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USA-Arbeitsmarkt Hurrikanopfer?

09.10.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1735 (07.39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1669 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.59. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.12. EUR-CHF oszilliert bei 1.1479.


Aus Deutschland erreichen uns heute früh positive Konjunkturdaten:

Per Berichtsmonat August kam es zu einem unerwarteten Anstieg der Industrieproduktion um 2,6% nach zuvor -0,1% (revidiert von 0,0%) im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei +0,7%. Der aktuelle Anstieg um 2,6% lieferte die höchste Zuwachsrate seit sechs Jahren.

Einmal mehr belegen die Daten, dass die Eurozone sowohl quantitativ als auch qualitativ (wiederkehrende Einkommen) gut läuft!

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© Reuters


Die Situation in Spanien bleibt kritisch und stellt damit weiterhin ein Risiko für die EU, die Eurozone und den Euro dar:

Am Wochenende kam es in Barcelona zu Demonstrationen mit Hunderttausenden Menschen gegen die Abspaltung Kataloniens von Spanien. Hier wird deutlich, dass die nationalistischen Katalanen offensichtlich nicht so dominant sind, wie sie in den letzten Wochen in den Medien erschienen.

Der Chef der autonomen Regierung Kataloniens will das Votum (Beteiligung 43%) pro Unabhängigkeit umsetzen. Dieses Votum darf man nicht nur wegen der Beteiligung und Form (Mehrfachabstimmung war möglich) in Frage stellen.

Die spanische Regierung ist bereit, alle verfassungsrechtlichen Schritte (Artikel 155) anzuwenden, um die nationale Integrität aufrecht zu erhalten.

Eine Demokratie basiert auf Rechtsstaatlichkeit. Die Verfassung stellt das höchste Recht dar. Diesbezüglich ist die spanische Regierung verpflichtet, alles in ihrer Kraft stehende zu tun, die Verfassung einzuhalten. Der Weg, den Kataloniens Autonomieregierung wählte, ist nicht in zartesten Ansätzen unter den rechtlichen Voraussetzungen der demokratischen Verfassung Spaniens tolerierbar.

Mehr gibt es hier nicht zu sagen.


Am Freitag stand der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus:

Unerwartet kam es per September zu einem Rückgang der Beschäftigung um 33.000 Jobs (Nonfarm Payrolls). Die Prognose lag bei 100.000 neu geschaffenen Stellen. Diese Divergenz zwischen Erwartung und Realität wird derzeit mit der aktuellen Hurrikansaison begründet. Dabei spielen die Regionen der Staaten, die von den Stürmen heimgesucht wurden nur eine untergeordnete Rolle (6% der Beschäftigten der USA).

Aber auch die Revision der Vormonate belastet. In den Monaten August und Juli wurden insgesamt 38.000 weniger Stellen geschaffen worden als bisher behauptet.

Fakt ist, dass der Sektor der Nonfarm Payrolls nachhaltig enttäuschte.

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© Moody’s Analytics


Die Arbeitslosenquote sank dennoch von zuvor 4,4% auf 4,2%. Das nehmen wir hier in unserem Team einfach nur zur Kenntnis. Positiv stach die Entwicklung der Stundenlöhne in das Auge. Laut BLS kam es unerwartet zu einem Anstieg um 0,5% im Monatsvergleich. Das ist erheblich. Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um beachtliche 2,9%.

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© Moody’s Analytics


Ergo gab es Licht und Schatten bei der Veröffentlichung des Bureau of Labor Statistics.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des USD favorisiert. Erst ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.2080 - 00 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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