Preisrückschlag bei den Edelmetallpreisen - Aufwärtsbewegung aber weiter intakt
16.05.2018 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Gestern (am 15. Mai 2018) sind EUR/USD und die Edelmetallpreise merklich gefallen. Der EUR/USD verlor ungefähr 1 Prozent und steht nun bei etwa 1,1837.
Der Goldpreis fiel unter die Marke von 1.300 USD/oz auf 1.295 USD/oz (-1,9% gegenüber Vortrag).
Der Silberpreis gab um mehr als 2 Prozent gegenüber dem Vortag nach und rutschte auf 16,29 USD/oz.
Der Grund: Die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen sind gestern über die 3-Prozentmarke gestiegen - und liegen derzeit bei 3,06 Prozent. Die 2-Jahresrendite ist ebenfalls weiter angestiegen und liegt nun bei 2,58 Prozent.
Steigende Zinsen verteuern die Goldhaltung: Wer Gold hält, dem entgehen Zinsen, die er alternativ durch das Halten von verzinslichen Anlagen erzielen kann. So gesehen dämpfen steigende Zinsen die Goldnachfrage und damit tendenziell auch den Goldpreis.
Der gestrige Rückschlag dürfte jedoch die langfristige Aufwärtsbewegung der Edelmetallpreise nicht nachhaltig beeinträchtigen. Die Möglichkeiten für die US-Zentralbank, die die Zinsen weiter anzuziehen, sind begrenzt aufgrund der (weltweit) hohen Verschuldung.
Zudem deutet die Gold-ETF-Nachfrage auf ein fortgesetztes Interesse der (institutionellen) Investoren am gelben Metall hin. Vermutlich gibt es den verstärkten Wunsch, sich gegen die wachsenden Risiken im internationalen Finanzsystem abzusichern.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Preisverluste im Edelmetallmarkt recht bald wieder aufgeholt werden, stufen wir als relativ hoch ein. Siehe hierzu auch den neuesten Beitrag: "Risiken der US-Dollar-Aufwertung - Folgen für den Goldpreis".
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH
Wechselkurs EUR/USD, (Quelle: Thomson Financial)
Der Goldpreis fiel unter die Marke von 1.300 USD/oz auf 1.295 USD/oz (-1,9% gegenüber Vortrag).
Der Silberpreis gab um mehr als 2 Prozent gegenüber dem Vortag nach und rutschte auf 16,29 USD/oz.
Goldpreis (USD/oz), (Quelle: Thomson Financial)
Silberpreis (USD/oz), (Quelle: Thomson Financial)
Der Grund: Die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen sind gestern über die 3-Prozentmarke gestiegen - und liegen derzeit bei 3,06 Prozent. Die 2-Jahresrendite ist ebenfalls weiter angestiegen und liegt nun bei 2,58 Prozent.
Steigende Zinsen verteuern die Goldhaltung: Wer Gold hält, dem entgehen Zinsen, die er alternativ durch das Halten von verzinslichen Anlagen erzielen kann. So gesehen dämpfen steigende Zinsen die Goldnachfrage und damit tendenziell auch den Goldpreis.
Der gestrige Rückschlag dürfte jedoch die langfristige Aufwärtsbewegung der Edelmetallpreise nicht nachhaltig beeinträchtigen. Die Möglichkeiten für die US-Zentralbank, die die Zinsen weiter anzuziehen, sind begrenzt aufgrund der (weltweit) hohen Verschuldung.
Zudem deutet die Gold-ETF-Nachfrage auf ein fortgesetztes Interesse der (institutionellen) Investoren am gelben Metall hin. Vermutlich gibt es den verstärkten Wunsch, sich gegen die wachsenden Risiken im internationalen Finanzsystem abzusichern.
Gold-ETF-Bestände (Mio. Feinunzen) und US-2-Jahreszins in Prozent (Quelle: Thomson Financial)
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Preisverluste im Edelmetallmarkt recht bald wieder aufgeholt werden, stufen wir als relativ hoch ein. Siehe hierzu auch den neuesten Beitrag: "Risiken der US-Dollar-Aufwertung - Folgen für den Goldpreis".
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH