Hypothekenkredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren sind für den Kunden für knapp 1 Prozent effektiven Jahreszins zu haben. In der Schweiz gibt es solche Kredite bereits für 0,6 Prozent. Es soll in der Schweiz schon Fälle gegeben haben, wo eine Baufinanzierung in den Negativbereich abgerutscht ist.
In den USA werden auf Kundeneinlagen ebenfalls kaum Zinsen gezahlt, aber die Hypothekenzinsen sind höher (zwischen 3,5 und 4 Prozent für 10 Jahre). Dies führt zu einer höhere Nettozinsmarge der US-Banken gegenüber den europäischen Banken. Eine Negativverzinsung ("Strafzins") von Spareinlagen würde das Dilemma des "Nettozins-Squeezes" der Banken lösen, ist aber gesellschaftlich nicht akzeptiert und politisch nicht durchsetzbar.
Die Lösung sind höhere Zinsen. Höhere Zinsen werden meist durch Veränderungen der Leitzinsen eingeleitet. Eine Rezession führt zu niedrigen Leitzinsen, ein Anstieg des Wirtschaftswachstums und/oder der Inflationsrate lässt die Zentralbanker den Leitzins anheben.
Die US-Arbeitsmarktdaten zeigen eine überraschende Widerstandskraft. Die neu geschaffenen Stellen stiegen auf 224.000, die Lohninflation bleibt bei 3,1 Prozent.
Wie der folgende Chart zeigt, reagieren die Renditen am langen Ende auf höhere Inflationsraten. Die Zinsrichtung wird zwar nicht ausschließlich, aber doch maßgeblich von der Inflationsrate bestimmt. Zuletzt stieg die deutsche Inflationsrate im Jahr 2016.
Dies brachte die Rendite 10jähriger deutscher Staatsanleihen dazu, sich aus dem Minusbereich zu befreien. Zugegeben: Der Anstieg war marginal, aber er war vorhanden. Auf dem folgenden Chart (gleiche Daten für USA) wird die Korrelation zwischen Rendite und Inflation deutlicher.
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