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Weiterhin positiver Ausblick für Palladium

09.10.2017  |  Martina Fischer
Gold - Abwärtstrend gestoppt?

Gold startete die Berichtswoche mit 1.270 $/oz und handelte zu Beginn der Woche zunächst innerhalb einer engen Bandbreite ohne große Impulse. US Wirtschaftsdaten, wie der Anstieg des ISM-Einkaufsmanagerindex aus den USA, konnten sich zunächst leicht positiv auf den Goldpreis auswirken, wobei die größte Bewegung durch die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten in den Markt hervorgerufen wurde:

Der Goldpreis fiel nach Bekanntgabe um mehrere USD und konnte sich bis zum Schlusskurs am Freitag in Höhe von 1.276 $/oz wieder erholen. Beflügelt wurde der Preisanstieg durch die Meldung einer russischen Nachrichtenagentur, dass Nordkorea einen neuen Raketentest plant.

Am US-Arbeitsmarkt sind im September erstmals seit 7 Jahren Stellen verloren gegangen. Die Wirbelstürme in Texas und Florida hatten damit noch größere Folgen für den Jobmarkt als angenommen. Zugleich legten die US-Stundenlöhne überraschend kräftig, um 0,5 Prozent, zu. Ökonomen hatten nur ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand letzte Woche ebenfalls die US Zentralbank mit der durch Janet Yellen angekündigten Zinserhöhungen und die Pläne von Donald Trump Steuererleichterungen für Unternehmen durchzusetzen. Die damit verbundene Stärkung des USD konnte dem Goldpreis jedoch nur wenig anhaben.

Die Diskussion um die nächste Fed Präsidentschaft wird uns die nächsten Wochen jedoch noch weiter begleiten. Yellens Vertrag läuft im Februar aus und wir gehen davon aus, dass eine Wiederwahl den Goldpreis unterstützen wird, während die von Donald Trump ins Spiel gebrachte Alternative Kevin Warsh für eine straffere Geldpolitik steht und somit tendenziell den USD stärken und Gold schwächen wird.

Im Ausblick für die aktuelle Handelswoche sehen wir charttechnische Unterstützung bei 1253 $/oz (200-Tage-gleitender Durchschnitt).


Silber behauptet

Der Preis für Silber befindet sich nach seinem Hoch am 8. September von 18,20 $/oz weiterhin auf Talfahrt. Zunächst stabilisierte sich der Preis im Laufe der Berichtswoche, verlor jedoch nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 1,5% an Wert und konnte sich danach wieder rasch erholen. Der Schlusskurs am Freitag betrug 16,87 $/oz. Die Gold/Silber Ratio gab etwas auf 75,6 nach, nachdem sie zwei Wochen lang auf einem Niveau zwischen 76,5 und 77 stagnierte.

Die Nachfrage nach Silber ist aufgrund der guten Konjunktur und der starken Preiskorrektur innerhalb der letzten vier Wochen, sowohl von Investoren als auch von der Industrie auf hohem Niveau. ETF Bestände legten in der Berichtswoche leicht zu.

Charttechnische Unterstützung sehen wir für Silber bei 16,50 $/oz.


Talfahrt im Platinpreis

Seit September befindet sich der Preis von Platin im freien Fall. Vorletzte Woche kam es zum ersten Mal seit 16 Jahren zur Preisparität zwischen Platin und seinem Schwestermetall Palladium. Doch auch die Parität war nicht von Dauer, da Platin seine Abwärtsbewegung fortführte und in der Spitze 34 $/oz unter dem Preis von Palladium handelte.

Platin hat somit seit Anfang September 8% an Wert verloren und ist so auch ins Fahrwasser von Gold geraten, welches unter anderem durch den starken USD, durch positive Stimmung auf den Aktienmärkten sowie starken ETF-Abflüssen an Wert verlor.

Platin eröffnete die Berichtswoche bei 913 $/oz und handelte ohne größere Impulse in einer engen Bandbreite. Der Schlusskurs am Freitag betrug 918 $/oz - ein Abschlag in Höhe von 7 $/oz im Vergleich zu Palladium.

Die finanzielle Krise der südafrikanischen Minen wird sich Analysten zufolge in einer rückläufigen Produktion widerspiegeln und somit die aktuellen Preise unterstützen. Weiterhin gehen Analysten trotz des Dieselskandals davon aus, dass die Platinnachfrage in Lkws sowie Geländefahrzeugen von den strikten Emissionskontrollen gerade in Ländern wie China profitieren wird. Laut GFMS ist dies genau das Segment, welches für eine steigende Platinnachfrage in der Automobilindustrie sorgen wird. Charttechnisch sehen wir derzeit eine Unterstützung im Platinpreis bei 900 $/oz sowie einen Widerstand bei 950 $/oz.


Weiterhin positiver Ausblick für Palladium

Es gibt wenig Neues über Palladium zu berichten; Palladium handelt nach wie vor auf einem hohen Niveau und hat bereits vorletzte Woche preislich sogar sein Schwestermetall Platin überholt - und das zum ersten Mal seit 2001.

Palladium ist dieses Jahr mit einem Wertzuwachs von über 37% zweifellos das Edelmetall mit der höchsten Rendite. Derzeit gibt es aufgrund des strukturellen Defizits auch viele Marktteilnehmer, die von einem weiterhin hohen Preisniveau ausgehen.

Bereits seit 2011 übersteigt die Nachfrage nach dem Metall das Angebot. Analysten gehen davon aus, dass ein Defizit (i.H.v. 1 Mio. Unzen) mindestens bis zum Jahre 2020 anhalten wird. Nachfrageseitig könnte der "Dieselgate" als Hauptargument dienen, das die Nachfrage nach Palladium weiterhin anziehen wird. Der "Dieselgate" allein reicht jedoch nicht, um dem Palladiumpreis langfristig eine gute Unterstützung zu bieten.

Darüber hinaus muss die wirtschaftliche Lage es zulassen, dass es gerade in China, Europa und USA zu steigenden Autoverkaufszahlen kommt. Zwar wurden in den USA, wie bereits von uns berichtet, im Monat September signifikant mehr Fahrzeuge verkauft, was auf den Hurrikan Harvey zurückzuführen ist. China und USA melden jedoch im Hinblick auf den Vorjahresvergleich weiterhin rückläufige Umsatzzahlen. Darüber hinaus könnte sich die zunehmende Elektrifizierung in der Automobilindustrie als Achillesferse von Palladium entpuppen.


Rhodiumpreis steigt weiter; Ruthenium mit großem Preisanstieg; Iridium bleibt stabil

Nachdem die Aufwärtsbewegung über den ganzen September hinweg für Rhodium sehr moderat ausgefallen ist, gibt es seit Ende September/Anfang Oktober einen erneuten rasanten Preisanstieg. Das Kaufinteresse kommt nach wie vor zu großen Teilen aus der Automobil- und Chemieindustrie und bestätigt den Trend der letzten 2,5 Monate. Weiterhin gibt es nur wenig Einfluss aus der Investorenseite. Basierend auf einer relativ angespannten Liquiditätssituation gibt es unserer Ansicht nach preisseitig nur wenig Spielraum auf der unteren Seite.

Wie von uns im letzten Report schon angedeutet, gab es einen Preissprung im Ruthenium, der allerdings dann doch viel deutlicher war, als dies das Marktumfeld vermuten ließ. Der Anstieg von Käufen bekannter Anwender war signifikant und konnte durch das bestehende Angebot nicht mehr abgedeckt werden, daher ist der Preis auch um ca. 20% in nur 10 Tagen angestiegen. Das Interesse großer Verbraucher an weiteren Käufen ist durch die Preisbewegung noch einmal verstärkt worden und hat insgesamt doch für große Verwirrung gesorgt, da der Preis sich nun seit Mitte/Ende März verdoppelt hat.

Momentan sieht es so aus, als könnte der Preis noch weiter nach oben klettern, da das Angebot aktuell überschaubar ist. Iridium bleibt trotz des verhältnismäßig hohen Preises weiterhin stabil. Die Nachfrage ist immer noch auf einem vergleichsweise guten Niveau, allerdings ist die bessere Verfügbarkeit weiterhin gegeben, sodass es kurzfristig nicht nach einer Änderung des Marktes aussieht.


© Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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