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Gold: CoT mit Extremwerten

27.08.2018  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1981 bis heute, bei Kursen von 1.206,30 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Rückkehr der Bullen?

In den vergangenen Wochen setzte sich der Verfall der Edelmetallkurse weiter fort. Mitte August erreichte der Gold Future bei 1.181,60 das bisherige Bewegungstief. In den darauffolgenden Tagen meldeten sich die Bullen erstmals seit Wochen zurück, die Kurse stiegen am Freitag im Maximum bis auf 1.215,40 und konnten somit das Vorwochenhoch überwinden. Der Schlusskurs befindet sich seit Mitte Juni das erste Mal über der 20-Tage-Linie.

Die offene Wochenchart-Abwärtsnotierungslücke vom 13. August wurde geschlossen. Insgesamt wurde der kurzfristige Abwärtstrend unterbrochen und ein erster Grundstein für eine Bodenbildung gelegt.

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Managed Money Positionierung auf Rekordtief

Fundamental orientierte Ökonomen mögen es nicht gerne hören: Aber mit Modellen alleine lassen sich Kursbewegungen an Finanzmärkten selten erfassen. Kurz-und mittelfristig spielen dort psychologische und markttechnische Faktoren oft eine maßgebliche Rolle. Ein wichtiger Teil sind die Positionierungen der Marktteilnehmer.

Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."

Mit 90.028 Netto Short Positionen des "Managed Money" (Stand 21. August, veröffentlicht am Freitagabend) ist seit mindestens 2006 ein historischer Extremwert erreicht.

Nach einem starken Verfall gehen die Marktteilnehmer aufgrund des trendfolgenden Herdentriebs eine hohe Anzahl von Shortpositionen ein. Ändert nun ein Leittier in Form von großen institutionellen Marktteilnehmern die Richtung und der Markt beginnt zu steigen, so werden die Herdentiere aus dem Markt gedrängt, indem Stopaufträge nach und nach ausgelöst werden. So entsteht eine kurze starke Aufwärtsbewegung, ein sogenannter Shortsqueeze.

Weiter sinkt der Absicherungsbedarf des produzierenden Gewerbes weiter auf ein Netto Niveau von -37.399 Kontrakten. Dabei handelt es sich um den niedrigsten Absicherungsbereich seit 2015.

Zusammenfassend steigen die Chancen der Bullen auf eine mittelfristige Gegenbewegung.


Fazit

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts befindet sich das gelbe Edelmetall weiterhin in einem etablierten Abwärtstrend.

Kurzfristig jedoch hat das auf dem Wochenchart eingezeichnete Unterstützungsniveau zwischen 1.207 und 1.175 im Zusammenhang mit der überverkauften Situation gehalten.

Somit besteht eine berechtigte Chance, dass das zyklische Tief aus Mitte August der Beginn einer Bodenbildungsphase sein könnte. In diesem Zusammenhang muss die Positionierung der institutionellen Investoren an der Comex und die saisonal statistische Sicht erwähnt werden. Typische Durchschnittsverläufe aus der Historie zeigen, dass die Monate August und September zu dem besten Zeitraum des Jahres für die Bullen zählen.

Rein aus technischer Sicht lässt sich lediglich eine Gegenreaktion auf die Kursverluste der Vorwochen ableiten. Bei Kursen über 1.220 ist ein Test der nächsthöheren Widerstandszone zwischen 1.235 und 1.260 wahrscheinlich.

Jedoch erst eine mittelfristige untere Umkehrformation oder ein Überschreiten dieses Widerstandsbereichs neutralisieren die mittelfristig negative Chartsituation.

Bei Kursen unter 1.175 ist der erste Bodenbildungsversuch als gescheitert zu werten. Als nächsttieferer Unterstützungsbereich wäre dann die Barriere zwischen 1.150 bis 1.123 zu erwähnen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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