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Was uns der Goldpreis über die Krisengefahren des Geldsystems sagt

20.12.2019  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Mit Sicherheit auf Gold setzen

Die vorangehend betrachtete Lücke zwischen dem US-Leitzins und der US-BIP-Wachstumsrate ist zwar nur ein Indikator unter vielen anderen, mit denen man die krisenschürende Wirkung der Geldpolitik und deren Wirkung auf den Goldpreis illustrieren kann. Aber gerade die Zinswirkung ist höchst bedeutsam, und sie entgeht oftmals der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Sie wirkt gewissermaßen im Verborgenen, verursachte Fehlentwicklungen, die dem Betrachter zunächst nicht so ohne Weiteres ins Auge fallen. Überkonsum und Fehlinvestitionen wurden in diesem Zusammenhang bereits genannt.

Hinzu kommt vor allem eines: Die Verzerrungen, die ein künstlich gesenkter Zins verursacht, machen eine nachfolgende Korrektur überaus schwierig. Denn Konsumenten, Unternehmen und vor allem auch Staaten stellen sich auf die niedrigen Zinsen ein. Sie alle begrüßen die anfänglich positiven Folgen des künstlich gesenkten Zinses - in Form von steigenden Gewinnen, zunehmender Beschäftigung, anziehenden Löhnen und sprudelnden Steuereinnahmen. Die Kosten aber, die eine Korrektur der zuvor entstandenen "Scheinerträge" erfordert - Rezession, Firmenpleiten und Arbeitslosigkeit -, werden gescheut. Das ist der Grund, warum ein herannahender Bust vehement und mit allen Mitteln bekämpft wird.

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Quelle: Thomson Financial; Graphik Degussa.


Die Zentralbanken werden aufgefordert, die Zinsen zu senken und noch mehr Geld und Kredit in Umlauf zu bringen, um den Boom in Gang zu halten. Das Ergebnis dieser Politik soll Abb. 4 illustrieren: Das Kreditangebot steigt und steigt. Damit einhergehend steigen auch die Geldmenge und folglich auch die Güterpreise.

Der aufmerksame Betrachter erblickt in der voranstehenden Graphik vermutlich sogleich die wichtige Botschaft: Der Goldpreis hat in den letzten zwei Dekaden auf die inflationären Folgen des ungedeckten Geldsystems sowie auch auf die wachsenden Risiken einer Systemkrise durchaus in erwarteter Weise reagiert. Und mit Blick auf die gewachsenen monetären Ungleichgewichte, die sich immer weiter aufbauen, liegt es nahe zu erwarten, dass das Gold auch künftig ein verlässlicher Krisenschutz sein wird.

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Quelle: Thomson Financial; Graphiken Degussa. Die gestrichelten Linien repräsentieren den unterliegenden Preistrend.


Abb. 5 (a) und (b) illustriert den langfristigen Aufwärtstrend der Gold- und Silberpreise (jeweils in US-Dollar pro Feinunze gerechnet) - der vor allem getrieben wird durch die chronische Vermehrung der Geldmengen, in den letzten Jahren noch zusätzlich begleitet von extrem niedrigen Zinsen. Wie zu erkennen ist, liegen die Preise unter der Trendgeraden; bei Silber deutlicher als beim Gold. Dieser Befund lässt sich so interpretieren: Gold und Silber sind nach wie vor nicht "zu teuer". Für langfristig ausgerichtete Anleger bieten Gold und Silber daher einen effektiven Versicherungsschutz gegen Geldentwertung und Zahlungsausfälle - ein Versicherungsschutz, der derzeit noch günstig zu haben ist.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH


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