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Gold vor Ausweitung der Korrektur?

15.04.2019  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1984 bis heute, bei Kursen von 1.290,60 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Am 20. Februar erreichte der Gold-Future das bisherige Jahreshoch bei 1.344. Dort setzen sich die Bären wiederholt an dem Widerstandsbollwerk zwischen 1.345 und 1.390 durch. Seit etwa fünf Jahren ist in dieser Zone eine starke Abgabebereitschaft der Investoren zu beobachten.


Gold testet 100-Tage-Linie

Ausgehend von diesem Marktwendepunkt korrigierte der Goldpreis Anfang März bis auf 1.282, ehe die Bullen versuchten den seit September 2018 bestehenden mittelfristigen Aufwärtstrend wieder durchzusetzen. Dieser Versuch klappte nur bedingt; zwar stiegen die Kurse bis Ende März auf 1.322,90, um dann aber wieder in kurzer Zeit knapp unter das Ausgangniveau zu fallen. Erstmalig seit November fielen die Goldpreise auf die steigende 100-Tage-Linie.

Dieser gleitende Durchschnitt ist zwar weniger populär als die 200-Tage-Linie, findet aber starke Beachtung bei den institutionellen Investoren.


Kurzfristiger Abwärtstrend trifft auf Unterstützungsbereich

Durch das Kursverhalten der letzten Wochen hat sich nun seit Erreichen des Jahreshochs bei 1.344 ein kurzfristiger Abwärtstrend ausgebildet. Mit der 100-Tage-Linie bei momentan 1.285, den Marktwendepunkten aus März (1.282) und April (1.279,50) und dem Pivotpunkt aus dem Januar bei 1.275 trifft der kurzfristige Abwärtstrend nun auf den Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft zwischen 1.285 und 1.275.

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Saisonaler Wendepunkt?

Betrachtet man die statistischen Durchschnittswerte der letzten 20 Jahre, so zeigt der geglättete Durchschnittsverlauf für Gold Anfang April ein zyklisches Tief. In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des Februarhochs statt.

Bis dato stimmt der aktuelle Jahresverlauf des gelben Edelmetalls mit dem Jahresanfangsanstieg und dem Jahreshoch im Februar, sowie dem Tief Anfang April mit den statistischen Daten der Vergangenheit immer noch überein.

Sollte der saisonale Zyklus weiter anhalten, dürfte das Unterstützungsniveau zwischen 1.285 und 1.275 nicht mehr klar unterschritten werden.

Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juni eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februarhoch, noch das Apriltief wurden in den geglätteten historischen Verläufen signifikant über- bzw. unterschritten.

Erst in den Sommermonaten beginnt in der Regel der saisonal starke Edelmetallzeitraum.


Fazit

Aus der langfristigen Perspektive befindet sich Gold seit fast fünf Jahren in einer neutralen Konsolidierung.

Aus einer kurz- und mittelfristigen Sichtweise fehlen weiterhin die technischen und saisonalen Hinweise, dass diese Seitwärtsbewegung vor den Sommermonaten verlassen werden kann.

Betrachtet man den mittelfristigen Wochenchart, so hat sich die Ausgangslage in den letzten Wochen etwas verschlechtert. Bei Kursen unter 1.275 ist eine Ausweitung der laufenden Korrektur bis 1.260 und 1.250 zu erwarten. Bei 1.249,60 befindet sich beispielsweise die leicht ansteigende 200-Tage-Linie.

Sollte sich der saisonale Kursverlauf weiter fortsetzen und der angegebene Unterstützungsbereich zwischen 1.275 und 1.285 halten, so eröffnet sich bis Ende Mai weiteres Kurspotential. Insbesondere bei Kursen über 1.314 ist mit einem Anstieg in Richtung 1.344 zu rechnen. Mehr als ein Test der analytisch kaum zu überschätzenden Widerstandszone zwischen 1.345 und 1.390 ließe sich bei diesem Szenario jedoch noch nicht ableiten.

Notierungen über dieser kritischen Region würden eine mehrjährige Bodenbildungsphase zum Abschluss bringen und das langfristige Chartbild deutlich verbessern. Kurse um 1.600 scheinen dann nicht mehr unwahrscheinlich.

Notierungen unter 1.170 neutralisieren die langfristig verhalten positiven Aussichten.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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