Krasse Missverhältnisse
06.08.2018 | Mack & Weise
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US-Aktienmärkte: Im ersten Quartal "investierten" die S&P500-Unternehmen mit 189 Mrd. USD so viel wie noch nie zuvor in gewinn- und kurspflegende Aktienrückkäufe, die sich seit Beginn der Aktienrallye im März 2009 damit auf nunmehr über 4.000 Mrd. USD addieren! Da im 2. Quartal weitere Rückkäufe in Höhe von 437 Mrd. USD angekündigt wurden, kann es kaum verwundern, dass auch die Wertpapierspekulation "auf Pump" mit 669 Mrd. USD (05/2018) einen neuen Rekordwert markierte.
Aber einmal mehr werden alle Warnzeichen ignoriert, obwohl doch insbesondere die Bewertungen der ("Tech"-)Schwergewichte - Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google ("FAANG") - die US-Aktienblase deutlich erkennen lässt. Und obwohl die aktuellen KGVs von Amazon und Netflix (224 bzw. 226) nur an "beste" dot.com-Zeiten erinnern, avancierten die "FAANGs" nicht nur unter den US-Hedgefonds zu "Publikumslieblingen", sondern "Long-FAANG2 ist seit nunmehr sechs Monaten in Folge die beliebteste Idee der US-Fondsmanager.
Dass aber in diesem kollektiven Hype große Risiken stecken, verdeutlichte der 24%ige Absturz der Facebook-Aktie nach einem verhaltenen Unternehmensausblick nur allzu deutlich. Diese extreme Volatilität, die sich auch in anderen großen Werten zeigte, droht zur Regel zu werden, wird doch die Marktliquidität durch das grassierende "intelligente" Robo-Trading immer weiter ausgehöhlt.
Fondsmanager-Kommentar:
Da die USA mittlerweile jeden, der ihren Hegemonialinteressen im Wege steht, sanktionieren, den US-Dollar als Waffe gegen den Rest der Welt verwenden und obendrein auch noch eine abschreckende Schuldenkultur pflegen, "untergraben die USA", so Russlands Präsident Putin, "das Vertrauen in die Weltreservewährung." Dementsprechend intensivierte Russland im Juli den Abverkauf der gehaltenen US-Schuldenpapiere und fügte seinem physischen Goldbestand - zu aktuellen Jahrestiefpreisen - weitere 500.000 Unzen hinzu.
Trotz aller guten fundamentalen Argumente für Gold (negativer Realzins, weiter zunehmende Überschuldungsproblematik, "everything bubble") ist die Stimmung der Investoren gegenüber dem Edelmetall aktuell so negativ, wie sie zuvor nur bei markanten Marktwendepunkten zu beobachten war.
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