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Die Welt vor der FED ...

26.07.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1644 (08.05Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1631 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.24. EUR-CHF oszilliert bei 1.1092.

Von der Konjunkturfront gibt es viele positive Daten und nur wenig Warnzeichen. Während aus Deutschland positive Unternehmensstimmung den Ifo-Index auf einen neuen Höchststand pusht, sind die Verbraucher in Frankreich nach einem überragenden Vormonat skeptischer geworden (104 Zähler), aber immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten milde gestimmt.

Die US-Sentimentindikatoren zeigen wieder nach oben, während die Entwicklungen am Immobilienmarkt zeigen, dass die deutlichen Preissteigerungen die Erschwinglichkeit von Häusern und Wohnungen für große Teile der Bevölkerung zum Problem (trotz laxer Kreditvergabestandards) werden lassen.

In der Weltpolitik zeigen sich die USA bemüht, noch schärfere Sanktionen gegen Russland möglichst schnell auf den Weg zu bringen. In einer Zeit, in der sich die Vorzeichen im Hotspot Ostukraine entspannen und auch die Europäische Union anders agiert, ernten die Amerikaner wenig Verständnis für die Herbeiführung einer Konfrontation. Im Repräsentantenhaus gab es eine große Mehrheit dafür.

Bevor die Sanktionen Wirksam werden, muss noch der US-Senat zustimmen. Der US-Präsident, der sich um bessere Beziheungen zu Russland zu Anfang seiner Amtszeit bemüht hatte, könnte noch von seinem Veto-Recht Gebrauch machen. Allerdings zeigt sich, dass Trump sich nach kurzer Zeit deutlich gedreht hat und immer mehr wie das US-Establishment reagiert. Es ist stark davon auszugehen, dass die schärferen Sanktionen, die sich gegen den Energiesektor richten, in Kürze umgesetzt werden.

Diese Außenpolitik - auch gegenüber anderen Staaten - bietet in der aktuellen Situation ein nicht zu vernachlässigendes Risikopotenzial und Potenzial für deutliche Rücksetzer an den Börsen.

Von der konjunkturellen Seite droht dagegen kein Ungemach…

Der von uns geschätzte Ifo-Geschäftsklimaindex legte erneut zu und markierte erneut ein Hoch bei 116.0 Zählern. Der Vormonatswert wurde minimal von 115.1 auf 115.2. revidiert. Erwartet wurde ein leichter Rückgang auf 114.9 Punkte. Trotz des zuletzt stark gestiegenen Euros auf ein 2-Jahres-Hoch sieht die große Mehrheit der 7000 befragten Unternehmen deutliche Exportzuwächse voraus.

Auch die Subindizes konnten abermals überzeugen: Die aktuelle Lage wurde mit 125.4 nach 124.2 Punkte deutlich besser beurteilt. Aussichten - trotz des hohen Lageniveaus - Steigerung von 106.8 Zähler auf 107.3.

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© Reuters


Die US-Hauspreise klettern weiter - im Mai gegenüber dem Vorjahr um stolze 6,9%. Im April lag der Zuwachs bei 6,8%. Nach der Lesart von Nobelpreisträger Robert Shiller stiegen die Preise national um 5,7%.

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© Moody´s economy.com


Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Boards legte nach drei rückläufigen Monaten wieder einen Zuwachs hin und markiert den höchsten Stand seit März. Mit 3.8 Punkten fiel der Zugewinn deutlich aus, auch wenn man bedenkt, dass der Vormonat um 1.6 Punkte auf 117.3 herabgeschrieben wurde. Die Inflationserwartungen bleiben konstant.

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© Moody´s economy.com


Der Richmond Fed Manufacturing Index, der die Lage im verarbeitenden Sektor im Bezirk Virginia aufbereitet, zeigt eine deutliche Erholung von 7 auf 14 Punkte per Berichtsmonat Juli. Das aktuelle Niveau zeigt eine deutliche Erholung von dem schwachen Vormonat, das hohe Niveau vom Jahresbeginn wird allerdings nicht mehr erreicht.

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© Reuters


Heute Abend nach Handelsschluss findet die Sitzung der US-Notenbank statt. Wir gehen davon aus, dass es sich um ein non-event handeln wird und diskutieren intern die Begriffe "Sommerpause, Zinserhöhungszyklus und Schrittgeschwindigkeit". Sie sehen … die Fed steht heute zwar auf der Agenda, an tatsächliche Neuigkeiten geht aber niemand aus.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1420-1.1450 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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