Was bedeutet der neue Kurs der Geldpolitik für Gold und die Märkte?
18.07.2017 | Axel Merk
Der Bilanzabbau der US-Notenbank Federal Reserve wird tiefgreifende Auswirkungen auf den Dollar, den Goldpreis, die Aktienmärkte und die Anleihemärkte haben. Im vorliegenden Artikel möchten wir einen Ausblick geben. Es heißt, Vorhersagen seien schwierig, vor allem wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Anleger sollten dennoch Acht geben - nicht, weil ich glaube, dass ich eine unfehlbare Kristallkugel besitze, sondern weil es beim Investieren immer um Risikomanagement geht. Und es besteht das Risiko, dass ich richtig liege.
Quantitative Straffungen
Es gibt viel zu besprechen, also beginnen wir mit dem Offensichtlichen - der Fed. Als die Vorsitzende Janet Yellen zu verstehen hab, dass die US-Notenbank demnächst beginnen würde, ihre Bilanzsumme zu kürzen, deutete sie an, dass es sich dabei um einen völlig uninteressanten, ereignislosen Vorgang handeln würde. In ihrer zuvorkommenden, aufmerksamen Art, stimmten ihr zahlreiche Kommentatoren der Finanzbranche zu. Bei allem Respekt, aber das ist der reinste Unsinn. Doch beurteilen Sie das selbst.
Vorausgesetzt die Märkte brechen in den kommenden Wochen nicht heftig ein, gehen wir davon aus, dass die offizielle Ankündigung der Bilanzverkürzung im September erfolgen wird. Der monatliche Umfang der Reduzierung wird dabei wahrscheinlich schrittweise erhöht werden, d.h. die Fed wird eine zunehmende Anzahl an Anleihen fällig werden lassen, ohne den Erlös zu reinvestieren. Viele Details sind noch offen, doch wenn wir zunächst nur die US-Staatsanleihen betrachten, könnte es sich anfangs um 6 Milliarden Dollar handeln. Diese Summe könnte dann allmählich auf 30 Milliarden Dollar monatlich erhöht werden.
Unklar ist noch, wie die Anleihen reinvestiert werden, die bei Fälligkeit über diesem Wert liegen, aber es ist vorstellbar, dass sie verlängert werden, um die "Lücken" in kommenden Monaten zu schließen (siehe Chart). Es kann daher durchaus sein, dass die Fed ihre Bestände an US-Treasuries wirklich Monat für Monat um 30 Milliarden Dollar kürzen wird, sobald das Programm im vollen Umfang umgesetzt wird.
Darüber hinaus wird die US-Notenbank auch ihre Bestände an hypothekenbesicherten Wertpapieren (mortgage-backed securities, abgekürzt MBS) reduzieren. Es gibt keinen Grund, die beiden Assetklassen getrennt voneinander zu betrachten. Insgesamt würde die Fed ihre Bilanz dann um 50 Milliarden Dollar monatlich kürzen.
Die Federal Reserve hat noch nicht angekündigt, wie stark die Reduzierung der Bilanzsumme insgesamt ausfallen soll. Nach unserer Interpretation der Statements früherer und aktueller Mitglieder liegt das daran, dass die Fed es selbst nicht weiß und sich die Notenbanker auch nicht einig darüber sind, auf welchen Wert sie die Bilanz schrumpfen möchten. Das hält sie aber offenbar nicht davon ab, die Märkte auf diesen Kurs vorzubereiten, denn sie glauben, dass sie noch jahrelang Zeit haben, sich zu entscheiden - womöglich bis 2021, wenn man nach dem obenstehenden Chart geht.
Quantitative Straffungen
Es gibt viel zu besprechen, also beginnen wir mit dem Offensichtlichen - der Fed. Als die Vorsitzende Janet Yellen zu verstehen hab, dass die US-Notenbank demnächst beginnen würde, ihre Bilanzsumme zu kürzen, deutete sie an, dass es sich dabei um einen völlig uninteressanten, ereignislosen Vorgang handeln würde. In ihrer zuvorkommenden, aufmerksamen Art, stimmten ihr zahlreiche Kommentatoren der Finanzbranche zu. Bei allem Respekt, aber das ist der reinste Unsinn. Doch beurteilen Sie das selbst.
Vorausgesetzt die Märkte brechen in den kommenden Wochen nicht heftig ein, gehen wir davon aus, dass die offizielle Ankündigung der Bilanzverkürzung im September erfolgen wird. Der monatliche Umfang der Reduzierung wird dabei wahrscheinlich schrittweise erhöht werden, d.h. die Fed wird eine zunehmende Anzahl an Anleihen fällig werden lassen, ohne den Erlös zu reinvestieren. Viele Details sind noch offen, doch wenn wir zunächst nur die US-Staatsanleihen betrachten, könnte es sich anfangs um 6 Milliarden Dollar handeln. Diese Summe könnte dann allmählich auf 30 Milliarden Dollar monatlich erhöht werden.
Unklar ist noch, wie die Anleihen reinvestiert werden, die bei Fälligkeit über diesem Wert liegen, aber es ist vorstellbar, dass sie verlängert werden, um die "Lücken" in kommenden Monaten zu schließen (siehe Chart). Es kann daher durchaus sein, dass die Fed ihre Bestände an US-Treasuries wirklich Monat für Monat um 30 Milliarden Dollar kürzen wird, sobald das Programm im vollen Umfang umgesetzt wird.
Darüber hinaus wird die US-Notenbank auch ihre Bestände an hypothekenbesicherten Wertpapieren (mortgage-backed securities, abgekürzt MBS) reduzieren. Es gibt keinen Grund, die beiden Assetklassen getrennt voneinander zu betrachten. Insgesamt würde die Fed ihre Bilanz dann um 50 Milliarden Dollar monatlich kürzen.
Die Federal Reserve hat noch nicht angekündigt, wie stark die Reduzierung der Bilanzsumme insgesamt ausfallen soll. Nach unserer Interpretation der Statements früherer und aktueller Mitglieder liegt das daran, dass die Fed es selbst nicht weiß und sich die Notenbanker auch nicht einig darüber sind, auf welchen Wert sie die Bilanz schrumpfen möchten. Das hält sie aber offenbar nicht davon ab, die Märkte auf diesen Kurs vorzubereiten, denn sie glauben, dass sie noch jahrelang Zeit haben, sich zu entscheiden - womöglich bis 2021, wenn man nach dem obenstehenden Chart geht.