Gold - das große Bild
28.01.2019 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1974 bis heute, bei Kursen von 1.298,10 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Kalenderjahr ab.
10 Jahre Gold-Hausse
Als Ausgangspunkte für die stärkste Gold-Hausse der Geschichte sind die Marktwendepunkte aus dem August 1999 bei 252,50 und dem Februar 2001 bei 255 zu definieren. In einer fulminanten Rally legte das gelbe Edelmetall von Februar 2001 bis September 2011 um mehr als 1.650 zu. Das aktuelle Allzeithoch, bezogen auf den im September 2011 aktiv gehandelten Future-Kontrakt, beträgt 1.908,60.
Ausgehend von diesem historischen Hochpunkt korrigierte der Goldpreis bis Dezember 2015 zurück bis auf das Niveau des Jahrestiefs aus 2010 auf 1.049,60.
Neutrale Konsolidierung seit 2014
Seit März 2014 befindet sich Gold in einer richtungslosen Seitwärtsbewegung. Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind häufige Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne. Im abgebildeten Jahreschart wird dieser Bereich mit den entsprechenden Wechselstäben durch das eingezeichnete Cluster visualisiert.
Nach oben eingegrenzt wird der seit fast fünf Jahren andauernde neutrale Konsolidierungsbereich durch den bedeutsamen Widerstandsbereich zwischen 1.350 und 1.390. Durch die in den letzten Jahren wiederkehrende starke Abgabebereitschaft der Investoren in dieser Zone ist dieser Bereich für die Bullen die langfristig entscheidende Barriere.
Innerhalb der angegebenen Konsolidierung sind die Goldkurse nach unten durch in drei Bereiche eingeteilte gestaffelte Unterstützungszonen abgesichert:
1. Die Unterstützungen zwischen 1.180 und 1.175, resultierend aus dem Jahrestief aus 2013 und dem Jahrestief aus 2018.
2. Die Unterstützungen zwischen 1.140 und 1.150, resultierend aus dem Jahrestief aus 2014 und dem Jahrestief aus 2017.
3. Die Unterstützungen zwischen 1.050 und 1.045, resultierend aus dem Jahrestief aus 2015 und dem Jahrestief aus 2010.
In diesen Zonen war eine wiederholt stark erhöhte Aufnahmebereitschaft der Investoren zu beobachten.
Rückgang der Volatilität
Typisch für lang anhaltende Seitwärtsbewegungen ist ein Rückgang der Schwankungsbreite zu beobachten. Mit einer Handelsspanne von knapp 191 USD/Unze im gesamten Jahr 2018 keilt sich der Gold-Future immer enger ein. Damit weist Gold die niedrigste Volatilität seit 2006 auf.
Auch wenn solche Phasen längere Zeit anhalten können, so sind sie häufig Vorboten starker Kursbewegungen, weil Stoporderaufträge von den großen Marktbewegern in beide Richtungen unmittelbar in der Nähe von klar zu definierender Handelsmarken, relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen, platziert sein dürften.
Mittelfristiges Chartbild positiv
Mitte Oktober wurde durch das Überschreiten einer mehrwöchigen Konsolidierungszone ein mittelfristiges Kaufsignal generiert. Nach einem erneuten Rücksetzer bis Mitte November übernahmen die Bullen mit Hilfe der wankenden Aktienmärkte das Zepter.
Mit dem Bewegungshochs aus der ersten Handelswoche des Jahres bei 1.296,60 und dem Tageshoch vom Freitag bei 1.299,80 befindet sich Gold im Rahmen des neu etablierten mittelfristigen Aufwärtstrends in dem Widerstandskorridor zwischen 1.290 und 1.310.
Die ersten technischen Indikatoren deuteten darauf hin, dass die Dynamik der letzten Bewegung den kurzfristigen Trend etwas überreizt hat. Demzufolge hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis für die Bullen verschlechtert.
Üblicherweise baut sich dieser etwas überkaufte Zustand über den Faktor Zeit oder durch einen Rücksetzer ab.
Dadurch ist es nicht ungewöhnlich, dass sich das gelbe Edelmetall seit Jahresbeginn eine erste gesunde Verschnaufpause in der laufenden Aufwärtsbewegung gönnte.
Gold weiterhin mit saisonalem Rückenwind
Unter der Betrachtungsweise der Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren zeigen typische Durchschnittsverläufe weiterhin eine Stärkeperiode des Gold-Futures bis Mitte Februar.
Fazit
Aus der Perspektive des historischen Jahrescharts befindet sich Gold seit fast fünf Jahren in einer neutralen Konsolidierung.
Aus einer kurz- und mittelfristigen Sichtweise fehlen die technischen Hinweise, dass diese Seitwärtsbewegung in den nächsten Wochen verlassen wird.
Leidglich der in den letzten beiden Jahren zu beobachtende Rückgang der Volatilität könnte ein erstes Indiz für eine kommende längerfristige dynamische Bewegung sein.
Mittelfristig befindet sich der Gold-Future in einem klaren Aufwärtstrend. Die Verschnaufpause im Januar, sowie die noch anhaltende positive Saisonalität erhöhen die Chance auf eine Fortsetzung eines weiteren Kursanstiegs. Insbesondere bei Kursen über den Widerständen zwischen 1.290 und 1.310 ist mit weiter steigenden Kursen in Richtung der "Beton-Widerstände" der übergeordneten Konsolidierung zwischen 1.350 und 1.390 zu rechnen.
Bei Kursen unter 1.275 ist ein Rücksetzer innerhalb des bestehenden Aufwärtstrends wahrscheinlich. Dieser kann dann maximal bis 1.240 führen, ohne den mittelfristigen Aufwärtsimpuls zu gefährden.
Aus Sicht der Bullen ist die Verteidigung der Marke von 1.175 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen weiter elementar. Erst Kurse darunter drehen das Chartbild ins Negative und die Bären könnten wieder die Kontrolle übernehmen.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
10 Jahre Gold-Hausse
Als Ausgangspunkte für die stärkste Gold-Hausse der Geschichte sind die Marktwendepunkte aus dem August 1999 bei 252,50 und dem Februar 2001 bei 255 zu definieren. In einer fulminanten Rally legte das gelbe Edelmetall von Februar 2001 bis September 2011 um mehr als 1.650 zu. Das aktuelle Allzeithoch, bezogen auf den im September 2011 aktiv gehandelten Future-Kontrakt, beträgt 1.908,60.
Ausgehend von diesem historischen Hochpunkt korrigierte der Goldpreis bis Dezember 2015 zurück bis auf das Niveau des Jahrestiefs aus 2010 auf 1.049,60.
Neutrale Konsolidierung seit 2014
Seit März 2014 befindet sich Gold in einer richtungslosen Seitwärtsbewegung. Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind häufige Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne. Im abgebildeten Jahreschart wird dieser Bereich mit den entsprechenden Wechselstäben durch das eingezeichnete Cluster visualisiert.
Nach oben eingegrenzt wird der seit fast fünf Jahren andauernde neutrale Konsolidierungsbereich durch den bedeutsamen Widerstandsbereich zwischen 1.350 und 1.390. Durch die in den letzten Jahren wiederkehrende starke Abgabebereitschaft der Investoren in dieser Zone ist dieser Bereich für die Bullen die langfristig entscheidende Barriere.
Innerhalb der angegebenen Konsolidierung sind die Goldkurse nach unten durch in drei Bereiche eingeteilte gestaffelte Unterstützungszonen abgesichert:
1. Die Unterstützungen zwischen 1.180 und 1.175, resultierend aus dem Jahrestief aus 2013 und dem Jahrestief aus 2018.
2. Die Unterstützungen zwischen 1.140 und 1.150, resultierend aus dem Jahrestief aus 2014 und dem Jahrestief aus 2017.
3. Die Unterstützungen zwischen 1.050 und 1.045, resultierend aus dem Jahrestief aus 2015 und dem Jahrestief aus 2010.
In diesen Zonen war eine wiederholt stark erhöhte Aufnahmebereitschaft der Investoren zu beobachten.
Rückgang der Volatilität
Typisch für lang anhaltende Seitwärtsbewegungen ist ein Rückgang der Schwankungsbreite zu beobachten. Mit einer Handelsspanne von knapp 191 USD/Unze im gesamten Jahr 2018 keilt sich der Gold-Future immer enger ein. Damit weist Gold die niedrigste Volatilität seit 2006 auf.
Auch wenn solche Phasen längere Zeit anhalten können, so sind sie häufig Vorboten starker Kursbewegungen, weil Stoporderaufträge von den großen Marktbewegern in beide Richtungen unmittelbar in der Nähe von klar zu definierender Handelsmarken, relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen, platziert sein dürften.
Mittelfristiges Chartbild positiv
Mitte Oktober wurde durch das Überschreiten einer mehrwöchigen Konsolidierungszone ein mittelfristiges Kaufsignal generiert. Nach einem erneuten Rücksetzer bis Mitte November übernahmen die Bullen mit Hilfe der wankenden Aktienmärkte das Zepter.
Mit dem Bewegungshochs aus der ersten Handelswoche des Jahres bei 1.296,60 und dem Tageshoch vom Freitag bei 1.299,80 befindet sich Gold im Rahmen des neu etablierten mittelfristigen Aufwärtstrends in dem Widerstandskorridor zwischen 1.290 und 1.310.
Die ersten technischen Indikatoren deuteten darauf hin, dass die Dynamik der letzten Bewegung den kurzfristigen Trend etwas überreizt hat. Demzufolge hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis für die Bullen verschlechtert.
Üblicherweise baut sich dieser etwas überkaufte Zustand über den Faktor Zeit oder durch einen Rücksetzer ab.
Dadurch ist es nicht ungewöhnlich, dass sich das gelbe Edelmetall seit Jahresbeginn eine erste gesunde Verschnaufpause in der laufenden Aufwärtsbewegung gönnte.
Gold weiterhin mit saisonalem Rückenwind
Unter der Betrachtungsweise der Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren zeigen typische Durchschnittsverläufe weiterhin eine Stärkeperiode des Gold-Futures bis Mitte Februar.
Fazit
Aus der Perspektive des historischen Jahrescharts befindet sich Gold seit fast fünf Jahren in einer neutralen Konsolidierung.
Aus einer kurz- und mittelfristigen Sichtweise fehlen die technischen Hinweise, dass diese Seitwärtsbewegung in den nächsten Wochen verlassen wird.
Leidglich der in den letzten beiden Jahren zu beobachtende Rückgang der Volatilität könnte ein erstes Indiz für eine kommende längerfristige dynamische Bewegung sein.
Mittelfristig befindet sich der Gold-Future in einem klaren Aufwärtstrend. Die Verschnaufpause im Januar, sowie die noch anhaltende positive Saisonalität erhöhen die Chance auf eine Fortsetzung eines weiteren Kursanstiegs. Insbesondere bei Kursen über den Widerständen zwischen 1.290 und 1.310 ist mit weiter steigenden Kursen in Richtung der "Beton-Widerstände" der übergeordneten Konsolidierung zwischen 1.350 und 1.390 zu rechnen.
Bei Kursen unter 1.275 ist ein Rücksetzer innerhalb des bestehenden Aufwärtstrends wahrscheinlich. Dieser kann dann maximal bis 1.240 führen, ohne den mittelfristigen Aufwärtsimpuls zu gefährden.
Aus Sicht der Bullen ist die Verteidigung der Marke von 1.175 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen weiter elementar. Erst Kurse darunter drehen das Chartbild ins Negative und die Bären könnten wieder die Kontrolle übernehmen.
© Björn Heidkamp
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