Frühlingsfest der makroökonomischen Probleme
10.04.2018 | John Mauldin
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Wie Sie sehen nahm die stimulierende Wirkung neuer Schulden im Laufe der letzten Jahrzehnte kontinuierlich ab. Betrachten Sie dabei insbesondere den Bereich unten rechts. Der Wachstumseffekt der Schulden erhöhte sich zwischenzeitlich, als sich die Wirtschaft von der letzten Rezession erholte. Diese Phase hielt allerdings nur einige Jahre lang an. Etwa zu der Zeit, als der damalige Notenbankvorsitzende Ben Bernanke die Reduzierung der Anleihekäufe durch die Fed ankündigte, begann die Kurve wieder zu sinken. Jetzt ist sie fast wieder dort angelangt, wo sie auf dem Tiefpunkt der Rezession lag. Das ist nicht gerade ermutigend.
Die Vereinigten Staaten sind nicht das einzige Land, in dem das mittels Neuverschuldung erzielte Wachstum immer weiter abnimmt. Vor allem in China hat sich der wirtschaftliche Nutzen neuer Schulden weit stärker verringert als in den USA. Die Chinesen haben ihre Gesamtschulden in den knapp zehn Jahren seit 2008 fast verdoppelt und verzeichnen in der Summe nun deutlich höhere Schulden als die USA und der Großteil der restlichen Welt. Es gibt einen guten Grund dafür, dass Moody's die chinesischen Anleihen im letzten Jahr herabgestuft hat.
Fehlende Reflation
Auf der Konferenz wurde viel über Inflation diskutiert und einige Teilnehmer fürchteten offenkundig, dass Inflation wieder zum Problem werden könnte. Im Allgemeinen kam jedoch Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass wir erneut eine mit den 1970er Jahren vergleichbare inflationäre Episode erleben könnten. Ich selbst bezweifle noch immer, dass die Inflationsrate in diesem Zyklus auf über 2,5% steigen wird, solange wir nicht von einem Handelskrieg in eine Rezession und eine deflationäre Abwärtsspirale gestürzt werden. Mark Yusko präsentierte auf der Konferenz den nächsten Chart, der zeigt, dass es keine echte Reflation gibt, obwohl so viele Menschen in den USA und in Europa damit rechnen.
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Dennoch wollen wir darauf hinweisen, dass Inflation keine "Einheitsgröße" ist. Viel hängt von Ihren individuellen Ausgabenmustern ab. Wenn Gesundheitsversorgung oder Miete Ihre höchsten monatlichen Posten darstellen, dann liegt Ihre persönliche Inflationsrate wahrscheinlich über dem Landesdurchschnitt - zumindest bis jetzt. Im Falle einer Rezession kann und wird sich das wahrscheinlich ändern.
Generationsunterschiede
Mein Freund Neil Howe und ich hielten auf der Strategic Investment Conference eine Präsentation über die Unterschiede zwischen den Generationen unter besonderer Berücksichtigung der Einkommensungleichheit. Howes Daten zeigen, dass es einen großen Unterschied macht, wann Sie geboren wurden. Wer jetzt 75 Jahre und älter ist (die sogenannte "stille Generation"), trat in den 1950ern und 1960ern ins Arbeitsleben ein, als die Unternehmen viele junge Menschen einstellten und die Wirtschaft florierte. Die Babyboomer begannen größtenteils in den 1980er Jahren zu arbeiten, gerade rechtzeitig für die größte Hausse der Geschichte. Diese generationsprägenden Erfahrungen spiegeln sich auch in der heutigen Vermögensverteilung wieder.