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Entspannungstendenzen

07.09.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1922 (08.01 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1907 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.06. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.02. EUR-CHF oszilliert bei 1.1404.

Am ersten Donnerstag des Monats wandert der Fokus naturgemäß zur Europäischen Zentralbank (EZB). Die Erwartungen an Europas Notenbanker sind äußerst gemäßigt, was im Umkehrschluss eine relativ große Chance auf überraschende Kursbewegungen an den Märkten mit sich bringt.

Im Mittelpunkt der heutigen Statements wird das Kaufprogramm liegen, das Ende dieses Jahres ausläuft und angesichts der wirtschaftlichen Entwicklungen und Materialknappheit als überdimensioniert gilt. Das Stichwort heißt in diesem Zusammenhang Exit. Die Fed hat gezeigt wie es gehen kann. Mit dem langsamen Exit aus dem Programm, der schrittweisen Reduzierung der monatlichen Kaufvolumen, die aktuell bei 60 Mrd. Euro liegen, wird auch bei der EZB gerechnet.

Behutsamkeit ist besonders nach den deutlichen Kurs- und Renditebewegungen im Anleihemarkt gefragt. Man möchte in Frankfurt Marktverwerfungen dringend vermeiden. Ob ihr dies gelingen wird, ist allerdings fraglich…die Glaubwürdigkeit ist in Frage gestellt nachdem die EZB die geldpolitischen Maßnahmen schon sehr lange sehr expansiv belassen hat.

Entspannungssignale sendet die Politik - und das ist erfreulich. Besonders in der Nordkorea-Frage gibt es nach Besorgnis erregenden Aussagen diverser Staaten und militärischen "Tests" in den letzten Tagen Tendenzen der Entspannung. Das klare Statement des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae sehen wir die Aussage, dass es keinen Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben wird und man Gespräche mit den einflussreichen Mächten der Region wie USA, Russland und Japan anstrebt. Dies ist der einzig denkbare und menschliche Weg. Nicht die atomare Lösung.

In den USA wird auch wieder nach vorne geblickt. Der drohende Stillstand der Behörden ist bis Mitte Dezember abgewendet. Der Government Shutdown aus 2013 wird sich unter der Republikaner Regierung vorerst nicht wiederholen. Eine Zwischenfinanzierung gibt ihr kurzfristig Luft, allerdings bleibt die Lage mittelfristig angespannt angesichts der stetig rapide steigenden Staatsverschuldung.

Ebenfalls positiv auf die Gemütslage an den Märkten wirkt sich die Ankündigung des Finanzministers Mnuchin aus, dass Trump in Kürze seine Vorschläge zur vormals als große Steuerreform angekündigten Veränderungen im Steuersystem dem Kongress vorlegen möchte. Besonders die Aktienmärkte haben diese Form bereits im Nachgang zur Wahl stark diskontiert. Nun ist es Zeit für den Präsidenten zu liefern!

Das ISM-Institut lieferte gestern wieder Daten, die ermutigen.

Der ISM-Index für den Bereich außerhalb des verarbeitenden Sektors konnte sich nach dem deutlichen Rückgang im Vormonat erholen und stieg um 1,4 Punkte auf 55,3 Zähler an. Die Prognosen gingen von einem stabilen Wert aus. Trotz des Anstiegs liegt der aktuelle Wert unter dem Schnitt des zweiten Quartals (57,3) und auch des gesamten ersten Halbjahres. Der Index steht für 88% der Wirtschaftsleistung.

Für den industriellen Sektor (12% am BIP) wurde vor wenigen Tagen der ISM Manufacturing Index ermittelt, der mit 58,8 das höchste Niveau seit 2011 markierte.

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© Moody´s economy.com


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1650 – 80 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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