Überraschender Kontrollverlust der Fed über den Repo-Markt
08.10.2019 | Mack & Weise
Geldpolitik Fed:
Nach ihrer ersten Zinssenkung im Juli, die ausdrücklich "kein Start eines neuerlichen Zinssenkungszyklus" sein sollte, ließ die US-Notenbank im September nun doch schon die Nächste folgen, begleitet von der Andeutung ihres Präsidenten Powell, im Dezember gegebenenfalls noch einmal nachlegen zu wollen.
Der von den "Märkten" ersehnte Einstieg der Fed in ein neuerliches "quantitative easing"-Gelddruckprogramm wurde dagegen (noch) nicht verkündet, nicht zuletzt auch deshalb, weil im Offenmarktausschuss sowohl eine ungewöhnliche Uneinigkeit über die jüngste Zinsentscheidung als auch über den künftigen Kurs in der US-Zinspolitik herrscht.
Da es dem auffällig unsicher kommunizierenden Chef Powell immer schwerer fällt, die Märkte über eine klare "forward guidance" (Ausblick auf künftige geldpolitische Absichten) zu steuern, ist Trumps jüngste Powell-Kritik, "Kein Mut, kein Sinn, keine Vision. Ein schrecklicher Kommunikator", absolut nachvollziehbar.
Für Wasser auf Trumps Mühlen dürfte aber auch der völlig überraschende Kontrollverlust der Fed über den für das US-Finanzsystem so immens wichtigen Repo-Markt gesorgt haben, auf dem sich Banken mit US-Staatsanleihen besicherte Kurzfristkredite in einem Volumen von zuletzt insgesamt 3.900 Milliarden USD täglich gewähren. Denn plötzlich explodierten am 17. September die sich eigentlich im Fed-Leitzinsband bewegenden Übernacht-Zinsen auf nie zuvor gesehene 10%, was sogleich Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 wachrief.
Zwar gelang es der Fed den Repo-Markt durch milliardenschwere US-Dollar-Infusionen wieder zu beruhigen, ohne allerdings die wirkliche Ursache für die auch noch Ende September anhaltende Liquiditätsnot benennen zu können!
EZB:
So viel Dissens gab es im Rat der Europäischen Zentralbank noch nie! Denn obwohl sich die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande, Österreichs und Estlands, die immerhin 56% der Anteile am EZB-Haftungskapital und 60% der Euro-Zonen-Wirtschaft verkörpern, öffentlich gegen neuerliche Anleihekäufe ausgesprochen hatten, verkündete EZB-Chef Draghi am 12. September, diese nach lediglich 10 Monaten Gelddruck-Pause - zeitlich unbefristet - wieder aufzunehmen! Mit der rat- und hilflos wirkenden Absenkung des Einlagen(straf)zinses von -0,4 auf -0,5% komplettierte Draghi seine geldpolitische Entscheidung, die nur noch als völlig fehlgeleitet bezeichnet werden kann.
Schließlich erzeugen dessen Zinssenkungen und (erneute) Anleihekäufe in der Wirtschaft längst keine Wachstumseffekte mehr; sie verschärfen stattdessen u. a. vielmehr die Ertragserosion der Banken oder die "kalte" Enteignung der Sparer in einem besorgniserregenden Ausmaß. Insofern ist die Aussage des Präsidenten des Bankenverbandes BdB, Hans-Walter Peters, "Die EZB erinnert an einen Autofahrer, der falsch in eine Sackgasse abgebogen ist und dennoch weiter Gas gibt", völlig zutreffend.
Nach ihrer ersten Zinssenkung im Juli, die ausdrücklich "kein Start eines neuerlichen Zinssenkungszyklus" sein sollte, ließ die US-Notenbank im September nun doch schon die Nächste folgen, begleitet von der Andeutung ihres Präsidenten Powell, im Dezember gegebenenfalls noch einmal nachlegen zu wollen.
Der von den "Märkten" ersehnte Einstieg der Fed in ein neuerliches "quantitative easing"-Gelddruckprogramm wurde dagegen (noch) nicht verkündet, nicht zuletzt auch deshalb, weil im Offenmarktausschuss sowohl eine ungewöhnliche Uneinigkeit über die jüngste Zinsentscheidung als auch über den künftigen Kurs in der US-Zinspolitik herrscht.
Da es dem auffällig unsicher kommunizierenden Chef Powell immer schwerer fällt, die Märkte über eine klare "forward guidance" (Ausblick auf künftige geldpolitische Absichten) zu steuern, ist Trumps jüngste Powell-Kritik, "Kein Mut, kein Sinn, keine Vision. Ein schrecklicher Kommunikator", absolut nachvollziehbar.
Für Wasser auf Trumps Mühlen dürfte aber auch der völlig überraschende Kontrollverlust der Fed über den für das US-Finanzsystem so immens wichtigen Repo-Markt gesorgt haben, auf dem sich Banken mit US-Staatsanleihen besicherte Kurzfristkredite in einem Volumen von zuletzt insgesamt 3.900 Milliarden USD täglich gewähren. Denn plötzlich explodierten am 17. September die sich eigentlich im Fed-Leitzinsband bewegenden Übernacht-Zinsen auf nie zuvor gesehene 10%, was sogleich Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 wachrief.
Zwar gelang es der Fed den Repo-Markt durch milliardenschwere US-Dollar-Infusionen wieder zu beruhigen, ohne allerdings die wirkliche Ursache für die auch noch Ende September anhaltende Liquiditätsnot benennen zu können!
EZB:
So viel Dissens gab es im Rat der Europäischen Zentralbank noch nie! Denn obwohl sich die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande, Österreichs und Estlands, die immerhin 56% der Anteile am EZB-Haftungskapital und 60% der Euro-Zonen-Wirtschaft verkörpern, öffentlich gegen neuerliche Anleihekäufe ausgesprochen hatten, verkündete EZB-Chef Draghi am 12. September, diese nach lediglich 10 Monaten Gelddruck-Pause - zeitlich unbefristet - wieder aufzunehmen! Mit der rat- und hilflos wirkenden Absenkung des Einlagen(straf)zinses von -0,4 auf -0,5% komplettierte Draghi seine geldpolitische Entscheidung, die nur noch als völlig fehlgeleitet bezeichnet werden kann.
Schließlich erzeugen dessen Zinssenkungen und (erneute) Anleihekäufe in der Wirtschaft längst keine Wachstumseffekte mehr; sie verschärfen stattdessen u. a. vielmehr die Ertragserosion der Banken oder die "kalte" Enteignung der Sparer in einem besorgniserregenden Ausmaß. Insofern ist die Aussage des Präsidenten des Bankenverbandes BdB, Hans-Walter Peters, "Die EZB erinnert an einen Autofahrer, der falsch in eine Sackgasse abgebogen ist und dennoch weiter Gas gibt", völlig zutreffend.