US-Präsident Trump und das Kartell der Banken
01.12.2018 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Die Kritik, die US-Präsident Donald Trump am Zinskurs der Fed äußert, sollte nicht vorschnell verurteilt werden. Sie könnte vielmehr dazu beitragen, das Bankenkartell in die Knie zu zwingen.
US-Präsident Donald J. Trump fordert die Federal Reserve (Fed) auf, die Zinsen nicht weiter anzuheben. Er fürchtet, das könne dem US-Aufschwung das Wasser abgraben. Hauptstrom-Ökonomen, Wall Street und Finanzpresse sind empört: Der Präsident verletzt die "politische Unabhängigkeit" der Zentralbank. Sie gilt als eine unverzichtbare Bedingung, damit die Inflation niedrig bleibt.
"Politisch unabhängig" bedeutet, dass die Regierung der Zentralbank nicht in die Geldpolitik hineinreden kann: Die Zentralbankräte sind weisungsunabhängig und die Geldmonopolbehörde kann ihr Personal selbst auswählen und bezahlen.
Regierungen haben, so die herrschende ökonomische Lehre, einen großen Anreiz, die Macht über die Notenpresse für ihre Wiederwahl einzusetzen und das Ergebnis ist schädliche Inflation.
Viele Zentralbanken wurden daher in den 1980er Jahren aufgrund eben dieser Lehre in die politische Unabhängigkeit entlassen und gleichzeitig auf das Erreichen niedriger Inflation verpflichtet.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, das sei eine weise Entscheidung gewesen: Schließlich ist seither der Trend der Konsumentenpreisinflation auf dem Rückzug. Doch einen Erfolg bei der "Inflationsbekämpfung", der seinen Namen verdient, hat es nicht gegeben. Zwar haben die Preiszuwächse für die Konsumgüter in vielen Ländern nachgelassen, gleichzeitig sind aber die Preise für Bestandsgüter - Aktien, Häuser und Grundstücke - in die Höhe gestiegen. Die Konsumgüterpreisinflation hat abgenommen, die Vermögenspreisinflation neue Höhen erklommen.
Beide Inflationsarten setzen jedoch die Kaufkraft des Geldes in gleicher Weise herab und sie sind Werk der ach so "politisch unabhängigen" Zentralbanken, die die Kredit- und Geldmengen unablässig vermehren.
Die chronische Inflation zwingt die Menschen dazu, Finanzprodukte zu kaufen: Wer unverzinsliches Geld hält, zahlt in jedem Falle drauf. Die Banken- und Finanzbranche reibt sich die Hände: Die Zentralbank mit ihrem inflationären Regime treibt ihnen Kunden zu.
Besonders freuen sich die Banken jedoch darüber, dass sie mit der Zentralbank ein Kartell formen dürfen: Unter der schützenden Hand ihrer Zentralbank, auf die sie auch bei widrigsten Umständen zählen können, wird ihnen erlaubt, die Geldmenge per Kreditvergabe "aus dem Nichts" zu vermehren.
US-Präsident Donald J. Trump fordert die Federal Reserve (Fed) auf, die Zinsen nicht weiter anzuheben. Er fürchtet, das könne dem US-Aufschwung das Wasser abgraben. Hauptstrom-Ökonomen, Wall Street und Finanzpresse sind empört: Der Präsident verletzt die "politische Unabhängigkeit" der Zentralbank. Sie gilt als eine unverzichtbare Bedingung, damit die Inflation niedrig bleibt.
"Politisch unabhängig" bedeutet, dass die Regierung der Zentralbank nicht in die Geldpolitik hineinreden kann: Die Zentralbankräte sind weisungsunabhängig und die Geldmonopolbehörde kann ihr Personal selbst auswählen und bezahlen.
Regierungen haben, so die herrschende ökonomische Lehre, einen großen Anreiz, die Macht über die Notenpresse für ihre Wiederwahl einzusetzen und das Ergebnis ist schädliche Inflation.
Viele Zentralbanken wurden daher in den 1980er Jahren aufgrund eben dieser Lehre in die politische Unabhängigkeit entlassen und gleichzeitig auf das Erreichen niedriger Inflation verpflichtet.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, das sei eine weise Entscheidung gewesen: Schließlich ist seither der Trend der Konsumentenpreisinflation auf dem Rückzug. Doch einen Erfolg bei der "Inflationsbekämpfung", der seinen Namen verdient, hat es nicht gegeben. Zwar haben die Preiszuwächse für die Konsumgüter in vielen Ländern nachgelassen, gleichzeitig sind aber die Preise für Bestandsgüter - Aktien, Häuser und Grundstücke - in die Höhe gestiegen. Die Konsumgüterpreisinflation hat abgenommen, die Vermögenspreisinflation neue Höhen erklommen.
Beide Inflationsarten setzen jedoch die Kaufkraft des Geldes in gleicher Weise herab und sie sind Werk der ach so "politisch unabhängigen" Zentralbanken, die die Kredit- und Geldmengen unablässig vermehren.
Die chronische Inflation zwingt die Menschen dazu, Finanzprodukte zu kaufen: Wer unverzinsliches Geld hält, zahlt in jedem Falle drauf. Die Banken- und Finanzbranche reibt sich die Hände: Die Zentralbank mit ihrem inflationären Regime treibt ihnen Kunden zu.
Besonders freuen sich die Banken jedoch darüber, dass sie mit der Zentralbank ein Kartell formen dürfen: Unter der schützenden Hand ihrer Zentralbank, auf die sie auch bei widrigsten Umständen zählen können, wird ihnen erlaubt, die Geldmenge per Kreditvergabe "aus dem Nichts" zu vermehren.