Rohöl: WTI-Future mit Volatilitätsformation
06.01.2020 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 1983 bis heute, bei Kursen von 63,05 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl Futures für jedes halbe Jahr ab.
Im Zeitraum von Juni 2014 bis Februar 2016 stürzten die Kurse des WTI-Futures von 107,22 auf 26,14. Ausgehend von diesem wichtigen Marktwendepunkt erholten sich die Rohölpreise bis Oktober 2018 auf 76,90, fielen dann wieder bis Dezember 2018 auf 42,36, um bis April 2019 das Jahreshoch bei 66,60 zu erreichen. Der Rest des Jahres 2019 lässt sich vereinfachend als Seitwärtsbewegung zwischen dem starken Unterstützungsbereich bei 50,50 bis 49,50 und dem Widerstandsbereich bei 60 bis 61 zusammenfassen.
Stark abnehmende Volatilität
Mit den extremen Kursausschlägen kam es zwischen 2014 und 2016 somit zu einer starken Ausweitung der Volatilität. Trotz weiter starker Kursschwankungen wurden in den Folgejahren diese "Volatiltätsspitzen" nicht mehr erreicht. Nach einer Normalisierung der Schwankungsbreite ist es dann im letzten halben Jahr zu einem starken Rückgang der Volatilität gekommen: Mit einer Handelsspanne von unter 13 USD/Barrel weist das letzte halbe Jahr die geringste Schwankungsbreite seit mindestens 21 Halbjahren auf.
Charakteristisch bei lange anhaltenden Seitwärtsphasen mit niedriger Volatilität wird die daran anschließende Bewegung meist sehr stark und dynamisch ausfallen, weil Stoporderaufträge in beide Richtungen relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen platziert sein dürften.
Doppelter Innenstab (ii pattern)
Durch die Seitwärtsbewegung der letzten Monate keilten sich die Kurse immer mehr zwischen den o.a. Unterstützungen und Widerständen ein. Dadurch wurde auf der langfristigen Zeitzone des Halbjahrescharts die Volatilitätsformation eines Doppelten Innenstabes (ii-pattern) ausgebildet und in den letzten Tagen verlassen.
Umkehrformation im Stochastik-Indikator
Während die tatsächlichen Kurse des schwarzen Goldes in den vergangenen Monaten einen ausgeglichenen Kampf zwischen Bären und Bullen angedeutet haben, hat der Stochastik-Indikator eine unter Umkehrformation vollendet. Diese Tatsache ist analytisch nicht ganz unbedeutsam und erhöht die Erfolgsaussichten auf der Long-Seite.
WTI-Future verlässt Konsolidierung
Durch die Eskalation zwischen den USA und dem Iran hat der WTI-Future die angegebene Volatilitätsformation und das Hoch des letzten halben Jahres überschritten. Somit wurde ein Kaufsignal generiert.
Noch ist dieser Ausbruch jedoch mit etwas Vorsicht zu genießen, da bei der vorherigen politischen Eskalation, beim Angriff auf die Ölanlagen Saudi-Arabiens Mitte September 2018, der daraus resultierende Kursanstieg sofort wieder umgekehrt wurde.
Fazit:
Der WTI-Future hat die angegebene Seitwärtsbewegung der Vormonate in den letzten Tagen verlassen. Sowohl die Markttechnik als auch die Charttechnik deuten auf weiter ansteigende Rohölpreise hin.
Um das Risiko einer "politischen Bullenfalle" zu minimieren wäre es wichtig, dass sich die Kurse des Rohöls die nächsten Tage weiter über 60 halten.
Bei diesem Szenario ist ein Test um das Jahreshoch zwischen 65 und 67 wahrscheinlich.
Bei Kursen darüber würde eine langfristige untere Umkehrformation vollendet werden, der nächsthöhere starke Widerstandsbereich läge an der Widerstandszone um das Jahreshoch aus 2018 zwischen 75 und 77.
Von langfristig entscheidender Bedeutung für die Bullen ist, dass der Bereich um 49,50 nicht klar unterschritten wird.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Im Zeitraum von Juni 2014 bis Februar 2016 stürzten die Kurse des WTI-Futures von 107,22 auf 26,14. Ausgehend von diesem wichtigen Marktwendepunkt erholten sich die Rohölpreise bis Oktober 2018 auf 76,90, fielen dann wieder bis Dezember 2018 auf 42,36, um bis April 2019 das Jahreshoch bei 66,60 zu erreichen. Der Rest des Jahres 2019 lässt sich vereinfachend als Seitwärtsbewegung zwischen dem starken Unterstützungsbereich bei 50,50 bis 49,50 und dem Widerstandsbereich bei 60 bis 61 zusammenfassen.
Stark abnehmende Volatilität
Mit den extremen Kursausschlägen kam es zwischen 2014 und 2016 somit zu einer starken Ausweitung der Volatilität. Trotz weiter starker Kursschwankungen wurden in den Folgejahren diese "Volatiltätsspitzen" nicht mehr erreicht. Nach einer Normalisierung der Schwankungsbreite ist es dann im letzten halben Jahr zu einem starken Rückgang der Volatilität gekommen: Mit einer Handelsspanne von unter 13 USD/Barrel weist das letzte halbe Jahr die geringste Schwankungsbreite seit mindestens 21 Halbjahren auf.
Charakteristisch bei lange anhaltenden Seitwärtsphasen mit niedriger Volatilität wird die daran anschließende Bewegung meist sehr stark und dynamisch ausfallen, weil Stoporderaufträge in beide Richtungen relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen platziert sein dürften.
Doppelter Innenstab (ii pattern)
Durch die Seitwärtsbewegung der letzten Monate keilten sich die Kurse immer mehr zwischen den o.a. Unterstützungen und Widerständen ein. Dadurch wurde auf der langfristigen Zeitzone des Halbjahrescharts die Volatilitätsformation eines Doppelten Innenstabes (ii-pattern) ausgebildet und in den letzten Tagen verlassen.
Umkehrformation im Stochastik-Indikator
Während die tatsächlichen Kurse des schwarzen Goldes in den vergangenen Monaten einen ausgeglichenen Kampf zwischen Bären und Bullen angedeutet haben, hat der Stochastik-Indikator eine unter Umkehrformation vollendet. Diese Tatsache ist analytisch nicht ganz unbedeutsam und erhöht die Erfolgsaussichten auf der Long-Seite.
WTI-Future verlässt Konsolidierung
Durch die Eskalation zwischen den USA und dem Iran hat der WTI-Future die angegebene Volatilitätsformation und das Hoch des letzten halben Jahres überschritten. Somit wurde ein Kaufsignal generiert.
Noch ist dieser Ausbruch jedoch mit etwas Vorsicht zu genießen, da bei der vorherigen politischen Eskalation, beim Angriff auf die Ölanlagen Saudi-Arabiens Mitte September 2018, der daraus resultierende Kursanstieg sofort wieder umgekehrt wurde.
Fazit:
Der WTI-Future hat die angegebene Seitwärtsbewegung der Vormonate in den letzten Tagen verlassen. Sowohl die Markttechnik als auch die Charttechnik deuten auf weiter ansteigende Rohölpreise hin.
Um das Risiko einer "politischen Bullenfalle" zu minimieren wäre es wichtig, dass sich die Kurse des Rohöls die nächsten Tage weiter über 60 halten.
Bei diesem Szenario ist ein Test um das Jahreshoch zwischen 65 und 67 wahrscheinlich.
Bei Kursen darüber würde eine langfristige untere Umkehrformation vollendet werden, der nächsthöhere starke Widerstandsbereich läge an der Widerstandszone um das Jahreshoch aus 2018 zwischen 75 und 77.
Von langfristig entscheidender Bedeutung für die Bullen ist, dass der Bereich um 49,50 nicht klar unterschritten wird.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de