Gold vor bedeutsamen Widerständen
11.03.2019 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1984 bis heute, bei Kursen von 1.299,30 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.
Langfristige Abwärtstrendlinie erstmalig überschritten
Mitte August erreichte der Goldpreis mit 1.174,60 das Jahrestief aus 2018. Ausgehend von diesem wichtigen Marktwendepunkt stabilisierten sich die Kurse.
Im Zuge der im September 2018 eingeleiteten Aufwärtsbewegung hievten die Bullen den Goldpreis erstmalig knapp über die seit 2011 gültige langfristige Abwärtstrendlinie (logarithmische Skalierung).
Im ersten Anlauf um das mächtige Widerstandsbollwerk zwischen 1.345 und 1.390 behielten die Bären jedoch aufgrund des mittelfristig verbrauchten Momentums vorerst wiederholt die Überhand. Seit 2014 ist in dieser Zone eine starke Abgabebereitschaft der Investoren zu beobachten.
Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend
Ausgehend von dem im Februar erreichten Bewegungshoch bei 1.344 befindet sich das gelbe Edelmetall aktuell in einer Korrekturbewegung auf die Aufwärtsbewegung seit September 2018. Innerhalb der abgelaufenen Woche fielen die Notierungen bis auf 1.282, ehe, gerade zum Wochenschluss mit Unterstützung der US-Arbeitsmarktdaten, eine Umkehr mit einem Schlusskurs nahe am Wochenhoch eingeleitet wurde.
Gold im Einklang saisonaler Zyklen
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe der letzten 20 Jahre zeigen für Gold im Februar ein zyklisches Hoch. Ausgehend von diesem Hoch korrigierte der Goldpreis dann bis Ende März/Anfang April. In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des Februarhochs statt.
Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juni eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februarhoch, noch das bis dato noch nicht ausgebildete (Ende)März- (Anfang) Apriltief wurden in den geglätteten Durchschnittsverläufen der Vergangenheit klar über- bzw. unterschritten. Erst in den Sommermonaten beginnt der saisonal starke Edelmetallzeitraum.
Mit dem Jahresanfangsanstieg und dem Marktwendepunkt im Februar stimmt der aktuelle Jahresverlauf des gelben Edelmetalls mit den statistischen Daten der Vergangenheit überein. Ob es sich mit dem Wochentief bei 1.282 um ein gültiges zyklisches Tief handelt, ist trotz des bullischen Wochenverlaufs aus einer rein saisonalen Sicht eher fraglich.
Fazit
Aus der langfristigen Perspektive befindet sich Gold seit fast fünf Jahren in einer neutralen Konsolidierung.
Aus einer kurz- und mittelfristigen Sichtweise fehlen weiterhin die technischen und saisonalen Hinweise, dass diese Seitwärtsbewegung vor den Sommermonaten verlassen werden kann.
Betrachtet man den mittelfristigen Wochenchart, so befindet sich das gelbe Edelmetall weiterhin in einem etablierten Aufwärtstrend. Der Abwärtsschub der letzten Wochen ist lediglich als gesunde Korrektur zu werten.
Bei Kursen unter 1.275 ist eine Fortsetzung der laufenden Korrektur bis 1.260 und 1.250 zu erwarten, ohne die mittelfristige Aufwärtsbewegung zu gefährden.
Erst Notierungen unter 1.170 neutralisieren die langfristig verhalten positiven Aussichten.
Überschreitet der Goldpreis 1.310 ist ein weiterer Anstieg in Richtung der analytisch kaum zu überschätzenden Widerstandszone zwischen 1.345 und 1.390 wahrscheinlich. Ein Überschreiten dieses Bereiches erhöhter Abgabebereitschaft scheint in nächster Zeit ohne saisonalen Rückenwind jedoch zu ambitioniert.
Erst Notierungen über dieser kritischen Region würden eine mehrjährige Bodenbildungsphase zum Abschluss bringen und das langfristige Chartbild deutlich verbessern.
Kurse um 1.600 scheinen dann nicht mehr unwahrscheinlich.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Langfristige Abwärtstrendlinie erstmalig überschritten
Mitte August erreichte der Goldpreis mit 1.174,60 das Jahrestief aus 2018. Ausgehend von diesem wichtigen Marktwendepunkt stabilisierten sich die Kurse.
Im Zuge der im September 2018 eingeleiteten Aufwärtsbewegung hievten die Bullen den Goldpreis erstmalig knapp über die seit 2011 gültige langfristige Abwärtstrendlinie (logarithmische Skalierung).
Im ersten Anlauf um das mächtige Widerstandsbollwerk zwischen 1.345 und 1.390 behielten die Bären jedoch aufgrund des mittelfristig verbrauchten Momentums vorerst wiederholt die Überhand. Seit 2014 ist in dieser Zone eine starke Abgabebereitschaft der Investoren zu beobachten.
Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend
Ausgehend von dem im Februar erreichten Bewegungshoch bei 1.344 befindet sich das gelbe Edelmetall aktuell in einer Korrekturbewegung auf die Aufwärtsbewegung seit September 2018. Innerhalb der abgelaufenen Woche fielen die Notierungen bis auf 1.282, ehe, gerade zum Wochenschluss mit Unterstützung der US-Arbeitsmarktdaten, eine Umkehr mit einem Schlusskurs nahe am Wochenhoch eingeleitet wurde.
Gold im Einklang saisonaler Zyklen
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe der letzten 20 Jahre zeigen für Gold im Februar ein zyklisches Hoch. Ausgehend von diesem Hoch korrigierte der Goldpreis dann bis Ende März/Anfang April. In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des Februarhochs statt.
Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juni eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februarhoch, noch das bis dato noch nicht ausgebildete (Ende)März- (Anfang) Apriltief wurden in den geglätteten Durchschnittsverläufen der Vergangenheit klar über- bzw. unterschritten. Erst in den Sommermonaten beginnt der saisonal starke Edelmetallzeitraum.
Mit dem Jahresanfangsanstieg und dem Marktwendepunkt im Februar stimmt der aktuelle Jahresverlauf des gelben Edelmetalls mit den statistischen Daten der Vergangenheit überein. Ob es sich mit dem Wochentief bei 1.282 um ein gültiges zyklisches Tief handelt, ist trotz des bullischen Wochenverlaufs aus einer rein saisonalen Sicht eher fraglich.
Fazit
Aus der langfristigen Perspektive befindet sich Gold seit fast fünf Jahren in einer neutralen Konsolidierung.
Aus einer kurz- und mittelfristigen Sichtweise fehlen weiterhin die technischen und saisonalen Hinweise, dass diese Seitwärtsbewegung vor den Sommermonaten verlassen werden kann.
Betrachtet man den mittelfristigen Wochenchart, so befindet sich das gelbe Edelmetall weiterhin in einem etablierten Aufwärtstrend. Der Abwärtsschub der letzten Wochen ist lediglich als gesunde Korrektur zu werten.
Bei Kursen unter 1.275 ist eine Fortsetzung der laufenden Korrektur bis 1.260 und 1.250 zu erwarten, ohne die mittelfristige Aufwärtsbewegung zu gefährden.
Erst Notierungen unter 1.170 neutralisieren die langfristig verhalten positiven Aussichten.
Überschreitet der Goldpreis 1.310 ist ein weiterer Anstieg in Richtung der analytisch kaum zu überschätzenden Widerstandszone zwischen 1.345 und 1.390 wahrscheinlich. Ein Überschreiten dieses Bereiches erhöhter Abgabebereitschaft scheint in nächster Zeit ohne saisonalen Rückenwind jedoch zu ambitioniert.
Erst Notierungen über dieser kritischen Region würden eine mehrjährige Bodenbildungsphase zum Abschluss bringen und das langfristige Chartbild deutlich verbessern.
Kurse um 1.600 scheinen dann nicht mehr unwahrscheinlich.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de