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Einfach mal erwachsen werden! - Datenpotpourri erfrischend!

05.10.2018  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1504 (07.31 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1463 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.1430.

Das US-Eskalationstheater geht weiter! Nachdem Russland als "Kaiser" der Einmischung in US-Wahlen (gestern noch Regionalmacht aus Sicht der USA!) von den USA kritisiert und sanktioniert wurde, bemühen sich die USA jetzt, China mit identischen Vorwürfen und voraussichtlich mit Sanktionen zu überziehen. Es geht in dem hegemonialen Wettlauf aus Sicht der USA, diese Länder der Achse "One Belt - One Road" zu schwächen.

Zu den Fakten: Vizepräsident Pence hat die Vorwürfe gegen China wegen angeblicher Einmischung in die anstehende US-Wahl verschärft, nachdem Donald Trump dieses Thema zuvor bereits belegte. Demnach soll Chinas Regierung versuchen, mit politischen, wirtschaftlichen, militärischen Mitteln als auch mit Propaganda Einfluss zu nehmen. Belege nannten weder Pence noch Trump.

Das Attraktive an derartigen Vorwürfen, die mit Geheimdienstarbeit zusammenhängen, ist, dass man sie erheben kann, ohne Beweise zu liefern. Die Wiederholung tut ein Übriges, um den Vorwurf als vermeintliche Realität in der Wahrnehmung Dritter zu verankern. Das ist fraglos auch einfacher, als Fake-Beweise, wie im Fall Irak zu liefern. Fakt ist, dass sich die USA in dritte Länder seit Jahrzehnten einmischen, siehe Chile, Ukraine, Iran, Irak, Libyen, Deutschland (US-Botschafter), Rolle der NSA und Drohnenangriffe. Die Dünnhäutigkeit in den USA erstaunt Als Primärtäter so auf vermeintliche Sekundärtäter zu reagieren, irritiert.

Unser Tipp: Einfach mal erwachsen werden und selbstkritisch hinterfragen, ob die von den USA ausgehende Aggression nicht unter Umständen diese Maßnahmen Dritter erklärt, die sich nicht einfach den USA unterordnen wollen und ihre eigene Souveränität billig aufgeben wollen!


US-Eskalation: USA Zündeln weiter bei der WTO!

Die USA haben die konstruktiven Vorschläge der EU zur Reform der WTO abgelehnt. Der Vorschlag der EU bezüglich der Berufungsinstanz könne nicht akzeptiert werden, sagte US-Botschafter Shea. Pläne, die Amtszeiten der Richter zu verlängern und das Gremiumfinanziell besser auszustatten, seien kontraproduktiv. Er hatte den Richtern der Berufungsinstanz vorgeworfen, ihre Befugnisse zu überschreiten und sich in US-Recht einzumischen.

Wenn die USA supranationales Recht ohne Legitimation verfügen, ist es bitter notwendig, dass eine derartige Berufungsinstanz, die USA in die Schranken ihrer nationalen Souveränität weist.

Einmal mehr wird hier ein US-Selbstverständnis deutlich, das mit westlichen Werten freier Gesellschaften nichts gemein hat. Das wird auch an der US-Aktivität bezüglich Northstream 2 oder Sanktionen gegen China wegen chinesischen Waffengeschäften mit Russland deutlich.

Wenn die Weltgemeinschaft mit 85% Anteil an der Weltwirtschaft ex USA an dieser Stelle versagt, wird das Organigramm der Weltwirtschaft von morgen nichts mit den Erfahrungen der letzten 70 Jahre gemein haben. Als selbstverständlich empfundene Freiheiten, beispielsweise Vertragspartner nach eigenen Interessen zu wählen, könnten dann nur noch zur blassen Erinnerung degenerieren. Es geht hier um weit mehr, als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird!

Trotz dieser US-Eskalation nahezu an allen Fronten, zeigt die Weltwirtschaft eine bemerkenswerte Widerstandskraft. Mit diesem Statement heben wir uns bewusst von den jüngsten warnenden Worten des IWF und der Weltbank ab, ohne die damit im Raum stehenden Risiken klein reden zu wollen. Diese Risiken sind ernst zu nehmen. Man kann sie gemeinschaftlich (85% Weltwirtschaft ex USA) meistern!


Zum Datenpotpourri:

Japan: Ein freundliches Konjunkturbild!

Die Währungsreserven Japans waren per September mit 1.259,7 Mrd. USD im Monatsvergleich nahezu unverändert. Die privaten Haushaltsausgaben legten im Jahresvergleich per August um 2,8% nach zuvor +0,1% zu (Monatsvergleich +3,5%). Der Index der Frühindikatoren stieg per August um 0,5 Punkte (Vormonat -0,7). Der Lageindex nahm per August um 1,4 Punkte zu, nachdem es im Vormonat zu einem Rückgang um 0,8 Zähler kam.


Deutschland: Das war stark!

Per Berichtsmonat August verzeichneten die Auftragseingänge der deutschen Industrie einen unerwartet starken Anstieg um 2,0% (Prognose 0,5%) nach zuvor -0,9%.


Spanien: Das war stark!

Die Industrieproduktion legte per August um 1,2% im Jahresvergleich zu (Prognose 0,5%). Der Vormonatswert wurde von 0,5% auf 1,2% revidiert.


USA: Das war partiell stark!

Die Auftragseingänge setzten in den USA per August mit einem Anstieg im Monatsvergleich um 2,3% einen markanten positiven Akzent (Prognose 2,1%). Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,8% auf -0,5% revidiert. Der Challenger Report, der Auskunft über angekündigte Entlassungen gibt, enttäuschte mit einem Anstieg der betroffenen Jobs von 38.472 auf 55.285 (Vorjahr 32.346).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1460 - 1.1490 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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