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Die Ablehnung von Experten

20.02.2020  |  John Mauldin
- Seite 2 -
Doch wenn die Hälfte ihrer Ersparnisse innerhalb von nur wenigen Wochen verschwindet und sie auf das Geld vertraut haben, um ihre Träume zu erreichen, dann gibt fast jeder auf. Sie werden es später typischerweise bereuen, da sie wahrscheinlich nahe des Bodens verkauft haben. Doch ihre Reaktion war natürlich und berechenbar. Ich sehe keinen Wert darin, sich selbst oder seine Klienten für so ein Ergebnis aufzustellen.

Das ist keine bloße Mutmaßung. Wir haben 25 Jahre von Dalbars QAIB-Studien (quantitative Analysen von Investorenverhalten). Dalbar betrachtet Zu- und Abflüsse von Mutual Fonds, um die tatsächlichen Investorenergebnisse zu messen, anhand dessen, was gekauft und verkauft wurde. Konsistent hat man herausgefunden, dass die durchschnittlichen Investorerträge den langfristigen Erträgen, die der Fond anpreist, hinterherhinken. Im Jahr 2018, als der S&P 500 um -4,4% zurückging, verlor der durchschnittliche Investor mehr als das Doppelte, -9,4%.

Kaufen-und-Halten-Strategien nehmen an, dass man Gier und Angst aus der Gleichung entfernen kann. Das stimmt vielleicht bei einigen wenigen hochgebildeten, disziplinierten Menschen. Nicht der Großteil. Investoren sind Menschen. Sie besitzen Emotionen. Diese Emotionen verschwinden nicht so einfach, noch wollen wir das. Denn sie sind wichtig für andere Teile des Lebens.

Aktive Strategien verschaffen nicht notwendigerweise bessere Ergebnisse. In den letzten 10 Jahren haben passive Investitionen aktives Management klar übertroffen; das ist der Grund, warum wir beobachten können, wie Investoren zu passiven Fonds strömen.

Passive Manager widerlegen tatsächlich ihre eigenen Theorien. Sie nehmen an, dass sich die Märkte auf eine bestimmte Art und Weise verhalten werden, die auf Mustern und Korrelationen basieren, deren Fortsetzung sie nicht wissen können. Wenn Prognosen sinnlos sind, dann ist es ebenso sinnlos, die Vergangenheit zu betrachten und mit ihr die Zukunft zu erschließen. Und tatsächlich sind einige dieser angenommenen Korrelationen unter Stress zusammengebrochen.

Das konnten wir in den 1990er Jahren mit Long Term Capital Management und wieder in der Finanzkrise von 2008 bis 2009 beobachten. Assetklassen, die sich normalerweise nach oben bewegen sollten, wenn alles nach unten geht, bewegten sich stattdessen auch nach unten.

Lassen Sie mich zudem anmerken, dass viele Indices, auf denen Indexfonds basieren, alles andere als passiv sind. Komitees entscheiden, welche Aktien beinhaltet werden und welche Gewichtungsmethode verfolgt wird. Passives Investieren ist also nicht nur unpraktisch, sondern oftmals gar nicht passiv. Ein Beispiel:

"Im Jahr 1965 betrug die durchschnittliche Lebensdauer eines Unternehmens im S&P 500 etwa 33 Jahre. Im Jahr 1990 waren es 20 Jahre. Bis 2026 soll sich diese Dauer auf 14 Jahre verringern. Etwa 50% des S&P 500 werden in den nächsten 10 Jahren ersetzt werden, wenn die prognostizierte Fluktuationsrate von Innosight erhalten bleibt."

Was also als "passiv" bezeichnet wird, ist tatsächlich aktives Management durch "Expertenkomitees."


Passives Investieren

Es ist klar, dass es schwer ist, den Aktienmarkt von Jahr zu Jahr zu prognostizieren. Das ist der Grund, warum Larry argumentiert, dass Prognosen sinnlos sind und man lieber kaufen und halten sollte. Das war in den letzten elf Jahren ein guter Ratschlag. Passives Management hat aktives Management während dieser Zeit haushoch geschlagen.

Wenn Larry für passive Kaufen-und-Halten-Strategien argumentiert, dann spricht er von seinem Buch. Passiv ist das, was er tut - gegen eine Gebühr. Ich tue dasselbe, auf privaten oder im Hintergrund regulierten Webseiten. Jeder Vermögensverwalter tut das. Das ist Teil unserer DNS. Daran ist nichts falsch.

Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf das Buch werfen, das Larry anpreist.

Die unteren Charts - wenn nicht anders angegeben - stammen von meinem Freund Ed Easterling von Crestmont Research. Der erste Chart zeigt die Auf- und Abwärtsbewegungen des S&P 500 der letzten 20 Jahre, wobei 2019 das Ende darstellt.

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