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Gestern "CeBIT"-Messe, heute "Halal-Messe"

04.06.2019  |  Vertrauliche Mitteilungen
Die neue "Halal-Messe" in Hannover

Einmal jährlich fand seit vielen Jahren die aus einem früheren Teilbereich der Industrie-Messe in Hannover hervorgegangene "CeBIT" statt. Sie war spätestens seit den 1990er Jahren eine wichtige internationale Leitmesse, zunächst für den Bereich "Bürotechnik" und später für den gesamten EDV- und Kommunikationssektor.

Als nach der Jahrhundertwende die Besucherzahlen rückläufig wurden, reagierte die Messegesellschaft in manchen Jahren mit einer Beschränkung auf Fachpublikum und als sich der daraus erhoffte Erfolg nicht einstellte, mit einer "Wieder-Öffnung" auch für die jungen Computerfans.

Beide Maßnahmen zeigten nicht den gewünschten Erfolg und im November 2018 verkündete die Messegesellschaft, daß es keine weitere "CeBIT" mehr geben werde.

Auf der Suche nach neuen Ausstellungs-Anlässen verfiel man nun darauf, Anfang März 2020 erstmals eine "Halal-Messe" zu veranstalten.

Produzenten, Großhändler und Dienstleister sind dazu aufgerufen, ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen vorzustellen, die den speziellen Anforderungen des islamischen Glaubens genügen. Parallel wird ein Kongress stattfinden, auf dem politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Halal-Themen diskutiert werden sollen.

Es soll dabei um Themen wie Zertifizierung, Produktion und Marketing bei Halal-Lebensmitteln, Halal-Tourismus und Logistik gehen. Geplant ist auch eine "gastronomische Sonderfläche" - sie soll "Die Dönertheke" heißen - auf der Besucher die Möglichkeit zum Kosten Halal-konformer Speisen und Getränke haben werden.

Auf das Leiden der dazu geschächteten Tiere dürfte man dort wohl kaum eingehen.

Halal-Messe statt CeBIT - sieht so die Zukunft Deutschlands aus?



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"Steueroptimierte" Halal-Zertifizierung

In Österreich haben sich Halal-Zertifizierungen für Produkte, die in Übereinstimmung mit den einschlägigen islamischen Vorschriften hergestellt wurden, zu einem glänzenden Geschäft entwickelt. Dabei konkurrieren vor allem die "Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich" (IGGÖ) und die "Islamic Information Documentation and Certification GmbH“ (IIDC), die nach eigenen Angaben bisher 90% der für Österreich angestrebten Zertifizierungen vergab.

Nach dem österreichischen Recht war diese Tätigkeit der IIDC unstrittig erlaubt, weil dort die Zertifizierung von Lebensmitteln als ein freies Gewerbe gilt, das somit auch von privaten Unternehmen wie der IIDC angeboten werden darf.

Bei der IGGÖ sah man dies nicht so und man versuchte, unter Hinweis auf den eigenen Status als religiöse Vertretung der erfolgreich konkurrierenden IIDC die Befugnis für die Erteilung von Halal-Zertifikaten abzusprechen. Es kam daraufhin zu einer Klage der IIDC vor dem Handelsgericht in Wien, das die in Österreich geltende Rechtslage vollauf bestätigte.

Die IIDC, so lautet die erste Schlußfolgerung aus diesem Urteil, darf also auch in diesem Bereich weiterhin zertifizieren. Der zweite mögliche Schluß betraf dann aber auch die steuerliche Situation der IGGÖ:

Hätte diese auch weiterhin zertifizieren wollen, wäre sie um eine entsprechende Gewerbeanmeldung nicht mehr umhin gekommen, was dann auch entsprechende Steuerzahlungen verursacht hätte. Um diese "Gefahr" für die Glaubensgemeinschaft insgesamt zu umgehen, gründete die IGGÖ vor kurzem eine eigenständige GmbH, die organisatorisch und personell von der Glaubensgemeinschaft strikt getrennt nunmehr für die Halal-Zertifizierung zuständig sein soll.


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus dem Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4340



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