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Wo liegt das reale Neuverschuldungsproblem?

04.10.2018  |  Folker Hellmeyer
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Fokus auf Lage in den USA:

Gleichzeitig hat sich per 02. Oktober die Staatsschuld in den USA seit Ende letzten Jahres von 20.492,7 Mrd. USD um massivste 1.126,1 Mrd. USD auf 21.618,8 Mrd. USD erhöht. Wenn wir diese bisherige Akkumulation annualisieren (anfechtbar, da Momentaufnahme), was in den USA ja gerne gemacht wird, entspräche das einer Neuverschuldung in Prozent des BIP bei 7,5% des BIP.

Es liegt am Markt, es liegt an Ihnen, sich Realitäten stellen oder Narrativen zu folgen. Mehr gibt es zu diesem Themenkomplex nicht zu sagen.

Die Federal Reserve und die Märkte feiern das fraglos positive quantitative Bild der US-Konjunktur ab und fokussieren sich damit auf nur eine Seite der Medaille.

Konjunkturoptimismus wurde vom Chef der Fed verbreitet. O-Ton Jerome Powell: "Wenn wir beobachten, dass die Dinge sich besser und besser entwickeln und die Inflation steigt, dann könnten wir ein bisschen schneller handeln. Falls die Fed sehe, dass die Konjunktur schwächele oder die Inflation abnehme, werde sie langsamer handeln." Man hält sich also Optionen offen. Das absolut malade qualitative Bild, die andere Seite der Medaille, wird ausgeblendet.

Ich will es Ihnen einfach machen. Würden Sie ein Unternehmen kaufen, dass für ein Wachstum in Höhe von 3% eine Neuverschuldung von 5,5% (aktuell annualisiert 7,5%) benötigt? Genau das tut der Markt derzeit - "Chapeau"!

Implizit mögen unsere Gedanken den Gouverneur der Federal Reserve Chicago bewegt haben. Die US-Notenbank Fed muss sich nach den Worten Charles Evans auf schlechtere Zeiten vorbereiten. O-Ton: "Wir müssen vorausschauend planen, seit der Finanzkrise habe sich die Wirtschaft grundlegend geändert (ja, noch höheres schuldeninduziertes Wachstum bei Staat, Unternehmen und Haushalten).

Dadurch müssten die Leitzinsen nicht so hoch seinwie in der Vergangenheit (würde den Schuldenturm bedrohen), um einen dämpfenden Konjunktureffekt zu haben. Das wiederum bedeute weniger Spielraum für Zinssenkungen, sollte der nächste Abschwung eintreten.

Die Notenbank könnte dann wieder gezwungen sein, umstrittene Instrumente wie Anleiheankäufe einzusetzen, um das Wachstum anzuregen. Jetzt ist es an der Zeit, genau hinzuschauen, ob und wie der strategische geldpolitische Rahmen der Fed geändert werden könnte, um diese potenziellen Herausforderungen besser zu bewältigen."


Ein kurzer Blick auf die zuletzt veröffentlichten Daten:

Russland: Der Dienstleistungsindex legte per September von zuvor 53,3 auf 54,7 Punkte zu - Positiv!

Japan: Der Dienstleistungsindex sank per September von zuvor 51,5 auf 50,2 Zähler - Negativ!

Eurozone: Der Dienstleistungsindex stellte sich den Erwartungen entsprechend unverändert auf 54,7 Punkte - Neutral!

Die Einzelhandelsumsätze sanken im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose +0,2%) und legten Im Jahresvergleichum 1,8% (Prognose 1,7%) nach zuvor 1,0% zu - Neutral

USA: Die Beschäftigung nahmper September in der Privatwirtschaft laut ADP um 230.000 Jobs zu. Die Prognose lag bei 185.000 - Positiv!

Der von Markit ermittelte Dienstleistungsindex stieg per September von zuvor 52,9 auf 53,5 Punkte - Positiv!

Der von Markit ermittelte Composite Index nahm per September von zuvor 53,4 auf 53,9 zu - Positiv!

Der ISM-Dienstleistungsindex legte per September von zuvor 58,5 auf sportliche 61,6 Zähler zu - Positiv!

Das konjunkturelle Bild auf globaler Ebene ist trotz der aggressiven US-Geo- und Handelspolitik hinsichtlich der verfügbaren Daten als mindestens resilient zu klassifizieren.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1460 - 1.1490 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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