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Das Ende des Schuldenzyklus naht

04.12.2018  |  John Mauldin
- Seite 5 -
Der Zinszyklus der Federal Reserve ist bereits ziemlich weit fortgeschritten und die Notenbank scheint darauf bedacht zu sein, unter ihrem Vorsitzenden Powell den sogenannten "natürlichen Zinssatz" zu erreichen. Ich selbst denke, dass wir nicht mehr weit von diesem Punkt entfernt sind. Wenn wir ihn überschreiten, wird die Fed die Wirtschaft in eine Rezession stürzen. Diese wird von einer Umkehr der Zinsstrukturkurve angekündigt werden, d. h. die Rendite für kurzfristige Staatsanleihen wird höher sein als die Rendite für langfristige staatliche Schuldpapiere. Seit dem Zweiten Weltkrieg konnte 9-15 Monate vor jeder Rezession ausnahmslos eine solche umgekehrte Zinskurve beobachtet werden.

Der erste Chart der Webseite GuruFocus.com zeigt, dass sich die Zinsstrukturkurve im Laufe der letzten Jahre "abgeflacht" hat. Darunter sehen Sie den historischen Spread der Zinskurve seit 1970. Wie im Chart zu lesen ist, kam es vor jeder Rezession zu einer Umkehr der Zinskurve.

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Quelle: GuruFocus


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Quelle: GuruFocus


Ich möchte eines klarstellen: Eine invertierte Zinsstrukturkurve ist nicht der Grund für eine Rezession. Sie spiegelt vielmehr die Ungleichgewichte im Banken- und Finanzwesen wider. Stellen Sie sich die Kurve wie das Fieber bei einer Virusinfektion vor - das Fieber ist die Folge, nicht die Ursache der Krankheit. Es zeigt uns, dass unser Körper in Schwierigkeiten ist.

In den obenstehenden Charts ist zu erkennen, dass die kurzfristigen Zinsen um etwa 2% gestiegen sind, während sich die langfristigen Zinsen nur rund 1% erhöht haben. Wir bezeichnen dies als "Straffung" der Kurve. Es stellt den ersten Schritt in Richtung einer Umkehr dar. Sie können darauf wetten, dass die Notenbanker diese Entwicklung genau im Auge behalten und wirklich nicht wollen, dass sich die Zinskurve invertiert. Es würde mich daher keineswegs überraschen, wenn sie ihre Zinsanhebungen noch vor Erreichen der aktuellen Ziele beenden - obwohl sie weitere Zinsschritte angekündigt hatten. Eine weitere Erhöhung der kurzfristigen Zinsen um 1% würde zweifellos zur Inversion der Kurve führen, wenn die langfristigen Zinsen nicht im gleichen Maße steigen - was bislang nicht geschehen ist.

An diesem Punkt werden Sie sich wünschen, dass sie Ray Dalios Buch gelesen hätten. Nächste Woche gehen wir noch etwas ausführlicher auf den Schuldenzyklus ein und erklären, warum es vor dem Großen Neustart noch zu einer weiteren Kreditkrise kommen kann.


© John Mauldin
www.mauldineconomics.com


Dieser Artikel wurde am 16. November 2018 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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