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In Gold We Trust 2019 - Gold im Zeitalter der Vertrauenserosion

28.05.2019  |  Ronald Peter Stöferle
- Seite 3 -
Weitere Schlüsselaussagen des In Gold We Trust-Reports 2019:

• Makroökonomische Großwetterlage: Die weltweit und insbesondere in den USA weiterhin stark zunehmende Verschuldung führt dazu, dass weitere Zinserhöhungen (USA) bzw. der Einstieg in den Zinserhöhungszyklus (Euroraum) höchst unwahrscheinlich sind. Im Gegenteil, angesichts der sich eintrübenden Konjunkturdaten ist mit Zinssenkungen, wo möglich, und weiteren Runden an Quantitative Easing zu rechnen.

Die steigendende Popularität der "Modern Monetary Theory" (MMT) wird die ohnehin überschaubare Budgetdisziplin aufweichen. Die längerfristigen makroökonomischen Faktoren, der steigende politische Druck auf die Zentralbanken sowie die Zunahme der geopolitischen Faktoren sollten eine positive "Grundschwingung" für den Goldpreis bedeuten.

Mittlerweile scheinen sich auch die Signale einer aufziehenden US-Rezession langsam zu mehren. So zeigt der Rezessionsindikator der Federal Reserve aktuell eine Rezessions-Wahrscheinlichkeit von 27,5% für April 2020 an. In den vergangenen 30 Jahren war dieser Wert niemals so hoch, wenn in den darauffolgenden zwei Monaten keine Rezession eingetreten ist.

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"Die vergangenen 12 Monate haben gezeigt, dass der unverwundbar scheinende US-Aufschwung erste tiefe Risse erhalten hat", so Ronald Stöferle bei der Präsentation der Studie. "Der von der USA angeführte Boom, angetrieben durch niedrige Zinsen und ein unaufhörliches Ausweiten der Schuldenmengen, steht auf tönernen Füßen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Boom zum Bust wird, ist hoch, zumindest deutlich höher als vom Mainstream vermutet."

• Gold und Blockchaintechnologie: diese Liaison ist kein kurzer Sommerflirt, sondern eine immer enger werdende Verbindung. Wie in jeder Beziehung wird es noch einige Probleme zu lösen geben, bis die Partnerschaft gefestigt ist. Wir sind jedoch von der Tragfähigkeit dieser Beziehung überzeugt.

• Goldminenaktien: Nach der mehrjährigen schöpferischen Zerstörung im Sektor, stehen die meisten Unternehmen nun auf deutlich gesünderen Beinen. Die jüngste M&A-Welle bestärkt uns in unserer positiven Grundeinschätzung. Dennoch notiert der älteste verfügbare Goldminenindex, der Barrons-Gold-Mining-Index (BGMI), relativ zu Gold auf dem niedrigsten Stand seit 78 Jahren.

• Technologische Innovationen: Wie in vielen anderen Lebensbereiche machen auch technologische Innovationen wie KI, Drohnen und die Digitalisierung vor dem Goldsektor nicht halt und wälzen ihn fundamental um. Der Goldsektor hat bislang bewiesen, dass er die technologischen Herausforderungen stemmen kann.

• Technische Analyse: Die Markttechnik sieht überwiegend positiv aus. Entscheidend wird sein, ob Gold die Widerstandszone bei 1.360-1.380 USD, den charttechnischen Rubikon der Gegenwart, wird durchbrechen können.


Zum Abschluss stellen wir uns wie jedes Jahr die Frage: Quo vadis, aurum?

Vor zwei Jahren hatten wir mehrere Szenarien für die Entwicklung des Goldpreises ausgearbeitet, die auf die Dynamik des BIP-Wachstums sowie auf den weiteren Verlauf der US-Geldpolitik abgestimmt wurden. Als Zeithorizont hatten wir die Amtsperiode der derzeitigen US-Administration (2017-2020) herangezogen. Für diesen Zeitraum war auch die Umsetzung der geldpolitischen Normalisierung geplant.

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Szenario B ist weiterhin jenes, in dem wir uns bewegen. Das Vertrauen in die USA als globale Konjunkturlokomotive ist aktuell noch vorhanden, auch wenn diese in Q4/2018 deutlich getestet wurde. Dieser Einbruch hat uns wieder in Erinnerung gerufen, wie schnell die Stimmung an den Märkten drehen kann.

Auf Grundlage der vielschichtigen Analysen kommt Stöferle mit Bezug auf die Goldpreisentwicklung für die kommenden 12 Monate zu folgender Einschätzung: "Das makroökonomische und politische Umfeld ist für Gold günstiger geworden. Der Gegenwind in Form der hohen Opportunitätskosten für Goldinvestitionen durch die rallierenden Börsen besteht noch, hat aber merklich abgenommen.

Der markante Einbruch an den Börsen in Q4/2018 hat das schier grenzenlos scheinende Vertrauen in die Börsen erschüttert. Die Rezessionswolken verdichten sich und dementsprechend sind seitens der Notenbanken Gegenmaßnahmen wie Zinssenkungen, QE oder gar MMT zu erwarten. Je expansiver die Geldpolitik, desto besser das Umfeld für Gold. Wenn Gold die Widerstandszone bei 1.360-1.380 USD durchbrechen kann, ist bis zur Veröffentlichung des nächsten In Gold We Trust-Reports im Mai 2020 ein Goldpreis von 1.500 USD denkbar."



Kontakt:

Incrementum Liechtenstein AG
Email: contact@incrementum.li


¹ Das gesamte Interview kann kostenlos auf unserer Webseite heruntergeladen werden unter www.ingoldwetrust.report/freegold.
² Nur in der englischen Extended Version.



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