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Merkel "US-established"? - US-Zinsen riskant ...

23.08.2018  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1557 (07.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1542 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.89. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.15. EUR-CHF oszilliert bei 1.1384.

Bundeskanzlerin Merkel regierte "zurückhaltend" auf die Vorschläge von Außenminister Maas. Heiko Maas hätte sich mit ihr nicht abgestimmt. Wir zeigen uns irritiert, aber nicht erstaunt, da die Nähe Merkels zum US-Establishment (Trump gehört nicht dazu) offenkundig war und ist (siehe Reaktionen auf Snowden, siehe Nichtreaktion auf US-Wirtschaftsspionage, etc.).

Zu dem Thema eines von den USA unabhängigen internationalen Zahlungssystems merkte Merkel an, dass es derzeit mit dem Iran Probleme gebe, die auch deutsche Firmen von Geschäften abhalten sollen.

Es geht doch nicht nur um den Iran. Es geht um die Sicherung des europäischen Export- und Importgeschäfts, einer essentiellen Größe für unser Geschäftsmodell und die Grundversorgung der Menschen, das von den USA durch ihren Anspruch einer supranationalen Gesetzgebung ohne demokratisches Mandat (totalitär) offensiv angegriffen wird. Die USA fordern in diesem essentiellen politischen Feld Subordination und greifen in unsere Selbstbestimmung ein.

In der Frage der Terrorfinanzierung sei das Swift-Abkommen laut Merkel von hoher Bedeutung, was eine enge Partnerschaft mit den USA voraussetze. Die Sicherheitszusammenarbeit mit den USA sei sehr hilfreich.

Zum Thema Terrorfinanzierung könnten hinsichtlich der Rolle der USA, des UK und Saudi Arabiens Fragen aufkommen, die im Westen ungern beantwortet werden wollen. Terror verhindert man auch, indem man Regime-Change Politik verhindert, denn das war und ist die Primärursache für die aktuelle Problematik!

Meine Einlassung ist, dass es nicht darum geht, sich aus dem SWIFT-Abkommen zu verabschieden, sondern es geht darum, eine unabhängige Alternative aufzubauen, die Selbstbestimmung ermöglicht. Das ist nach den jüngsten Erfahrungen mit den USA eine bittere, aber unumgängliche Konsequenz aus dem Verhalten der USA (nicht erst seit Trump, siehe Obama/Ukraine).

Das internationale Zahlungssystem CIPS war die Antwort der aufstrebenden Länder unter Führung Chinas auf den Missbrauch des SWIFT-Systems durch den Westen gegen einzelne aufstrebende Länder.

Auch in diesem System sollte Europa teilnehmen. Das entspräche einer Notfallplanung, die für Unternehmen im europäischen Finanzsektor übrigens aufsichtsrechtlich vorgeschrieben ist! Die Einladungen von CIPS an die EU-Länder stehen.


Fazit:

Der Angriff der USA liegt darin, nationales US-Recht zu globalem Recht zu machen, ohne dafür ein globales demokratisch fundiertes Mandat zu haben. Das ist totalitär und muss eine Antwort Europas zur Folge haben, wenn der Kontext europäischer Selbstbestimmung und wirtschaftlicher Stabilität nicht zur Disposition gestellt werden soll.


US-Zenttalbank:

Die Fed will an ihrem Zinserhöhungskurs gemäß gestern veröffentlichtem Protokoll (Sitzung 1. August) hinsichtlich der quantitativ überzeugenden Wirtschaftsdaten festhalten.

Es ist unverändert ambitioniert, die qualitativen Mängel in der wirtschaftlichen Expansion der USA auszublenden. Es erinnert alles an Greenspans "New Paradigm" und Greenspans "The Crisis is Contained!". Anders ausgedrückt hat die Federal Reserve an den entscheidenden Wendepunkten in der Vergangenheit umfänglich versagt. So weit zum "Trackrecord"!

Eine weitere Erhöhung um 0,25% (dann 2,00%-2,25%) ist im September im höchsten Maße wahrscheinlich. Na denn mal los ...


Konjunkturdaten:

Heute früh erreichten uns zwei Datensätze, die erfreuen: Der Index des französischen Geschäftsklimas legte per August von 109 (revidiert von 108) auf 110 Punkte zu. Die Prognose lag bei 108 Zählern. Der von Nikkei für Japan ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor des verarbeitenden Gewerbes legte laut Erstschätzung per August von 52,3 auf 52,5 Punkte zu.

Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien sank in den USA per Juli unerwartet um 0,7% (Prognose +0,6%) auf 5,34 Mio. Objekte (annualisierte Fassung).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1270 - 1.1300 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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