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Euro verliert Kaufkraft, Gold gewinnt Kaufkraft

30.03.2019  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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m Zuge einer Null- oder gar Negativzinspolitik der Zentralbanken sind Giro-, Termin- und Spareinlagen der Zentralbankpolitik im wahrsten Sinne des Wortes schutzlos ausgeliefert. Das Gold kann hingegen durch die Zentralbankpolitik nicht entwertet werden. Es hat einen Marktpreis, und der wird tendenziell bei zunehmender Güterpreisinflation (als Folge der Geldmengenvermehrung) steigen und den Goldhalter für den Kaufkraftverlust der offiziellen Währung entschädigen. Das war zumindest das "Marktverhalten" des Goldes in den letzten Jahrzehnten beziehungsweise Jahrhunderten.

Zweitens: Nicht nur Geldentwertung ist ein Risiko, mit dem der Anleger rechnen muss, auch Zahlungsausfälle sind eine Gefahr für sein Vermögen. Das Kreditausfallrisiko besteht darin, dass zum Beispiel Staaten und Banken ihren Schuldendienst nicht mehr wie versprochen leisten. Das kann auf verschiedene Arten geschehen. Beispielsweise werden fällige Anleihen nicht zurückgezahlt, sondern der Investor erhält bei Fälligkeit stattdessen eine neue Anleihe mit längerer Laufzeit und verringerten Zinscoupons; oder der Rückzahlungsbetrag wird herabgesetzt auf, sagen wir, 50 Prozent des ursprünglichen Kreditbetrages.

Grundsätzlich kann das jeden Kreditvertrag treffen, Anleihen wie auch Bankeinlagen. Gold trägt kein solches Kredit- beziehungsweise Zahlungsausfallrisiko. Das Gold kann - salopp gesprochen - nicht Pleite gehen. So gesehen ist Gold ein ganz besonderes Geld: Es hat eine Jahrtausende währende Tradition als Geld, es hat seine Kaufkraft und seine Wertaufbewahrungsfunktion über die Jahrtausende erhalten. Warum sollte die Kaufkraft des Goldes nicht auch noch die Irrungen und Wirrungen des heutigen ungedeckten Papiergeldsystems überdauern?

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Quelle: Thomson Financial; Graphik DEGUSSA. (1) Euro Stoxx Bankaktien.


Die Deutschen hielten im Februar 2019 etwa 3,7 Billionen Euro in Form von unverzinslichen Bankguthaben. Diese Guthaben büßen ihre Kaufkraft ein: Die laufende Teuerung übersteigt den Nullzins; und die Kosten und Gebühren der Kontoführung tun ein Übriges. Was sollte der Anleger tun?

In diesem Umfeld bietet der Wechsel von zum Beispiel Termin- und Spareinlagen (die ja in der Regel langfristig gehalten werden) in Gold eine Möglichkeit, der Entwertung der Ersparnisse zu entgehen. Das Halten von Gold im Portfolio kann sogar auch die Investitionsrendite verbessern: Wenn nämlich in Krisenzeiten teures Gold verkauft und der Erlös zum Kauf von zum Beispiel günstigen Aktien verwendet wird.

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Quelle: Thomson Financial; Graphik DEGUSSA. (1) Breit definierte Geldmenge, indexiert.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH


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