecks an die Ausbruchstelle vom letzten Montag, kommt man auf ein theoretisches Kursziel von ca. 14,60 USD! Das wäre natürlich fatal und wäre wohl nur bei deutlich tieferen Goldkursen denkbar.

Diesem "worst case" Szenario steht aber eine grundsätzlich klar überverkaufte Lage gegenüber. Außerdem ist der GDX wieder in die breite Unterstützungszone unterhalb von 22,00 USD eingetaucht. Aus dieser konnte er sich zuletzt zweimal zu einer deutlichen Erholung aufschwingen. Angesichts der überverkauften Stochastik stehen die Chancen dazu eigentlich nicht schlecht.

Da sich aber sowohl die 50-Tagelinie (22,42 USD) als auch die 200-Tagelinie (22,93 USD) weiterhin gen Süden bewegen, bleibt das Bild ungünstig und die Minenaktien damit angeschlagen. Kurse unterhalb von 20,90 USD dürften wohl den Weg freimachen für einen Abverkauf bis zum Dezembertief bei 18,58 USD. Auf der Oberseite wäre den Bullen der Befreiungsschlag erst mit Kursen oberhalb von 23,00 USD geglückt. Danach sieht es aktuell nicht aus.

Angesichts der charttechnisch eingetrübten Situation ist man derzeit gut beraten, nur sehr vorsichtig und selektiv bei den Minenaktien vorzugehen. Die Gefahr, dass man hier in ein fallendes Messer greift, ist nicht von der Hand zu weisen. Gleichzeitig ist die Stimmung unter den Mineninvestoren extrem pessimistisch und negativ, was wiederum die Chance für eine überraschende Rally eröffnet.

Zusammengefasst ist der GDX aus dem Dreieck nach unten ausgebrochen. Damit muss sich die Bewertung hin zu "zunehmend bärisch" verschieben. Schon die nächsten Tage sollten Klarheit bringen, ob die Bären hier vor einem Durchmarsch stehen oder ob sie nicht doch in eine Falle geraten sind.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nachdem die Minenaktien bereits seit Ende Februar korrigieren und der Silberpreis Anfang Juni nur noch ein tieferes Hoch zustande brachte, ist jetzt auch der Goldpreis deutlich unter Druck geraten. Seit dem Doppeltop bei 1.295 USD läuft die Abwärtswelle bereits in der fünften Woche und sorgte am Montag für eine Beschleunigung nach unten.

Grundsätzlich enden Korrekturen gerne mit einem scharfen und finalen Ausverkauf. Insofern könnte der Goldpreis mit dem bisherigen Tief bei 1.217 USD durchaus schon kurz vor der Trendwende stehen. Die überverkaufte Lage, der hohe Pessimismus sowie die ab jetzt günstige Saisonalität sprechen zumindest dafür. Charttechnisch gibt es aber noch gar keinen Grund zur Entwarnung.

Anleger stehen nun vor der schwierigen Frage, ob sie aktuell entweder in ein fallendes Messer greifen oder aber genau am Tiefpunkt in einen überverkauften Markt zurückkehren. In Euro jedenfalls ist das Risiko auf der Unterseite sehr überschaubar und der Preis für eine Feinunze hat sich deutlich vergünstigt. Insofern bin ich der Meinung, dass man jetzt mutig seine Edelmetallbestände ausbauen sollte. Bei den Minenaktien wäre ich aktuell jedoch etwas zurückhaltender und würde erst mal ein sich aufhellendes Chartbild abwarten wollen.

Ungeachtet der kurzfristigen Dramatik legt dieser Sommerschlussverkauf aktuell das Fundament für ein starkes zweites Halbjahr. Der Startschuss für die Rally in Richtung 1.500 USD wird aktuell nochmals verzögert, spätestens im September sollte er aber erfolgt sein.

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Zum Abschluss noch ein Blick auf den Weizenpreis! An der CBOT hat sich der Preis je Scheffel innerhalb eines Monats um 30% verteuert. Alleine am letzten Freitag und Montag explodierte der Preis um insgesamt knapp 20%.

Bislang vagabundierte das unendliche Zentralbankgeld in den Händen Hedgefondmanager vor allem in den Aktien-, Anleihen und Immobilienmärkten. Zieht nun auch die Spekulation in den Nahrungsmitteln weiter an, dürfte die Inflation zunehmend sichtbar werden. Gold und vor allem Silber werden in diesem Umfeld ganz klar zu den Gewinnern gehören.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 05.07.2017
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