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UK mit Zinserhöhung

03.11.2017  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1658 (08.04 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1627 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.04. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.95. EUR-CHF oszilliert bei 1.1643.

Es hatte gehießen, die Zinserhöhung im Vereinigten Königreich sei eine ausgemachte Sache. Das MPC (Marktausschuss) der Bank of England stimmte gestern für einen Zinsschritt von 0,25% auf 0,50% - den ersten seit 2007. Zuvor war die Inflation über mehrere Monate in Richtung 3,0% geklettert, maßgeblich durch den schwächeren Außenwert des Pfundes, das seit dem Brexit-Referendum unter Druck geraten ist.

Nun zeigte der Markt, der die Entscheidung des MPC mit 7:2 Stimmen richtig antizipiert hatte sich aber "not amused" von dem Ausblick, den die Notenbank auf die heimische Wirtschaft hat. Durch die Zinserhöhung bekommt sie zwar potenziell die als zu hoch bezeichnete Inflation in den Griff, aber auf dem Rücken der wirtschaftlichen Entwicklung.

Es handelt sich also um keinen Zinserhöhungszyklus, sondern um eine Maßnahme, die stark auf die Preisentwicklung gerichtet ist. Das erwartete schwächere Wachstum raubt zeitgleich Phantasie für weitere Zinsschritte, was das Pfund gegenüber dem Euro nach der Entscheidung auf Talfahrt schickte und es deutlich über 1% verlor.

Die Wachstumsrate die die Euro Zone zum Start des vierten Quartals vorlegt, ist beeindruckend. Wie schon in der Schätzung ermittelt, fiel mit 58,5 Punkten das Wachstum in der Industrie extrem positiv aus. Mit dieser Geschwindigkeit ist seit 80 Monaten kein Einkaufsmanagerindex gemeldet worden. Lediglich in Frankreich wurde der Datensatz gegenüber den ersten Daten verringert (56,1 zu 56,7 vermeldet).

In den USA kommt dagegen Bewegung in die Entscheidung um den neuen Fed-Chef. Jerome Powell wurde von Donald Trump als neuer Boss vorgeschlagen und wird den eingeschlagenen Weg mit behutsamen Zinssteigerungen fortsetzen.

Die für den Markt spannendere Frage ist dagegen wie sich die angekündigte Steuerreform der Regierung niederschlagen wird. Nachdem einige Details zu den bisher nur sehr unkonkreten Plänen verkündet worden, zeigt sich ein gemischtes Bild.

Der ganz große Wurf scheint sich nicht abzuzeichnen, aber dennoch sprechen wir von einem möglichen Entlastungseffekt von 1,5 Billionen US-Dollar - allerdings nicht unter einer Laufzeit von Dekade.

Einige steuerliche Abzugsmöglichkeiten fallen dagegen nicht so umfassend aus wie zunächst erhofft. Trotzdem wird dieser entlastende Effekt die Unternehmensbewertungen weiter treiben - bereits gestern markierte der Dow Jones Index ein neues Rekordhoch als direkte Reaktion.

Die Arbeitslosenquote in Deutschland verharrte im Oktober bei 5,6%. Im Berichtsmonat waren 11.000 Personen weniger arbeitslos gemeldet als zuvor, wo der Rückgang um 22.000 deutlicher ausfiel. Trotz der verfügbaren Personen, wurden 8.000 unbesetzte Stellen gezählt.

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© Moody´s economy.com


Der aus den USA gemeldete Datensatz fiel mit positiver Tendenz aus:

Die Zahl angekündigter Massenentlassungen in den USA ist im Oktober mit 29.831 Jobs wieder knapp unter die 30.000-Marke gefallen. Gegenüber dem Vormonat war dies ein Rückgang um 7,8% und verglichen mit dem Vorjahresmonat -3,0%.

In diesem Monat kamen die meisten Entlassungen aus dem Gesundheitsbereich, aufgrund der Krise im Einzelhandel führt im bisherigen Jahresverlauf aber eindeutig dieser Sektor mit einem Zuwachs um knapp 37% im Vergleich zu 2016. Insgesamt fallen die Daten dieses Jahr deutlich positiver aus als in 2016 und liegen annähernd 25% niedriger.


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