Peak Platin
30.11.2017 | Dr. Jürgen Müller
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Abb. 10: Kumulierte Platinförderung seit 1900 mit mathematischer Modellierung
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
Diese erste Abschätzung ergibt für Q∞ einen Wert von 14.100 Tonnen Platin, die bergbaulich zu gewinnen sein sollten. Je nach Quelle und Wert bedeutet dies, dass in der Zukunft noch rund 4.700 t förderbar sein werden (ausgehend von einer historsichen Gesamtförderung von genannten 9.400 t). Auch die zuvor beschriebene Hubbert-Linearisierung ergibt diesen Wert.
Abb. 11: Hubbert-Linearisierung der Platin-Förderkurve seit 1900
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
Die Relation P/Q (jährliche Förderung P als Prozentsatz der bis dahin geförderten Gesamtmenge Q) ergibt durch die lineare Extrapolation der letzten Förderjahre einen Wert für Q∞ von 14.100 Tonnen.
Differenziert man die integrierte Kurve aus Abb. 10, so erhält man hieraus die folgende "Hubbert-Kurve" für Platin.
Abb. 12: Globale Förderung von Platin mit mathematischer Modellierung nach Hubbert
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
(Datenquellen: [1] und [3], eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
Die gesamte Fläche unter der grauen modellierten Kurve entspricht dem für Q∞ gefundenen Wert von 14.100 Tonnen. Nach diesem Modell könnte die Förderung noch einige Jahre auf dem aktuellen Niveau von ca. 200 Tonnen pro Jahr verbleiben, bevor der Abfall einsetzt. Das hier modellierte Peak-Platin Jahr wäre 2018. Das reale Peak-Platin aus dem Jahr 2006 könnte sich demnach in der Tat auch in der zukünftigen Geschichte als das "richtige" Peak-Platin Jahr erweisen, nicht zuletzt deswegen, weil die beiden wichtigsten Förderländer Südafrika und Russland mutmaßlich bereits "gepeakt" haben können (siehe Abb. 4 und 5).
Die Autoren der Studie "Peak Metals, Minerals, Energy, Wealth, Food and Population; Urgent Policy Considerations for A Sustainable Society" [4] kommen für die gesamten sechs Platinmetalle auf folgende Hubbert-Kurve:
Abb. 13: Hubbert-Kurve für die sechs Platinmetalle (Bildquelle: [4]).
Die modellierte Kurve für alle sechs Platinmetalle "peakt" ca. 2021 (graphisch interpoliert, siehe roter Strich in Abb. 13) und bestätigt die Charakteristik der Abb. 12.
So sinnvoll es kurzfristig ist, Edelmetalle zu besitzen, so überaus sinnvoll ist es langfristig.
© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org
Quellen:
[1] The CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017
http://cpmgroup.com/files/The%20CPM%20PGM%20Yearbook%202017%20EBook.pdf
[2] Südafrikanische Minenkammer (Chamber of Mines) http://www.chamberofmines.org.za/sa-mining/platinum
[3] U.S. Geological Survey Data Series 140: https://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/historical-statistics/ds140-plati.xlsx
[4] H.U. Sverdrup, D. Koca1 und K.V. Ragnarsdóttir: "Peak Metals, Minerals, Energy, Wealth, Food and Population; Urgent Policy Considerations for A Sustainable Society", Journal of Environmental Science and Engineering B 1 (2012) 5:499-533