Finanzwerte signalisieren Zinstief
08.07.2019 | Robert Rethfeld
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Entscheidend für die Zinsentwicklung wird demnach sein, in welche Richtung sich die Inflationsraten bewegen werden. Würde der Ölpreis weiter steigen und würden die US-Löhne zulegen können, müsste man von steigenden Inflationsraten ausgehen. Eine große Rezession würde die Inflationsraten fallen lassen.Bei einem - moderaten - Anstieg von 0,15 Prozent gegenüber dem Vormonat unter Einbeziehung des Basiseffekts sieht unsere Inflationsprognose für die USA wie folgt aus.
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Der dargestellte starke Anstieg von November 2019 bis Januar 2020 ist dem Umstand geschuldet, dass die Inflationsrate im gleichen Zeitraum des Vorjahres (Nov. 2018 bis Jan. 2019) wegen des damals fallenden Ölpreises quasi zusammengebrochen ist. Umso steiler könnte der Aufstieg erfolgen, wenn sich dieses Muster des Einknickens nicht wiederholen sollte.
Der Kreis schließt sich. Die Finanzwerte zeigten in der vergangenen Woche deshalb Stärke, weil die Investoren ein Zinstief vermuten. Finanzwerte profieren von steigenden Renditen. Für ein Zinstief spricht zudem, dass die 2-Prozent-Marke der Rendite 10jähriger US-Anleihen eine wichtige charttechnische Unterstützung darstellt und diese - trotz mehrfacher Anläufe in jüngster Zeit - nicht substanziell unterboten wurde.
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Das Sentiment sollte helfen: Wurden in den vergangenen fünf Jahren Jahr für Jahr steigende Zinsen erwartet, so sehen 89 Prozent der Teilnehmer der jüngsten BofA/ML-Fondsmanagerumfrage fallende Zinsen am langen Ende voraus. Lange genug hat dieser Meinungswechsel gedauert, aber jetzt ist er da.
Es muss ja nicht die große Zinswende sein, denn in der nächsten Rezession sollten die Renditen erneut fallen. Aber für ein Zwischentief, welches durchaus einige Monate halten könnte und in der zweiten Jahreshälfte 2019 steigende Zinsen mit sich bringen könnte, sollte es reichen.
© Robert Rethfeld
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