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Gold: Jetzt wird der Baum geschüttelt

03.05.2018  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick:

Seit dem Hoch Ende Januar bei 1.365 USD hat der Goldpreis in den letzten drei Monaten eine tückische Seitwärtsbewegung zwischen 1.305 USD und 1.365 USD aufs Parkett gelegt. Trotz definitiv vorhandener Stärke gelang der Ausbruch über die entscheidende Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD bislang wie erwartet nicht. Vielmehr haben die Bullen durch ihre Ausbruchsbemühungen viel Kraft verloren und sind nun in der saisonal ungünstigsten Phase des Jahres klar auf dem Rückzug.

So fiel der Goldpreis seit dem 11.April von 1.365 USD bis auf 1.301 USD zurück. Damit wurde gestern auch der bislang tiefste Stand des laufenden Jahres gemessen. Kurzfristig konnte die 200-Tagelinie (1.304 USD) hier den Abverkauf aber abbremsen und für eine erste überschaubare Gegenbewegung sorgen.


Gold in USD Monatschart:

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Im großen Bild steckt der Goldpreis seit dem Frühjahr 2013 vermutlich in einer Bodenbildungsphase. Seit dem Tief im Dezember 2015 bei 1.045 USD ist auf der Unterseite eine Serie von höheren Tiefs zu beobachten, während der Goldpreis gleichzeitig immer wieder die Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD auf der Oberseite attackierte, ohne hier bislang den Durchbruch geschafft zu haben. Mit diesem Kursverhalten hat sich ein aufsteigendes Dreieck (in blau) entwickelt, welches eigentlich früher oder später den Ausbruch nach oben mit sich bringen sollte. Dieser grundsätzlich bullische Ausblick muss erst bei Kursen unterhalb von 1.250 USD in Frage gestellt werden.

Etwas ungünstig erscheint in diesem Zusammenhang das Verkaufssignal bei der Stochastik, die in der überkauften Zone nach unten gedreht hat. Allerdings gibt dieses Verhalten noch keinen Anlass zu größeren Bedenken, denn der Oszillator kann mit einem starken Monat im Sommer schnell wieder nach oben drehen. Die anderen beiden Indikatoren, MACD und RSI, sind eher neutral einzuschätzen.

Solange sich der Goldpreis daher innerhalb des aufsteigenden Dreiecks bewegt, bleibt es bei einer "zunehmend bullischen" Einschätzung. Gelingt der Ausbruch über die Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD, dürfte ein schneller Anstieg bis auf 1.500 - 1,525 USD die Folge sein. Ein Rücksetzer in den Bereich 1.250 USD - 1.280 USD könnte daher in den kommenden ein bis drei Monaten die letzte Chance für einen guten Einstieg in den Goldmarkt darstellen.


Gold in USD Wochenchart:

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Mit einer Stochastik, die sich der überverkauften Zone nähert, wird der Wochenchart nun langsam aber sicher wieder interessant. Für eine nachhaltige und zumindest mehrmonatige Rally am Goldmarkt ist dieser mittelfristige Blick extrem wichtig.

Nur mit einem überverkauften Wochenchart im Rücken können die Bullen den Goldpreis über eine größere Wegstrecke nach oben treiben. So wie sich das Setup nun präsentiert, fehlen wohl noch ein paar schwache Wochen bis der Wochenchart richtig überverkauft wäre und damit einen antizyklischen als auch vielversprechenden Einstieg rechtfertigt. Dann sollten die Bullen über genügend Kraft und Druck verfügen, um die Widerstandszone 1.350 USD - 1.375 USD im weiteren Verlauf endlich überwinden zu können.

Auf Sicht der kommenden Wochen ist das aber noch Zukunftsmusik. Zunächst könnten die Bären wohl die Unterstützung um 1.300 - 1.305 USD nach unten aufbrechen und die nächsttiefer gelegene Aufwärtstrendlinie im Bereich um 1.285 - 1.290 USD ansteuern. Da das untere Bollinger Band (1.292 USD) bereits recht nahe am aktuellen Kursgeschehen notiert, ist das noch vorhandene Abwärtspotential in Verbindung mit der ansatzweise überverkauften Stochastik schon ziemlich überschaubar geworden. Sollten die Bären den Markt noch tiefer treiben wollen, müssten sie sich daher schon extrem stark ins Zeug legen und das steigende untere Bollinger Band nach unten aufbiegen.

Insofern muss es also nicht mehr zu Kursen deutlich unterhalb von 1.300 USD kommen. Der noch vorhandene Korrekturbedarf könnte vielmehr auch über die Zeitachse und mit einem verwirrenden Hin- und Her zwischen 1.290/1.300 und ca. 1.330 USD abgearbeitet werden.

Insgesamt macht der Wochenchart einen vielversprechenden, aber vorerst noch "neutralen" Eindruck. Die überkaufte Lage von Ende Januar ist jedenfalls vollständig bereinigt worden, während sich das Kursgeschehen weiterhin solide und ungefährdet im aufsteigenden Dreieck befindet. Ein paar schwache Wochen sollten noch eingeplant werden, dann wäre der Wochenchart bestens für eine fulminante Sommerrally positioniert.


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