Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Die Schuldenuhr tickt

14.06.2018  |  John Mauldin
- Seite 3 -
Wenn wir nur 2017 betrachten, scheinen die Staatsschulden unser geringstes Problem zu sein. Das größte Schuldenwachstum verzeichneten wir an anderer Stelle. Aber warum beschleunigte es sich im letzten Jahr so stark? Teilweise aufgrund der Tatsache, dass die Weltwirtschaft stark genug wuchs, um die weltweiten Verhältnisse zwischen Schulden und BIP etwas zurückgehen zu lassen.

Hier ist ein weiterer IIF-Chart, der die weltweiten Schulden als einen Prozentsatz des BIPs für "gesättigte" Märkte (das, was man als Industrieländer kennt) und Schwellenländer darstellt:

Open in new window

Die Industrieländer sind deutlich höher verschuldet als die Schwellenländer, jedoch sind die Schwellenländer mit 210% auch nicht kleinzureden. Ihnen fehlt es auch meist an den stabilisierenden Ressourcen, über die die Industrieländer verfügen. Das IIF macht Argentinien, Nigeria, die Türkei und China für die größten Zunahmen des Schuldenverhältnisses im letzten Jahr verantwortlich.

Aber viele Finanzunternehmen und Schwellenlandunternehmen liehen sich Geld in US-Dollar, da der Dollar relativ schwach war und die US-Zinsen lächerlich niedrig. Des Weiteren waren unsere renditenhungrigen Investoren, sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen, mehr als gewillt, ihnen Geld zu leihen, um im Gegenzug mehr als 1% bis 2% Rendite zu erhalten, die sie durch Staatsanleihen bekommen hätten.

Dieses Schuldenniveau der Schwellenländer ist nicht nachhaltig, da Schulden - um nur einige Gründe zu nennen - fällig werden und entweder zurückgezahlt oder refinanziert werden müssen. Die folgende Grafik zeigt, die aktuellen Schulden der Schwellenländer fällig werden:

Open in new window

Rund 4,8 Billionen Dollar Schwellenmarktschulden werden von diesem Jahr bis 2020 fällig. Der Großteil davon wird zu allgemein höheren Sätzen und - sollte sich die Stärke des USD fortsetzen - auch in einer nachteiligen Währungsumgebung verlängert werden müssen. Wird das möglich sein? Das weiß ich nicht, aber wir werden es herausfinden - möglicherweise auf die harte Tour.

Aber das ist ein vergleichsweise kleines Problem. Zuhause haben wir ein viel größeres.


Leverage plus Leverage

Im Bericht des IIF ist eine Notiz bezüglich der US-Unternehmensschulden enthalten:

"Die Verschuldung der nicht im Finanzsektor tätigen US-Unternehmen verzeichnete ein Nachkrisenhoch von 72% des BIPs: Bei etwa 14,5 Billionen Dollar im Jahr 2017 lagen die nicht finanziellen Schulden des Unternehmenssektors 810 Milliarden Dollar höher als vor einem Jahr, wobei 60% des Anstiegs auf die Ausgabe neuer Bankkredite zurückzuführen war.

Aktuell macht die Anleihefinanzierung 43% der ausstehenden Schulden mit einer durchschnittlichen Fälligkeit von 15 Jahren gegenüber einer durchschnittlichen Fälligkeit von 2,1 Jahren von US-amerikanischen Unternehmenskrediten aus. Das stellt Kreditzahlungen von etwa 3,8 Billionen Dollar im Jahr dar. Vor diesem Hintergrund werden steigende Zinsen Druck auf Unternehmen ausüben, die starke Refinanzierungsbedürfnisse besitzen."



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Weitere Artikel des Autors


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"