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Euro verliert Kaufkraft, Gold gewinnt Kaufkraft

30.03.2019  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Gold hat sich als das bessere Wertaufbewahrungsmittel erwiesen im Vergleich zum Euro. Und es gibt gute Gründe, dass das auch in den kommenden Jahren so sein wird.

Wer seit Beginn der Währungsunion im Januar 1999 bis zum Februar 2019 unverzinsliche Euro gehalten hat (auf dem Girokonto oder in bar), der hat einen Kaufkraftverlust von mehr als 28 Prozent zu beklagen. Nur wenig besser fällt die Bilanz für verzinsliche Euro-Guthaben aus. Sie haben in der gesamten Zeit nur um 3 Prozent zugenommen (und zwar ohne Berücksichtigung der Abgeltungssteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer). Wer hingegen Gold gehalten hat, der konnte sich über einen Kaufkraftzuwachs von knapp 235 Prozent freuen. Gold hat damit die Wertaufbewahrungsfunktion besser erfüllt als das Euro-Geld.

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Quelle: Thomson Financial; Berechnungen DEGUSSA. (1) Bereinigt um die Inflation der Konsumgüterpreisinflation im Euroraum. Interpretation: Mit 1 Euro ließ sich Anfang 1999 1 Apfel kaufen. Im Februar konnte der Eurohalter mit 1 Euro 1,03 Äpfel kaufen. Wer in dieser Zeit Gold gehalten hat, konnte sich am Ende hingegen 3,35 Äpfel leisten.


Das Gold hat übrigens auch eine bessere Entwicklung genommen als der Deutsche Aktienmarktindex (DAX), der in der Betrachtungsperiode nur um knapp 60 Prozent zulegte. Allerdings sollte das nicht dazu verleiten, das Gold als direkte Konkurrenz zu Aktien (oder Häusern) einzustufen. Denn Gold ist Geld, es steht im direkten Wettbewerb mit den etablierten Währungen US-Dollar, Euro, japanischer Yen oder Schweizer Franken. Bislang hatte das Gold in diesem Wettbewerb jedoch einen Nachteil: Gold erzielt keine laufenden Zinserträge.

Das hat in den letzten Jahrzehnten das Gold relativ unattraktiv gemacht gegenüber den etablierten Währungen beziehungsweise gegenüber zum Beispiel Termin- und Spareinlagen bei Banken. Und dennoch hat Gold langfristig besser abgeschnitten als die offiziellen Währungen - illustriert anhand des US-Dollar in Abb. 2. Der Zinsniedergang, der in allen wichtigen Währungsräumen der Welt zu beobachten ist, spielt dem Gold in die Hände.

Seitdem die Zentralbanken die Zinsen auf beziehungsweise unter die Nulllinie befördert haben, ist der Zinsvorteil der etablierten Währungen perdü. Den Besitzern von Bankguthaben drohen jetzt Verluste, weil davon auszugehen ist, dass die Zinsen noch lange Zeit auf der Nulllinie verharren und gleichzeitig die Güterpreise weiter steigen werden.

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Quelle: Thomson Financial; Berechnungen DEGUSSA. (1) CAGR = Cumulative Annualised Growth Rate (in Prozent).


Blick in die Zukunft

Zusätzlich zu diesem "Zinseffekt" gibt es zwei weitere Faktoren, die auch künftig das Halten von Gold im Portfolio sinnvoll erscheinen lassen. Erstens: Die Schuldenlasten, unter denen die Volkswirtschaften ächzen, bergen Inflations- und Zahlungsausfallrisiken. Inflationsrisiken deswegen, weil die Zentralbanken versucht sind, drohende Pleiten von Staaten und Banken mit dem Anwerfen der elektronischen Notenpresse zu "bekämpfen". Und bekanntlich erhöht das Ausweiten der Geldmengen früher oder später die Güterpreise, und das verringert die Kaufkraft des Geldes.


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